Brauner Schleim beim Husten: Raucherhusten und andere Ursachen

Wenn beim Husten brauner Schleim im Taschentuch sichtbar wird, kann das viele Gründe haben. Einer ist das Rauchen. Wann ein Arztbesuch angebracht ist.

Von farblos bis braun-schwarz, von schaumig bis zäh: Abgehusteter Schleim (Auswurf) kann sehr unterschiedlich beschaffen sein und Hinweise auf die mögliche Ursache geben.

Geht brauner Schleim beim Husten ab, ist das häufig auf Rauchen zurückzuführen. Aber auch verschiedene (Folge-)Krankheiten kommen als Ursache infrage. Wer öfter braunen Schleim im Auswurf vorfindet, sollten dem daher auf den Grund gehen und einen Termin in der Arztpraxis vereinbaren – unabhängig davon, ob er oder sie raucht oder nicht.

Schleim hat wichtige Schutzfunktion

Eine gewisse Schleimbildung ist ganz normal: Die mittelgroßen Atemwege (Bronchien) sind mit einer Schleimhaut ausgekleidet, welche Schutz vor kleinsten Fremdkörpern und Erregern bietet. Über feinste Flimmerhärchen gelangt der permanent gebildete Schleim wie auf einem Förderband samt darin enthaltener Schadstoffe Richtung Mund. Anschließend wird er normalerweise heruntergeschluckt und verdaut.

Bildet sich jedoch übermäßig viel Schleim, führt dies zu Husten mit Auswurf. Je nachdem, in welcher Konzentration seine einzelnen Bestandteile vorliegen, kann der Schleim farblos, gelblich, grün, rot, braun oder schwarz sein. Der Husten ist eine Methode des Körpers, um Erreger und Fremdstoffe rasch loszuwerden.

Brauner Schleim: Häufig ist das Rauchen schuld

Langjährige Raucherinnen und Raucher husten oft vor allem morgens weißlichen, braunen oder auch schwarzen Schleim ab. Bei ihnen sind die Atemwege durch die fortwährende Schadstoffbelastung permanent überlastet, was eine dauerhafte Entzündung zur Folge hat: Eine chronische Bronchitis entsteht.

Die Flimmerhärchen, die für den Transport des Schleims zuständig sind, sind durch die Schadstoffe stark angegriffen, sodass sie nicht mehr richtig arbeiten können. Gleichzeitig bildet die Schleimhaut verstärkt Schleim, um sich gegen die Schadstoffe zu wehren. Brauner Schleim weist darauf hin, dass die Bronchien mit den im Rauch enthaltenen Teerstoffen bereits stark belastet sind.

Betroffene sollten den braunen Schleim nicht auf die leichte Schulter nehmen: Wer eine chronische Bronchitis hat und weiterhin raucht, erhöht sein Risiko für eine chronisch obstruktive Lungenkrankheit (COPD) – oder leidet bereits daran. Bei dieser nicht heilbaren Erkrankung sind die Atemwege dauerhaft verengt. Dies führt im weiteren Verlauf zu zunehmender Atemnot. Mehr zum Thema COPD lesen Sie hier.

Auch Nichtraucherinnen und Nichtraucher können braunen Schleim abhusten. Lesen Sie im nächsten Kapitel, welche weiteren Ursachen infrage kommen.

Brauner Schleim beim Husten: Weitere Ursachen

Wird brauner Schleim beim Husten sichtbar, können zahlreiche weitere Ursachen dahinterstecken. Manche sind vergleichsweise harmlos, andere bedrohlich.

Nicht nur durch Rauchen, auch durch berufliche Schadstoffbelastung kann es zu braunem Schleim kommen, etwa beim langjährigen Einatmen von Kohlestaub. Dies kann – wie bei Raucherinnen und Rauchern – das Risiko für eine Atemwegserkrankung wie COPD erhöhen.

Eine weitere mögliche Ursache für braunen Schleim beim Husten ist eine Lungenentzündung. Die Erkrankung entsteht meist durch Bakterien aus der Gruppe der Pneumokokken und tritt oft nach einem Infekt im Hals-Rachen-Raum auf. Neben Symptomen wie Fieber, einem ausgeprägten Krankheitsgefühl und Schüttelfrost leiden die Betroffenen unter Husten. Dieser ist anfangs trocken. Im weiteren Verlauf bildet sich jedoch zunehmend Schleim, welcher – bedingt durch den Abbau von roten Blutkörperchen – häufig rostfarben oder braun ist. Er kann aber auch gräulich oder grün-gelb gefärbt sein. Eine bakterielle Lungenentzündung muss meist mit Antibiotika behandelt werden.

Eine seltene Ursache von braunem Schleim beim Husten ist die allergische bronchopulmonale Aspergillose (ABPA). Bei dieser Lungenkrankheit, die fast ausschließlich bei Personen mit Asthma oder Mukoviszidose auftritt, reagiert das Immunsystem überempfindlich auf bestimmte Schimmelpilze der Gattung Aspergillus.

Verdacht auf Blut im Schleim abklären lassen

Ist der Schleim rotbraun oder rostfarben bis schwarz, könnte es sich auch um Einlagerungen von Blut handeln. Blut im Schleim muss nicht immer hellrot sein, sondern kann braun erscheinen. Zum Beispiel können dann braune Punkte oder größere bräunliche Abschnitte im Schleim zu sehen sein.

Dies muss nicht zwingend gefährlich sein, ist jedoch immer ein Grund für einen Arztbesuch. Denn es können sich ernste Erkrankungen wie etwa Lungenkrebs oder eine Lungenembolie dahinter verbergen.

(Vermeintliches) Blut beim Husten sollte immer zeitnah abgeklärt werden. Wer sehr viel Blut hochhustet und/oder Warnzeichen wie Atemnot, Schwäche, Müdigkeit oder Schmerzen in der Brust bemerkt, sollte umgehend ärztliche Hilfe suchen.

Fazit

Sollten Sie braunen Schleim beim Husten bemerken, ist es wichtig zu wissen, dass dies ein Anzeichen für eine mögliche Atemwegserkrankung sein kann. Während brauner Schleim oft mit Rauchen in Verbindung gebracht wird, kann er auch andere Ursachen haben, wie zum Beispiel eine Lungenentzündung. Es ist wichtig, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen, um die genaue Ursache zu ermitteln und eine angemessene Behandlung zu erhalten. Raucherinnen und Raucher sollten sich bewusst sein, dass regelmäßiges Husten mit braunem Schleim ein Anzeichen für eine chronische Bronchitis oder COPD sein kann und nicht ignoriert werden sollte.