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Studie: E-Autos kosten bald so viel wie Verbrenner


Studie legt nahe
E-Autos kosten bald so viel wie Verbrenner

  • Christopher Clausen Porträt
Von Christopher Clausen

Aktualisiert am 09.07.2022Lesedauer: 2 Min.
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Künftig günstiger: Laut einer Studie sind E-Autos bald nicht mehr teurer als vergleichbare Diesel oder Benziner.Vergrößern des Bildes
Künftig günstiger: Laut einer Studie sind E-Autos bald nicht mehr teurer als vergleichbare Diesel oder Benziner. (Quelle: Daniel Schäfer/imago-images-bilder)

Die Spritpreise steigen – die Strompreise aber auch. Sollte man sich trotzdem ein E-Auto kaufen? Bei den Kosten dürften Stromer langfristig Vorteile haben.

2028 könnte ein entscheidendes Jahr für die E-Mobilität werden: Dann sollen die Preise für Elektro-Neuwagen so hoch sein wie die für Autos mit Verbrennungsmotoren. Das zeigt eine Studie der Unternehmensberatung Berylls Strategy Advisors in Kooperation mit der Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB). Das macht die Anschaffung auch ohne staatliche Förderprämie für eine breitere Masse bezahlbar.

Produktionskosten für E-Auto-Akkus sinken

Grund dafür sind die sinkenden Kosten bei der Batterieproduktion: Aktuell haben die Akkus mit Preisen von 6.000 bis 15.000 Euro (je nach Größe) einen massiven Anteil an den Anschaffungskosten von E-Autos – im Schnitt ist das je nach Auto rund ein Drittel. Die durchschnittlichen Herstellungskosten betragen 123 Euro pro kWh Akkukapazität; ein Renault Zoe zum Beispiel hat einen 50-kWh-Akku. Um kostentechnisch mit einem durchschnittlichen Verbrennungsmotor mitzuhalten, darf die Kilowattstunde in der Herstellung pro Kilowattstunde nur noch 94 Euro kosten. Das soll 2028 der Fall sein.

Die Studie stellt fest: Veränderungen in der Zellchemie, dem Batteriedesign und der Produktion könnten binnen der kommenden fünf Jahre 32 Prozent der Kosten einsparen. Vier Prozent macht hier die Zellchemie aus, ein einfacherer Aufbau der Batteriezellen spart 15 Prozent, und weitere 13 Prozent kommen durch Verbesserungen bei der Produktion, zum Beispiel durch mehr einheitliche Teile und bessere Beschichtungen.

Grüner Strom wird immer wichtiger

Von den Unternehmen selbst produzierter Ökostrom über Photovoltaikflächen senkt nicht nur die Energiekosten bei der Herstellung der Akkus, sondern bietet auch einen weiteren Vorteil: Die Produktion wird umweltfreundlicher. Denn bislang sind Rohstoffgewinnung und Produktion – im Gegensatz zum emissionsfreien Fahren – alles andere als sauber. Bei der Produktion von Batterien wird viel Energie verbraucht: pro kWh Kapazität rund 42 kWh Energie. Je nach dafür verwendetem Strom entsteht ein sehr unterschiedlicher CO2-Ausstoß, von 4,5 Kilogramm pro kWh in Schweden hin zu 19 Kilogramm in Polen, wo deutlich mehr Kohlestrom genutzt wird. Je mehr Solarstrom verwendet wird, desto besser die Ökobilanz.

Ladeinfrastruktur in Deutschland
In Deutschland gibt es derzeit über 60.000 öffentliche Ladepunkte, davon über 9.000 Schnellladepunkte. Bei der Gesamtzahl an Ladepunkten ist Deutschland damit auf dem 2. Platz im EU-Vergleich. Doch das reicht noch nicht aus: Es gibt immer mehr E-Autos, die Zahl der Ladepunkte nimmt nicht im gleichen Tempo zu – die Ausbaugeschwindigkeit müsste eigentlich versechsfacht werden. Ein deutschlandweites Schnellladenetz und ein neuer Masterplan für die Ladeinfrastruktur von der Bundesregierung sollen gegensteuern.

Niedrigere Unterhaltskosten

Und wie steht es mit dem Unterhalt eines Autos angesichts steigender Energiepreise? "Vieles deutet darauf hin, dass die Nutzung von E-Pkw auch künftig Kostenvorteile gegenüber Pkw mit Verbrennungsmotoren haben wird", sagt Nina Posdziech, Sprecherin der Nationalen Leitstelle E-Mobilität. Dafür brauche es aber einen Ausbau der erneuerbaren Energien und des Stromnetzes.

Wie hoch die Stromkosten für das Fahren eines E-Autos genau sind, sei aber schwierig zu berechnen – vieles hänge vom einzelnen Auto, dessen Gewicht und Verbrauch sowie dem Ladeverhalten des Besitzers ab (daheim, an öffentlichen Säulen, Schnell- oder normales Laden, mit Ölostrom oder nicht).

Spartipp für E-Auto-Fahrer
Am günstigsten ist es, am heimischen Stellplatz zu laden und selbst erzeugten Solarstrom zu nutzen: "So kann man sich mittelfristig unabhängiger von der Entwicklung der Strompreise machen und lädt in der Regel besonders günstig", sagt Posdziech. Manche Supermarktketten bieten noch kostenloses Schnellladen während des Einkaufs an – dies wird aber mehr und mehr zurückgefahren.

Trotz höherer Anschaffungskosten sind E-Autos günstiger im Unterhalt als vergleichbare Verbrenner: Weniger Verschleißteile machen die Wartungskosten geringer, bis 2030 sind sie von der Kfz-Steuer befreit, es gibt spezielle, günstigere Versicherungstarife. Reparaturen können jedoch teurer sein, wenn die Batterie getauscht werden muss oder die Elektrik durch Marderbisse beschädigt wurde.

Verwendete Quellen
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