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Dividenden: So wichtig sind Sie für Ihre Rendite


Trotz Krise
So wichtig sind Dividenden für Ihre Rendite

MeinungEine Kolumne von Jessica Schwarzer

02.10.2022Lesedauer: 4 Min.
Meinung
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Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.

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Ein Mann hält Geldscheine in der Hand (Symbolbild): Dividenden vergrößern Ihren Erfolg bei der Geldanlage.Vergrößern des Bildes
Ein Mann hält Geldscheine in der Hand (Symbolbild): Dividenden vergrößern Ihren Erfolg bei der Geldanlage. (Quelle: Andrea Warnecke/dpa)

Die Weltwirtschaft schlittert in die Rezession. Ob die Dividenden trotzdem weiter sprudeln? Hoffentlich, denn sie sind extrem wichtig für unsere Rendite.

Oft gilt sie als Allheilmittel – als Puffer in schlechten Börsenphasen, als "neuer" Zins und als echter Rendite-Booster. Die Dividende! Doch nun stecken wir in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.

Die Energiepreise sind extrem hoch, die Lieferketten sind noch immer gestört. Erste Unternehmen drosseln bereits die Produktion, warnende Stimmen werden lauter. Die Zahlen für das dritte Quartal, die in den kommenden Wochen vorgelegt werden, könnten bereits deutlich schwächer ausfallen. Und auch die Ausblicke werden wohl alles andere als rosig sein.

Schütten Unternehmen bald weniger aus?

Nicht ausgeschlossen deshalb, dass auch in der aktuellen Krise einige Unternehmen ihre Dividendenpolitik überdenken. Die meisten Experten gehen mittlerweile davon aus, dass die Weltwirtschaft in die Rezession rutscht. Die Frage ist nur, wie stark diese ausfällt und wie lange sie dauert.

Unternehmen wird das belasten, keine Frage. Sicherlich werden sie weniger verdienen und dann gegebenenfalls im kommenden Frühjahr weniger Gewinn ausschütten. Denn Dividenden können – je nach Geschäftsentwicklung – schwanken oder sogar gestrichen werden. So viel zum Puffer in schlechten Börsenphasen.

t-online-Kolumnistin Jessica Schwarzer
(Quelle: Michel Passin)

Die Börsenexpertin

Jessica Schwarzer ist Finanzjournalistin, Bestsellerautorin und langjährige Beobachterin des weltweiten Börsengeschehens. Die deutsche Aktienkultur ist ihr eine Herzensangelegenheit. Zuletzt ist ihr jüngstes Buch "Warum wirklich jeder entspannt reich werden kann" erschienen. Bei t-online schreibt sie über Investments und Finanztrends, die eine breit gestreute Basis-Geldanlage ergänzen. Sie erreichen sie auf LinkedIn, Twitter, Facebook und Instagram.

Überhaupt muss ich Sie leider enttäuschen: Ein Allheilmittel ist die Dividende sowieso nicht – nicht nur in wirtschaftlich schlechten Zeiten. Bei einer Dividendenrendite von drei oder vielleicht auch vier Prozent ist der Puffer sowieso schnell aufgebraucht. Denn wenn die Aktienkurse stark abstürzen, dann hilft dieser Puffer eben nur begrenzt. Natürlich haben wir die Dividenden auf dem Konto, aber der Kurs schmiert trotzdem ab. Einfach erklärt: Lesen Sie hier, was Dividenden eigentlich genau sind.

Dividenden ersetzen keine Zinsen

Und dann die unsägliche Formulierung, Dividenden seien die "neuen Zinsen". Zugegeben, auch ich habe sie in den vergangenen Jahren ab und zu verwendet. Aber natürlich sind Dividenden kein Ersatz für fehlende Zinsen; auch wenn in den Jahren der Null- und Negativzinsen viele Sparer auf die Aktie ausgewichen sind und sich über üppige Dividendenzahlungen gefreut haben.

Aktien sind aber eben keine Anleihen und erst recht keine Sparkonten. Und Dividenden sind keine Zinsen. Schon alleine deshalb nicht, weil die Höhe der Dividenden variieren kann. Läuft es gut, werden die Ausschüttungen erhöht, gerät ein Unternehmen aber in die Krise, dann können die Dividenden gekürzt oder sogar ganz gestrichen werden.

Dividenden sind ein Rendite-Booster

Trotzdem sind Dividenden ein wirklich wichtiger Faktor für den Anlageerfolg an der Börse. Studien zeigen immer wieder, wie wichtig die Dividende für unsere langfristige Rendite ist. Ein Blick auf den Dax bestätigt das eindrucksvoll.

Der Dax ist ein Performance-Index. Das heißt, die jährlichen Dividenden werden rechnerisch reinvestiert. Die meisten anderen bekannten Indizes hingegen sind Kursindizes, bei denen die Dividenden keine Rolle für die Berechnung spielen.

Vergleicht man nun den Dax-Performance-Index und den Dax-Kursindex, zeigt sich, dass die Dividende ein echter Rendite-Booster ist: Der Dax-Performance-Index notiert aktuell bei etwa 12.000 Punkten. Der Dax-Kursindex "nur" bei knapp 8.500 Punkten. Gestartet sind beide Ende der 1980er-Jahre bei 1.000 Punkten.

Mit diesen Unternehmen fahren Sie gut

In anderen Ländern ist der Effekt nicht ganz so extrem, aber immer noch sehr hoch. Kein Wunder, dass die Dividendenstrategie unter Anlegern sehr beliebt ist. Sie setzen auf die Aktien von Unternehmen mit hohen Ausschüttungsquoten. Die Dividendenrendite darf dabei aber nicht das einzige Kriterium für ein Investment sein. Lesen Sie hier, wann sie Anleger auch in die Irre führen kann.

Wenn die Kurse stark schwanken, fahren Anleger mit Unternehmen gut, die ihre Dividende oft anheben und nie senken – die sogenannten Dividenden-Aristokraten. Sehr langfristig gesehen können die Dividenden den ursprünglichen Kaufpreis sogar mehr als nur ausgleichen.

Besonders gut geeignet sind Unternehmen, die in der Lage sind, die steigende Inflation auf ihre Kunden abzuwälzen. Sie haben starke Marken und damit eine hohe Preismacht. Überhaupt kommen sie relativ gut durch Krisen.

Risiko streuen mit ETFs

Auch bei der Dividendenstrategie sollten Sie nicht auf die Risikostreuung verzichten. Am einfachsten geht das mit Fonds und börsengehandelten Indexfonds. Von S&P gibt es eine ganze Indexfamilie, die S&P Dividend Aristocrats.

In Deutschland bietet SPDR ETFs auf die Indexfamilie an, allen voran auf die weltweite Variante, den S&P Global Dividend Aristocrats (ISIN: IE00B9CQXS71). Sie können mit dem S&P Emerging Markets Dividend Aristocrats (ISIN: IE00B6YX5B26) aber auch auf Dividenden-Aristokraten aus den aufsteigenden Schwellenländern setzen.

Oder sSie investieren in amerikanische (ISIN: IE00B6YX5D40), europäische (ISIN: IE00B5M1WJ87) und asiatische (ISIN: IE00B9KNR336) Unternehmen mit hoher, stabiler und stetig steigender Ausschüttungsquote.

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Langfristig steigen Ausschüttungen wieder

Zwar können auch Dividenden-Aristokraten Sie nicht vor den aktuellen Marktturbulenzen schützen und auch diese Unternehmen werden unter der Rezession leiden. Langfristig aber ist und bleibt die Dividende ein Rendite-Booster, auch wenn das eine oder andere Unternehmen seine Aktionäre auf Diät setzt.

Noch ist nicht klar, wie stark die Ausschüttungen sinken werden. Viele Unternehmen werden versuchen, ihre Dividenden trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten stabil zu halten. Sicher werden aber auch die Ausschüttungen wieder steigen, wenn die Rezession überwunden ist.

Transparenzhinweis
  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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