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Bitcoin: Wie zukunftssicher ist die Kryptowährung?


Schutz in der Krise
Wohin jetzt mit dem Geld?

MeinungVon Daniel Saurenz

27.04.2023Lesedauer: 3 Min.
Meinung
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Physische Bitcoins: Viele Anhänger glauben an Bitcoin als alternative Währung.Vergrößern des Bildes
Physische Bitcoins: Viele Anhänger glauben an Bitcoin als alternative Währung. (Quelle: agefotostock/imago-images-bilder)

Der Bitcoin ist auf dem nächsten Höhenflug. In der Krise zeigt sich die Kryptowährung erstaunlich robust. Sollte ich einsteigen?

Knapp 70 Prozent Gewinn – das ist die Bilanz des Bitcoins seit dem Jahreswechsel. Auf den ersten Blick profitierte die größte Kryptowährung von der Bankenkrise. Doch ein weiterer Effekt ist nicht zu unterschätzen und könnte maßgeblich die Richtung in den kommenden Monaten bestimmen.

Die Pleite der Silicon Valley Bank war bisher nur ein kleiner Sturm im Wasserglas. Und doch hat das Bankenbeben deutliche Spuren hinterlassen, vor allem hinsichtlich der Erwartungen an die künftige Geldpolitik. An den Terminmärkten wird fest mit einer Wende der US-Notenbank Fed gerechnet, Zinssenkungen sind ausgemachte Sache. Ob die Währungshüter allerdings auch folgen oder ihren strafferen Kurs fortsetzen, steht auf einem anderen Blatt.

Rezessionsangst könnte zurückkehren

Bleiben die Notenbanker unbeeindruckt, dürften die Sorgen vor einer Rezession und weiteren Hiobsbotschaften aus dem Bankensystem wieder zunehmen. Dazu reicht ein Blick in die für die Fed wenig rühmliche Vergangenheit.

"Seit 1915 endeten nur drei der 20 Zyklen von Zinsanhebungen nicht in einer Rezession", ordnet Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets die Lage ein. Kaum verwunderlich ist daher, dass die professionellen Kunden des Anbieters durchaus vorsichtig unterwegs sind. Denn auch jetzt sind die Aussichten nicht brillant. Schließlich folgte auf die extrem lockere Geldpolitik im vergangenen Jahrzehnt der zweitschnellste Zinserhöhungszyklus seit Beginn der Aufzeichnungen.

Geld sucht einen Hafen

Wohin also mit dem Geld? Während Privatanleger im Vorteil sind und schnell umschichten können, sind große institutionelle Investoren wie Tanker auf hoher See. Klassische sichere Häfen sind Gold, der Dollar sowie der Schweizer Franken. Vor allem asiatische Technologieunternehmen sehen aber auch den Bitcoin zunehmend als Fels in der Brandung, um sich vor einer Rezession und neuen Krisen im Bankensystem zu schützen.

Inzwischen zeigt sich die Nummer eins unter den Kryptos auch zunehmend robust. "Mit dem zwischenzeitlichen Sprung über die Marke von 30.000 Dollar hat die Münze zugleich die Rückschläge durch die Kapriolen rund um Terra, Three Arrows Capital und die spektakuläre Pleite von FTX im Vorjahr wieder aufgeholt", erklärt Dennis Austinat, Deutschland-Chef von Trive, einer internationalen Multi-Asset-Plattform.

Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen.
Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen. (Quelle: Goldlicht Fotografie)

Der Aktienprofi

Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten, immer unter dem Fokus des Chance-Risiko-Verhältnisses für Anleger. Sie erreichen Daniel auf seinem Portal www.feingoldresearch.de.

In den vergangenen Tagen sackte der Kurs zwar um gut zehn Prozent ab, allerdings darf man auch nicht vergessen, dass sich der Bitcoin seit Ende November in der Spitze nahezu verdoppelt hat. Und auch die Sorgen vor neuen regulatorischen Vorgaben könnten sich mittelfristig als positiv herausstellen, weil dann Klarheit herrscht.

So will die Wertpapieraufsicht SEC Krypto-Unternehmen mit dem Vorwurf des illegalen Wertpapierhandels in die Schranken weisen. Zudem könnten Altcoins mit Ausnahme des Bitcoins aus Sicht der SEC als Wertpapiere eingestuft werden. Wichtig ist aber noch ein weiterer Faktor, der oft unterschätzt wird.

"Etwa alle vier Jahre wird die Belohnung für die geschürften Blocks halbiert. Miner erhalten dann 50 Prozent weniger Bitcoins für die Verifizierung der Transaktionen", sagt Austinat. Die nächste Umstellung, auch bekannt als Halving, steht im Frühjahr 2024 an. Vor den drei bisher durchgeführten Halving-Terminen legte der Bitcoin jeweils zu. Noch dynamischer ging es anschließend aufwärts: Nach dem zweiten und dritten Halving dauerte es rund 17 Monate, bis frische Bestmarken erreicht wurden. Wiederholt sich das Muster, könnte der Bitcoin im Spätsommer 2025 einen neuen Gipfel erreichen.

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Natürlich geht die Reise nicht durch eine Einbahnstraße, auch der Bitcoin unterliegt den Marktgesetzen aus Angst und Gier. Hier heißt es, sich in Geduld zu üben und auf Rücksetzer zu warten, wenngleich die Umsätze 2023 zum Beispiel beim österreichischen Krypto-Broker Bitpanda ebenso wie bei der Konkurrenz vielversprechend aussehen.

Dennoch: Spekulative Werte wie Bitcoin oder auch Tech-Aktien kaufen Sie nicht, wenn jeder zum Einstieg trommelt, sondern erst dann, wenn niemand die Werte haben möchte. Auch das ist eine wichtige Lektion aus der Vergangenheit. Beim Bitcoin darf die Stimmung gern noch einmal abkühlen, bevor Sie einsteigen.

Transparenzhinweis
  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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