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Kettensägen-Hersteller Stihl bleibt Deutschland vorerst erhalten


Nach Medienberichten
Wandert Kettensägen-Konzern Stihl ab?


28.03.2024Lesedauer: 2 Min.
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Die Akku-Motorsägen STIHL MSA 300 mit Maschinennummern kleiner als 447457319 werden vom Hersteller zurückgerufen.Vergrößern des Bildes
Die Akku-Motorsägen des Unternehmens Stihl: Das Unternehmen bemängelt die Viertageswoche und zu hohe Abgaben in Deutschland. (Quelle: STIHL)

Nach mehreren Aussagen des Aufsichtsratschefs des Kettensägen-Herstellers Stihl fürchten manche eine Abwanderung des Unternehmens. Noch ist die Entscheidung nicht gefällt worden.

In einem ARD-Interview klagt der Aufsichtsratsvorsitzende des weltweit führenden deutschen Kettensägen-Herstellers Stihl, Nikolas Stihl, über zu hohe Abgaben und mögliche Folgen einer Einführung der Viertagewoche. Schon zuvor hatte der Aufsichtsratsvorsitzende in einem Interview des "Handelsblatts" anklingen lassen, dass er Deutschland standorttechnisch nicht mehr für wettbewerbsfähig halte. Die Einführung einer Viertagewoche bei vollem Lohnausgleich, wie es etwa Teile des politischen Establishments fordern, bezeichnete Stihl damals als "indiskutabel".

Stihl produziert Teile seiner Kettensägen auch in der Schweiz. Wie der Aufsichtsratsvorsitzende im ARD-Interview erklärt, seien die Gesamtkosten der Produktion in der Schweiz – trotz höherer Löhne – inzwischen günstiger als in Deutschland. Insgesamt sieht ein positives Bekenntnis zum Standort Deutschland anders aus.

Dachten sich wohl auch mehrere Medienhäuser Ende Februar und analysierten vorschnell, Stihl plane eine Verlagerung der Produktionsstätten aus Deutschland in die Schweiz. So heißt es etwa in einem Artikel eines Senders: "Nach [Miele] will nun das nächste Traditionsunternehmen raus aus der Deutschland: Stihl. Der Kettensägen-Hersteller will ausgerechnet in die teure Schweiz umziehen – und das soll sogar Kosten sparen".

Keine Abwanderung in die Schweiz geplant

Doch wie t-online nun von Stihl erfährt, ist eine Abwanderung des Unternehmens aus Deutschland nicht geplant. Dies bestätige ein Unternehmenssprecher auf Anfrage. Auch eine teilweise Verlagerung des Unternehmens sei zu diesem Zeitpunkt nicht geplant. So heißt es in der Antwort von Stihl.

"Nein. Es ist keinerlei Standortentscheidung für ein Werk gefallen. Zu gegebener Zeit werden wir alle zur Verfügung stehenden Optionen prüfen – u. a. die Schweiz, denn Stihl produziert dort an seinem Produktionsstandort seit jeher die Ketten für unsere Motorsägen". Zudem bestehe für Stihl zu diesem Zeitpunkt "kein Entscheidungsdruck", da die bestehende Schienenfertigung für die Kettensägen in Waiblingen-Neustadt "bis mindestens 2030" gesichert sei.

Grundsatzentscheidung steht aus – die Unzufriedenheit bleibt

Grund für die Spekulationen war außerdem, dass Stihl seit 2018 den Logistik-Standort in Ludwigsburg nicht weiter betreibt. Das Gebäude sei in die Jahre gekommen und den Anforderungen nicht mehr gerecht geworden. Als Alternative könnte nun ein Standort in der Schweiz geprüft werden, wo schon jetzt Sägeketten für den weltweiten Vertrieb hergestellt werden. Sollte sich das Unternehmen für diesen Standort entscheiden, plant Stihl nach eigenen Angaben, die Produktion der gesamten Schneidgarnitur für die Motorsägen in die Schweiz zu verlagern.

Eine Grundsatzentscheidung in der Unternehmensstrategie ist mithin noch nicht gefallen. Gleichwohl sollte die Rhetorik des Familienunternehmens sowie vieler anderer Unternehmen die Politik alarmieren. Bereits im Januar dieses Jahres unterzeichneten 50 führende deutsche Unternehmen einen Brandbrief an die Politik.

Aktuell hat das Familienunternehmen Stihl etwa 6.000 Mitarbeiter in Deutschland – der Hauptsitz des Unternehmens ist in Waiblingen bei Stuttgart. Weltweit beschäftigt das Unternehmen 20.500 Mitarbeiter und verzeichnete laut eigenen Angaben 2022 einen Umsatz von etwa 5,5 Milliarden Euro.

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