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HomeGesundheitKolumne - Ulrike Scheuermann

Psychologin erklärt: Was uns zufrieden und langfristig glücklich macht


Große Langzeitstudie
Was uns zufrieden und langfristig glücklich macht

Eine Kolumne von Ulrike Scheuermann

28.02.2021Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Älteres Paar: Was macht uns glücklich und zufrieden? Eine Langzeitstudie gibt Antworten.Vergrößern des Bildes
Älteres Paar: Was macht uns glücklich und zufrieden? Eine Langzeitstudie gibt Antworten. (Quelle: Westend61/imago-images-bilder)

Oftmals wissen wir gar nicht, was uns glücklich macht. Da hilft die Wissenschaft. Sie liefert tatsächlich überraschende Ergebnisse, was Lebenszufriedenheit angeht und was das für unsere Lebensführung bedeutet.

Der Harvard-Psychologie-Professor Daniel Gilbert beschreibt in seinem als Wissenschaftsbuch des Jahres ausgezeichneten Buch "Ins Glück stolpern", dass wir oft falsch einschätzen, was uns glücklich macht: Die eigenen Vermutungen zum Lebensglück stimmen meist nicht.

Männer sagen typischerweise, sie möchten weniger arbeiten, wenn sie Kinder haben. Laut einer großen Zufriedenheitsstudie sind sie jedoch zufriedener, wenn sie sehr lange arbeiten. Sogar noch länger als kinderlose Männer. Das ist eines von vielen Ergebnissen der größten Langzeitstudie zur Lebenszufriedenheit.

Glücklich oder zufrieden – was ist bedeutsamer?

Geht es um Glück oder um Zufriedenheit? Dafür müssen wir unterscheiden: Glück hängt von Emotionen ab und schwankt deshalb unvorhersehbar in beide Richtungen, pendelt sich aber schließlich wieder in der Mitte des persönlichen Glücksniveaus ein. Solange wir dabei weiter zufrieden sind, kann man die Ausschläge weitgehend vernachlässigen.

Zufriedenheit ist dagegen ein soliderer Maßstab: Wir sind zufrieden, wenn unser Leben unseren Vorstellungen und Wünschen entspricht. Wer zufrieden ist, ist dann im Durchschnitt also auch glücklich.

Wie findet man zu Zufriedenheit und Glück?

Zum ersten Mal haben wir heute eine verlässliche Studie darüber, was uns zufrieden und glücklich macht. Um die echten Faktoren für Lebenszufriedenheit gesichert zu erfahren, wurden Tausende Menschen jahrzehntelang in den verschiedensten Lebenslagen immer wieder neu befragt. Es wurden alle gesellschaftlichen Gruppen, die der Bevölkerungsverteilung entsprechen, abgebildet.

Für diese Langzeitstudie klingelt seit 1984 jährlich bei 85.000 Deutschen das Telefon. Der Soziologieprofessor Martin Schröder hat die Studie ausgewertet und ein Buch darüber geschrieben: "Wann sind wir wirklich zufrieden?".

Nichts macht zufriedener als gesund zu sein

Das wichtigste Ergebnis lautet: Für die Deutschen ist gute Gesundheit der stärkste und eindeutigste Faktor für ihre Lebenszufriedenheit und für langfristiges Lebensglück. Laut aktueller Befragungen ist in der Pandemie die Gesundheit sogar für 90 Prozent aller Deutschen der wichtigste Wert geworden.

Wenn man sich die Zufriedenheitsforschung genauer ansieht, erkennt man die Dimension dieser Aussage. Schließlich gibt es viele Faktoren, die sich auf unsere Zufriedenheit auswirken, wie etwa

  • Partnerschaft
  • Familie
  • Freunde
  • Arbeit
  • Geld
  • Freizeit
  • Wohnen
  • Lebenssinn.

Aber sie alle fallen weit ab hinter dem wichtigsten aller Zufriedenheitsfaktoren: der Gesundheit. Und für das Alter gilt: je älter, desto unzufriedener. Außer – Sie ahnen es schon: Im Alter ist Gesundheit das Einzige, was den sonst starken Abfall der Zufriedenheitswerte aufhält.

Tun wir täglich etwas dafür

Wenn klar ist, wie herausragend wichtig Gesundheit für unsere Zufriedenheit ist, sollten wir viel dafür tun, um unsere Gesundheit zu erhalten oder sogar zu verbessern. Und dabei geht es nicht um die eine Pille, den einen Arztbesuch oder die eine Wellnesskur. Den Löwenanteil für unsere Gesundheit sollten wir in unserem Alltag leisten. Das Zauberwort lautet "Lebensstilveränderung". Das haben Sie sicher alles schon mal gehört, aber lassen Sie es uns auch wirklich tun.

Wir können uns zum Beispiel drei Dinge aus unterschiedlichen Bereichen wie Bewegung, Ernährung, Tageslicht und Sozialkontakte nehmen, wo wir täglich etwas tun: Täglich spazieren gehen oder die Treppe, nicht den Fahrstuhl nehmen, denn Bewegung ist ein zentraler Gesundheitsfaktor. Abwechslungsreiche und gesunde Ernährung und tägliches Tageslicht am Vormittag bis Mittag.

Und: Pflegen Sie Ihre Sozialkontakte, denn auch die tragen essenziell dazu bei, gesund zu bleiben. Und wenn Sie dabei auch noch lachen, fördern Sie Ihre Gesundheit doppelt, indem Sie Ihr Immunsystem stärken – durch Stresslösung und positive Emotionen wie Freude und Liebe.

Ulrike Scheuermann ist Diplom-Psychologin und Bestsellerautorin. Seit 25 Jahren hilft sie Menschen dabei, ihr Leben mit modernsten Methoden der Psychologie innerlich frei und ohne Blockaden besser und gesünder zu gestalten. Ihre Self-Care- und Coaching-Programme finden in ihrer Akademie in Berlin und online statt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Martin Schröder: Wann sind wir wirklich zufrieden? Überraschende Erkenntnisse zu Arbeit, Liebe, Kindern, Geld. Auf Basis der größten Langzeitstudie mit über 600.000 Befragungen. C. Bertelsmann Verlag, 2020.
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