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Börsenaussicht: Fallende Kurse oder zulegende Aktienmärkte – Geld in Gefahr?


Börsenaussichten 2023
Ist Ihr Geld doch in Gefahr?

MeinungVon Daniel Saurenz

Aktualisiert am 02.07.2023Lesedauer: 3 Min.
Meinung
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Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.

Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.
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Ein Mann zählt Geld an einem Tisch: Laut Statistik haben Anleger 2023 optimistische Aussichten. (Quelle: Lino Mirgeler/dpa/Illustration/dpa)

Während viele Analysten vor kräftig fallenden Kursen warnten, legten die Aktienmärkte stark zu. Ist der Crash aufgeschoben oder doch aufgehoben?

Es ist alles andere als ein Geheimnis, dass die Börsen vor allem nach Rückschlägen gut laufen. Antizyklische Strategien werden oft belächelt, sind aber nicht selten sehr erfolgreich. Für den Dax fällt die Bilanz besonders beeindruckend aus.

"Büßte der Index im Vorjahr um mehr als 10 Prozent ein, verlief das Folgejahr in acht von zehn Fällen erfolgreich", sagt Dennis Austinat, Deutschland-Chef der Multi-Asset-Plattform Trive, der Dax-Statistik. Auch die Durchschnittsrendite von knapp 13 Prozent könne sich im Vergleich sehen lassen.

Zur weiteren Einordnung: Nach Zuwächsen von mehr als 10 Prozent ging es im Folgejahr nur in gut der Hälfte der Jahre weiter aufwärts, wobei vor allem die Gewinne von knapp 5 Prozent sehr überschaubar ausfielen. Somit waren die Aussichten für 2023 zum Jahresstart sehr gut, auch wenn Feinheiten wie der US-Präsidentschaftszyklus berücksichtigt werden.

Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen.
Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen. (Quelle: Goldlicht Fotografie)

Der Aktienprofi:

Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten, immer unter dem Fokus des Chance-Risiko-Verhältnisses für Anleger. Sie erreichen Daniel auf seinem Portal www.feingoldresearch.de.

Seit 1970 beendete der Dax ein Vorwahljahr wie 2023 immer im Plus, wenn das Zwischenwahljahr negativ verlief. Eine Trefferquote von 100 Prozent weisen unter diesen Voraussetzungen auch der S&P 500 und Dow Jones auf.

Korrekturen sind normal

Dieses Jahr könnte sich die Serie fortsetzen. Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets sieht jedoch ein Problem, das die professionellen Trader immer häufiger adressieren: "Der Dax hat mit rund 15 Prozent Zuwachs seit Januar die langfristige Durchschnittsperformance bereits weit hinter sich gelassen. Selbst wenn der Index nun um 13 Prozent bis auf 14.000 Punkte korrigieren sollte, ginge 2023 als positives Jahr in die Bilanz ein." Und würde die erwähnte Vorwahljahr-Statistik erneut bestätigen. Späteinsteiger wären dann doppelt bestraft.

Die entscheidende Frage lautet somit: Wie wahrscheinlich ist eine stärkere Korrektur bis Ende Dezember 2023?

Auch da hilft die Statistik von RoboMarkets: Seit 1988 korrigierte der Dax ausgehend vom Jahreshoch bis zum Tief um durchschnittlich 17 Prozent. 2021 büßte der Index ähnlich wie 2017 und 2005 in der Spitze jedoch nur rund 8 Prozent ein. Im März schickte die Bankenkrise den Markt um 8 Prozent abwärts, der Minimum-Wert wäre somit bereits abgearbeitet.

Scharfe Abstürze im zweiten Halbjahr selten

Aus dem Lager der Bären wird oft das Argument gebracht, dass der Markt nach einer so kräftigen Rally wie in den ersten sechs Monaten eine Korrektur zeigen müsse. Berücksichtigt man alle Jahre seit 1970, in denen der Dax von Jahresanfang bis Mitte Juni bereits um 15 Prozent im Plus lag, ging es in sechs von zehn Fällen bis Silvester weiter aufwärts.

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Nur 1971, 1972, 1991 und 1998 kamen die Kurse in der zweiten Jahreshälfte mit maximal 8 Prozent ein wenig zurück. Zwischenzeitliche Verluste von mehr als 10 Prozent in der gesamten Zeitspanne waren eher selten. Erwähnenswert ist nur der scharfe Absturz von 35 Prozent 1998, den der Dax bis zum Jahresende aber fast vollständig aufholte.

Die Statistik lässt somit nur wenig Spielraum für einen stärkeren Rückschlag und es ist zumindest statistisch sehr wahrscheinlich, dass der Dax 2023 im Plus beenden wird. Zu guter Letzt hilft also im Depotmix der Blick auf die Bausteine.

Bonuszertifikate sind nach wie vor eine gute Alternative, aber auch Absicherungen in Form von klassischen Put-Optionsscheinen können das Depot gut über den Sommer bringen und stabilisieren. Überprüfen Sie also Ihre Mannschaftsaufstellung im Portfolio – die Gelegenheit ist jetzt günstig.

Transparenzhinweis
  • Der Artikel stellt keine Kauf- oder Anlageberatung dar. Auf Finanzanalysen von Dritten hat die t-online-Redaktion keinen Einfluss.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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