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MSCI World enttäuschte 2022: Darum gehört er noch immer in Ihr Depot


Trotz Verlusten
Dieser Aktienindex gehört noch immer in Ihr Depot


Aktualisiert am 08.01.2023Lesedauer: 3 Min.
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Eine Frau prüft ihr Depot auf dem Smartphone (Symbolbild): Mit einem Investment in den Weltaktienindex MSCI World können Sie langfristig Vermögen aufbauen.Vergrößern des Bildes
Eine Frau prüft ihr Depot auf dem Smartphone (Symbolbild): Mit einem Investment in den Weltaktienindex MSCI World können Sie langfristig Vermögen aufbauen. (Quelle: Fabian Sommer/dpa-tmn)

Der bei Privatanlegern extrem beliebte MSCI World hat 2022 enttäuscht. Trotz der hohen Verluste sollten Sie den Weltaktienindex aber nicht abschreiben.

Das Börsenjahr 2022 war bitter. Vor allem, wenn Sie in Aktien investieren, mussten Sie hohe Verluste verkraften. Auch der Lieblingsindex vieler Anleger ist unter die Räder gekommen. Volle 18 Prozent und damit fast ein Fünftel hat der Weltaktienindex MSCI World in den vergangenen zwölf Monaten eingebüßt.

Diese Prozentangaben sind immer irgendwie so theoretisch, oder? Der praktische Schaden: Wenn Sie Anfang des Jahres 10.000 Euro in einen börsengehandelten Indexfonds (ETF) wie den MSCI World investiert hätten, dann wären die Anteile Ende des Jahres nur noch etwas mehr als 8.000 Euro wert gewesen. Das tut weh – auch wenn Sie langfristig investieren.

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1.600 Unternehmen aus 23 Industriestaaten

Kein Aktienindex ist so beliebt wie der MSCI World. Viele Anleger investieren Monat für Monat via ETF-Sparplan auf den Weltaktienindex (mehr dazu hier). Das ergibt auch Sinn: ETF-Sparpläne sind günstig und flexibel, die Risikostreuung ist groß. Mit nur einem ETF kaufen Anleger Aktien von 1.600 Unternehmen aus 23 Industriestaaten. Diese Strategie ging in den vergangenen Jahren auf und Anleger profitierten ohne großen Aufwand vom Börsenboom.

Doch damit war 2022 erst mal Schluss. Nun hoffen wir natürlich alle auf ein besseres Jahr 2023. Ob in den kommenden Monaten oder erst später – irgendwann werden auch diese Verluste wieder wettgemacht. Langfristig sollte sich der Weltaktienindex erholen und auch wieder steigen. Davon bin ich überzeugt.

t-online-Kolumnistin Jessica Schwarzer
(Quelle: Michel Passin)

Die Börsenexpertin

Jessica Schwarzer ist Finanzjournalistin, Bestsellerautorin und langjährige Beobachterin des weltweiten Börsengeschehens. Die deutsche Aktienkultur ist ihr eine Herzensangelegenheit. Zuletzt ist ihr jüngstes Buch "Warum wirklich jeder entspannt reich werden kann" erschienen. Bei t-online schreibt sie über Investments und Finanztrends, die eine breit gestreute Basis-Geldanlage ergänzen. Sie erreichen sie auf LinkedIn, Twitter, Facebook und Instagram.

Schlechter als Dax und S&P 500

Aber für das Jahr 2022 fällt seine Bilanz wirklich mies aus. Übrigens auch im Vergleich zu anderen Indizes: Der Dax hat beispielsweise "nur" gut zwölf Prozent verloren, der breite amerikanische Markt, also der S&P 500 "nur" 13 Prozent. Aber warum ist der MSCI Markt so viel stärker unter die Räder gekommen? Sie ahnen es vielleicht bereits: Die großen Technologiewerte sind schuld. Dem Index wurde der Erfolgsgarant der jahrelangen Rally zum Verhängnis. Mehr dazu lesen Sie hier.

Weil der MSCI World nach der Marktkapitalisierung der Unternehmen zusammengesetzt wird, haben die nach Börsenwert größten Unternehmen das höchste Gewicht. Und das sind vor allem die amerikanischen Tech-Konzerne. Sie kommen auf einen Anteil von gut 20 Prozent am Index. Und wenn sie abstürzen, dann rauscht eben auch der MSCI World in die Tiefe. Zumal ja auch die meisten anderen Branchen unter Druck gerieten.

Die Technologie hat es aber besonders getroffen. Das zeigt auch der Blick an die US-Technologiebörse. Dort hat der bekannteste Index Nasdaq 100 im vergangenen Jahr fast 30 Prozent verloren. Da sind wir mit dem MSCI World fast glimpflich davongekommen. Und dass der Dax so viel besser dasteht, hat unter anderem eben den Grund, dass er alles andere als technologielastig ist.

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Ohne Technologie geht nichts mehr

Was heißt das also jetzt? Lieber Dax als Weltaktienindex? Nein. Mit Blick auf die Risikostreuung ist und bleibt der MSCI World ein guter Index. Natürlich ist er sehr US- und damit technologielastig. Aber der amerikanische Kapitalmarkt ist nun mal der größte der Welt. Und die Technologiewerte werden sich auch wieder erholen. Wir wissen nicht, wie schnell und wie stark. Wir wissen nicht, ob und wann sie ihre Höchststände wieder erreichen.

Aber fest steht doch: Die Welt wird immer digitaler. Ohne Technologie geht nichts mehr, auch nicht in unseren Depots – auch wenn aktuell eher etwas altbackene Branchen, die sogenannten "Value"-Aktien, angesagt sind. Kündigen Sie also nicht Ihren ETF-Sparplan auf den MSCI World. Und schmeißen Sie die Anteile auch nicht übereilt aus dem Depot! Als Aktionäre brauchen wir von Zeit zu Zeit starke Nerven, und immer einen langen Atem.

Transparenzhinweis
  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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