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Gehörgangsentzündung geht nicht weg: Was tun?


Langer Verlauf
Gehörgangsentzündung geht nicht weg – was tun?


15.05.2024Lesedauer: 3 Min.
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Junge Frau mit Ohrenschmerzen: Manchmal dauert es länger, bis eine Gehörgangsentzündung weggeht.Vergrößern des Bildes
Manchmal dauert es länger, bis eine Gehörgangsentzündung weggeht. (Quelle: Liudmila Chernetska/getty-images-bilder)

Geht eine Gehörgangsentzündung nicht weg, kann das beunruhigen. Wie lange die Erkrankung normalerweise dauert und wann ein Arztbesuch ratsam ist.

In den meisten Fällen ist eine Gehörgangsentzündung (Otitis externa) unkompliziert und heilt mit der passenden Behandlung innerhalb von sieben bis zehn Tagen ab. Mitunter hält die Erkrankung jedoch länger an.

Von einer akuten Gehörgangsentzündung ist die Rede, wenn sie weniger als sechs Wochen dauert – sie liegt in etwa 90 Prozent der Fälle vor. Geht die Erkrankung hingegen länger als drei Monate nicht weg oder kehrt mehr als viermal pro Jahr wieder, sprechen Fachleute von einer chronischen Gehörgangsentzündung.

Während einer akuten Otitis externa in der Regel eine bakterielle Infektion des Gehörgangs zugrunde liegt, hat eine chronische Gehörgangsentzündung meist andere Ursachen. Infrage kommen etwa eine Pilzinfektion (seltener) oder eine Allergie (häufiger), etwa gegen Inhaltsstoffe von Shampoos oder anderen Kosmetika, metallische Bestandteile von Ohrringen (wie Nickel) oder in Ohrpassstücken von Hörgeräten enthaltene Stoffe.

Während es bei einer akuten Gehörgangsentzündung eher zu Ohrenschmerzen mit Schwellung und Rötung des Gehörgangs, Ohrenjucken, Hörproblemen und Ausfluss aus dem Ohr kommen kann, sind die Symptome bei der chronischen Erkrankungsform etwas anders. Sie geht vornehmlich mit Juckreiz im Ohr und seltener mit Ohrenschmerzen einher. Oft bestehen gleichzeitig Grunderkrankungen wie Schuppenflechte oder Neurodermitis.

Im Falle einer Pilzinfektion kann es zudem zu Hörproblemen kommen, wenn der Gehörgang durch wattiges Pilzgewebe oder einen dicken, cremeweißen Ausfluss verlegt ist. Mehr dazu, wie sich eine Gehörgangsentzündung durch einen Pilz im Ohr äußert und wie sie behandelt wird, lesen Sie hier.

Gut zu wissen

Zu einer Pilzinfektion im Ohr kommt es häufig bei Menschen, bei denen das Immunsystem durch eine andere bereits bestehende Erkrankung geschwächt ist, wie etwa bei Diabetes mellitus, bei einer HIV-Infektion oder während einer Chemotherapie im Rahmen einer Krebsbehandlung.

Welche Maßnahmen die Heilung unterstützen

Geht die Gehörgangsentzündung nicht weg, liegt das in manchen Fällen daran, dass Bedingungen vorliegen, die die Erkrankung begünstigen. Darum kann es bei der Genesung helfen, auf bestimmte Dinge zu achten. Dabei ist es vor allem wichtig, den Gehörgang trocken zu halten und Verletzungen zu vermeiden. Denn ein feuchtwarmes Klima im Ohr begünstigt das Wachstum von Bakterien und Pilzen.

Als hilfreich können sich zum Beispiel folgende Maßnahmen erweisen:

  • Wenn die Haare nicht gewaschen werden: Beim Duschen eine Duschhaube verwenden.
  • Nach dem Baden oder Duschen die Ohrmuschel mit einem Handtuch trocknen.
  • Das Ohr beziehungsweise den Gehörgang mit einem Föhn (auf niedrigster Stufe) sanft trocken pusten. Den Föhn dabei nicht zu nah ans Ohr halten.
  • Auf Schwimmen vorerst besser verzichten.
  • Ist Wasser im Ohr und will es nicht herausgehen, kann es helfen, das betroffene Ohr zur Seite zu neigen und es herauslaufen zu lassen. Leichtes Hüpfen oder leichter Zug am Ohrläppchen können den Vorgang unterstützen.
  • Ohrstöpsel, In-Ear-Kopfhörer und gegebenenfalls auch Hörgeräte vorläufig meiden. Bei Hörgeräten und In-Ear-Kopfhörern sollten die Ohrpassstücke desinfiziert werden.

Um Verletzungen des Gehörgangs zu vermeiden, sollten Betroffene zudem keine Wattestäbchen oder andere Gegenstände ins Ohr einführen. Ist die Ursache der Gehörgangsentzündung eine Allergie gegen Inhaltsstoffe von kosmetischen Produkten oder Substanzen in Ohrschmuck, gilt es, diese möglichst zu meiden.

Ohrentropfen richtig anwenden

Werden Ohrentropfen zur Behandlung verschrieben, ist es wichtig, diese korrekt anzuwenden, damit sie richtig wirken und die Gehörgangsentzündung rasch abheilt. Dabei hilft es, sich auf die nicht betroffene Seite zu legen, die Tropfen nach Vorschrift ins erkrankte Ohr zu geben und drei bis fünf Minuten liegen zu bleiben.

Gehörgangsentzündung geht nicht weg: Wann zum Arzt?

Bei einer Gehörgangsentzündung sollten Betroffene am besten nicht zu lange mit dem Arztbesuch warten. Eine fachgerechte Behandlung ist wichtig, um mögliche Komplikationen zu vermeiden. Unbehandelt kann eine akute Otitis externa zudem möglicherweise in eine chronische Gehörgangsentzündung übergehen.

Spätestens wenn Ohrenschmerzen länger als drei Tage anhalten, ist ein Termin in einer ärztlichen Praxis ratsam. Das gilt ebenso, wenn die Beschwerden zunehmen oder weitere Symptome hinzukommen, wie etwa Fieber, eine Schwellung im oder am Ohr, Ausfluss aus dem Ohr oder eine Hörbeeinträchtigung. Auch länger anhaltendes Ohrenjucken sollte ärztlich abgeklärt werden.

Ärztliche Rücksprache ist zudem ratsam, wenn die Beschwerden trotz Behandlung nicht nach zwei bis drei Tagen nachlassen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von MSD Manuals: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 15.5.2024)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 15.5.2024)
  • "Otitis externa". Online-Informationen von StatPearls: www.statpearls.com (Stand: 31.7.2023)
  • "Gehörgangsentzündung". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 14.6.2023)
  • "Otitis externa". Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 30.4.2023)
  • "Swimmer’s ear". Online-Informationen der Mayo Clinic: www.mayoclinic.org (Stand: 13.8.2021)
  • "Ear infections". Online-Informationen der National Health Services: www.nhs.uk (Stand: 16.6.2021)
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