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Arthrose: Diese Symptome sind typisch


Schmerzender Gelenkverschleiß
Diese Symptome sind bei Arthrose typisch


Aktualisiert am 04.05.2022Lesedauer: 4 Min.
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Ein Mann greift sich an die schmerzende Hand: Arthrose tritt meist einseitig auf.Vergrößern des Bildes
Ein Mann greift sich an die schmerzende Hand: Arthrose tritt meist einseitig auf. (Quelle: ljubaphoto/getty-images-bilder)

Gelenkverschleiß entwickelt sich schleichend. Bis sich eine Arthrose durch Beschwerden bemerkbar macht, kann es daher dauern. Welche Symptome sind typisch?

Arthrose ist eine Gelenkerkrankung, bei der die Gelenke allmählich verschleißen. Häufig entsteht Arthrose deshalb in Gelenken, die täglich stark belastet werden, wie zum Beispiel Knie- oder Hüftgelenke. Eine Arthrose betrifft dabei in der Regel nur einzelne Gelenke, wobei das Ausmaß der Symptome individuell verschieden sein kann.

Die Verschleißerscheinungen im Rahmen einer Arthrose sind dabei in gewisser Weise ein natürlicher Prozess, der sich im Laufe des Alters bei jedem entwickelt – aber nicht immer auch mit Beschwerden einhergehen muss. Der Verschleiß wird durch bestimmte Einflüsse begünstigt, wie etwa mangelnde Bewegung, Übergewicht oder Unfälle.

Selbst wenn sich auf Röntgenbildern bereits die typischen Verschleißerscheinungen einer Arthrose im Gelenk erkennen lassen, machen sich diese bei den meisten Menschen erst später oder auch gar nicht durch Symptome bemerkbar. Das Ausmaß der Verschleißerscheinungen lässt daher nicht unbedingt einen Schluss darauf zu, ob Beschwerden auftreten und wie stark diese sind.

Arthrose-Symptome im frühen Stadium

Eine Arthrose entwickelt sich langsam. Anfangs zeigen sich als Symptome vor allem Belastungsschmerzen. Das heißt, das Gelenk ist im Grunde weitgehend schmerzfrei, sofern es nicht belastet wird.

Kommt es jedoch etwa zu kurzfristigen Stoßbelastungen, wie es zum Beispiel beim Joggen der Fall ist, kann sich das durch stechende Schmerzen im Gelenk (meist in Knie oder Hüfte) bemerkbar machen. Später schmerzen die Gelenke häufig nicht nur bei Belastung, sondern bereits beim normalen Bewegen (sogenannter Bewegungsschmerz).

War das betroffene Gelenk länger in Ruhe, fühlt es sich bei Arthrose unter Umständen steif an, wenn es wieder bewegt wird. Das ist insbesondere morgens der Fall (sogenannte Morgensteifigkeit), kann aber auch schon nach längerem Sitzen auftreten. Meist legt sich das Gefühl jedoch innerhalb von etwa 30 Minuten, sobald sich das Gelenk "warmgelaufen" hat.

Häufig schmerzen die Gelenke bei Arthrose zudem, wenn sie nach einer gewissen Ruhezeit wieder bewegt werden (sogenannte Anlaufschmerzen). In der Regel lässt der Schmerz jedoch rasch wieder nach, etwa nach den ersten paar Schritten.

Daneben geht eine Arthrose häufig mit weiteren Symptomen einher. Manche Betroffenen nehmen beispielsweise Geräusche im Gelenk wahr, etwa ein Reiben, Knirschen oder Knacksen.

Möglicherweise lässt sich das Gelenk infolge der Arthrose nicht mehr so umfänglich bewegen wie früher. Das kann sich zum Beispiel bei kleinen, alltäglichen Bewegungen bemerkbar machen, wie beim Hinhocken oder Anziehen eines Pullovers oder einer Jacke. Häufig ist in solchen Fällen zwar die Bewegung eingeschränkt, Schmerzen müssen in frühen Stadien einer Arthrose dabei jedoch noch nicht auftreten.

Nachgebende Gelenke können ebenfalls Anzeichen einer frühen Arthrose sein. Bei den Betroffenen gibt dann etwa das Hüftgelenk, Kniegelenk oder Sprunggelenk nach beziehungsweise knickt in der Bewegung weg. Das erhöht die Gefahr von Stürzen oder Stolpern. Solch eine Gelenkinstabilität kann allerdings auch auftreten, wenn die umgebenden Muskeln zu schwach sind und das Gelenk nicht richtig halten können.

Kommt es im Rahmen einer Arthrose zu instabilen Gelenken in den Händen beziehungsweise Fingern, fällt das anfangs vor allem durch zunehmende "Ungeschicklichkeit" bei kleinen Haushaltshandgriffen auf. Betroffenen fallen Dinge scheinbar einfach so aus der Hand, etwa ein Schlüsselbund. Flaschen oder Gläser mit Drehverschluss lassen sich nicht mehr so leicht öffnen. Teilweise sind solche Handgriffe bei Arthrose mit Schmerzen verbunden.

Häufig treten bei einer Arthrose jedoch nicht nur Gelenkschmerzen auf, auch Muskeln können sich in der Folge verspannen und Schmerzen hervorrufen. Die verspannten Muskeln müssen dabei nicht zwangsläufig nah am betroffenen Gelenk liegen – manchmal treten die Verspannungen weiter entfernt auf. Dann fällt es gerade zu Beginn einer Arthrose nicht leicht, den Zusammenhang zur Gelenkerkrankung herzustellen.

Arthrose-Symptome im fortgeschrittenen Stadium

Ist die Arthrose bereits weiter fortgeschritten, verändern sich die Symptome im Verlauf. Insgesamt nehmen die Schmerzen an den betroffenen Gelenken zu. Unter Umständen reagiert das Gelenk jetzt auch bei Ermüdung schmerzhaft, etwa nach langem Stehen.

Zudem treten bei vielen Menschen mit fortgeschrittener Arthrose als Symptome nun in Ruhe Schmerzen auf, was den Schlaf stören und den Alltag zusätzlich beeinträchtigen kann. Die Stärke der Schmerzen verändert sich dabei häufig schubweise und wird mal stärker und dann wieder schwächer.

Schreitet der Gelenkverschleiß im Rahmen der Arthrose weiter fort, kommt es im Gelenk möglicherweise zu entzündlichen Prozessen. In der Folge kann das betroffene Gelenk anschwellen und schmerzhaft auf Druck reagieren.

Bei einer Arthrose nimmt das Knorpelgewebe auf Dauer Schaden, sodass im schlimmsten Fall schließlich die ungeschützten Knochenenden aufeinander reiben. Als Reaktion beginnen die Knochenflächen dort Auswüchse zu bilden und sich häufig auch in ihrer Form zu verändern. Das kann von außen sichtbar sein. Solch deformierte Gelenke gehen häufig mit Dauerschmerzen einher und schränken die Bewegung weiter ein.

Wie sich Arthrose und Rheuma unterscheiden

Arthrose und rheumatoide Arthritis (meist als Rheuma bezeichnet) zählen beide zum sogenannten rheumatischen Formenkreis. Beide Erkrankungen zeigen zum Teil ähnliche Symptome, wie etwa schmerzende Gelenke oder Morgensteifigkeit.

Ein wichtiger Unterschied ist jedoch, dass bei einer Arthrose in der Regel nur einzelne Gelenke betroffen sind und das meist nur auf einer Körperseite. Bei einer rheumatoiden Arthritis treten die Beschwerden hingegen an mehreren Gelenken auf – und zwar normalerweise symmetrisch, also jeweils an den Gelenken auf beiden Körperseiten.

Arthrose und Rheuma unterscheiden sich zudem grundlegend in ihren Ursachen. Während Arthrose in der Regel eine Verschleißerscheinung im Gelenk ist, in deren Rahmen es zwar ebenfalls einmal zu entzündlichen Prozessen kommen kann, ist die rheumatoide Arthritis eine Autoimmunerkrankung. Das bedeutet, bei Menschen mit Rheuma greift das Immunsystem fälschlicherweise körpereigene Strukturen an und löst dort Entzündungen aus. Angriffsziel ist dabei das Bindegewebe in den Gelenken.

Gut zu wissen
Bei Rheuma sind entzündliche Prozesse die Ursache der Gelenkschmerzen. Bei Arthrose sind Entzündungen hingegen eine Folge des Gelenkverschleißes.

Da Bindegewebe nicht nur in Gelenken, sondern auch in anderen Körperbereichen vorkommt, hat Rheuma unter Umständen weitreichendere Auswirkungen: In manchen Fällen greift das Immunsystem bei Betroffenen nicht nur die Gelenke, sondern auch andere Organe an, etwa die Lunge oder die Regenbogenhaut im Auge. Bei einer Arthrose gehen die Symptome im Unterschied dazu hauptsächlich von den beeinträchtigten Gelenken aus.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Arthrose. Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 10.6.2021)
  • Arthrose. Online-Informationen des Öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Stand: 21.1.2021)
  • Rheumatoide Arthritis. Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Stand: 6.5.2020)
  • Herold, G.: Innere Medizin 2021. Eigenverlag, Köln (2020)
  • Niethard, F., et al.: Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme, Stuttgart 2017
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