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Vertuschungs-Verdacht gegen Tesla: Unfälle werden untersucht


Unfälle werden untersucht
Vertuschungs-Verdacht gegen Tesla

Von Markus Abrahamczyk

Aktualisiert am 16.06.2022Lesedauer: 2 Min.
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Tesla-Unfall: In einigen Fällen schaltete sich der "Autopilot" einen Augenblick vor dem Aufprall ab. Warum?Vergrößern des Bildes
Tesla-Unfall: In einigen Fällen schaltete sich der "Autopilot" einen Augenblick vor dem Aufprall ab. Warum? (Quelle: onw-images/imago-images-bilder)

Immer wieder Tesla: So jung die Marke ist, so lang misst die Liste ihrer Skandale. Nun untersucht eine Behörde einige ganz konkrete Unfälle. Im Raum steht ein ungeheuerlicher Verdacht.

Im Jahr 2016 fiel der US-Verkehrsbehörde NHTSA erstmals die sogenannte "Autopilot"-Software von Tesla auf. Grund war ein tödlicher Unfall. Ein Fehler im System ließ sich damals nicht finden. Weitere Unfälle nährten aber immer wieder Zweifel an der Funktionsfähigkeit der Software.

Seit dem vergangenen August ermittelt die Behörde erneut, diesmal in etwa 100 Fällen. Dabei haben die Sicherheitsexperten offenbar ein Muster erkannt. Dieses Ergebnis sei Grund genug, um aus der bisherigen "vorläufigen Auswertung" eine "technische Analyse" zu machen. Die Folge könnte ein Rückruf für 830.000 Autos sein.

"Autopilot" schaltete sich kurz vor Aufprall ab

Deutlich drastischere Konsequenzen könnten sich aber aus einem besonders heiklen Detail der bisherigen Auswertung ergeben. Dabei geht es um 16 Tesla-Unfälle. Und eben um den "Autopilot" – ein Assistenzsystem, das laut Tesla-Chef Elon Musk das Fahren sicherer mache und Unfälle zu vermeiden helfe.

Fahrer müssten stets die Hände am Lenkrad behalten und jederzeit bereit sein, die Kontrolle zu übernehmen, sagt Tesla außerdem über seinen Assistenten.

Das einflussreiche US-Verbrauchermagazin "Consumer Reports" spricht allerdings von gefährlichen Mängeln beim "Autopilot". Im April 2021 hätten Ingenieure auf einer Teststrecke das Programm trotz leeren Fahrersitzes anwenden können: Der Testwagen wurde zum Geisterauto. Und das System gab keinerlei Warnungen oder Hinweise ab. Auf öffentlichen Straßen würde ein solches Szenario eine "extreme Gefahr" darstellen, schrieb das Blatt damals.

In den bislang 16 bekannten Fällen habe die NHTSA nun festgestellt, dass der "Autopilot" kurz vor dem Aufprall die Kontrolle übers Auto abgegeben habe – und zwar weniger als eine Sekunde vorher. Dem Fahrer bliebe also überhaupt keine Zeit, den Crash abzuwenden.

Warum tut der "Autopilot" so etwas?

Jetzt werden alte Musk-Statements interessant

Frühere Aussagen von Elon Musk könnten einen Hinweis geben. Mehrmals behauptete er, bestimmte Unfälle könnten gar nicht Teslas Schuld sein – denn die Daten des Unternehmens würden ja zeigen, dass im Moment des Crashs der "Autopilot" nicht aktiviert gewesen sei.

Weil er sich einen Bruchteil einer Sekunde zuvor deaktiviert hat? Das hieße: Das System könnte Unfälle erkannt, aber nicht abgewendet haben. Soll es sich bei einem drohenden Unfall einfach abschalten, um das Unternehmen makellos erscheinen zu lassen?

Falls die Untersuchung diesen Verdacht bestätigt, dann wäre die Makellosigkeit endgültig dahin.

Übrigens: Für die vergangenen zehn Monate haben die Hersteller in den USA beinahe 400 Unfälle mit selbstfahrenden Autos gemeldet. 273 der Zwischenfälle gehen auf das Konto von Tesla. Allerdings sind deren Autos verbreiteter als Konkurrenzmodelle, auch die Anzahl gefahrener Kilometer dürfte deshalb höher sein – und damit die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls.

Verwendete Quellen
  • fortune.com
  • efahrer.com
  • techcrunch.com
  • zeit.de
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