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CRP-Wert im Blut erhöht: Normwerte, Tabelle und Ursachen bei Erwachsenen


C-reaktives Protein im Blut
Was es heißt, wenn der CRP-Wert erhöht ist


Aktualisiert am 07.03.2024Lesedauer: 6 Min.
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Ob der CRP-Wert normal oder zu hoch ist, lässt sich durch eine Blutuntersuchung feststellen. (Quelle: Kubra Cavus/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Ein Infekt, eine OP, Rheuma: Vieles kann den CRP-Wert im Blut erhöhen. Der Körper bildet das C-reaktive Protein bei Entzündungen. Wir erklären, welcher CRP-Wert normal ist und wie sich ein zu hoher Blutwert senken lässt.

Wenn sich der Körper gegen etwas wehrt, zum Beispiel gegen einen Infekt, kommt es zu einer Entzündung. Dabei handelt es sich um ein komplexes Geschehen, bei dem viele verschiedene Botenstoffe, Immunzellen und Eiweiße beteiligt sind. Das C-reaktive Protein, kurz CRP, ist eines dieser Abwehr-Eiweiße.

Das CRP wirkt an der sogenannten Akute-Phase-Reaktion mit. Diese heißt so, weil sie bei einer akuten Bedrohung sofort – früher als andere Abwehrmechanismen des Körpers – einsetzt: Die CRP-Konzentration steigt schon innerhalb von sechs bis zwölf Stunden nach dem auslösenden Ereignis (etwa der Infektion) an, was sich durch eine Blutuntersuchung feststellen lässt. Ärztinnen und Ärzte sprechen dann von einem erhöhten CRP-Wert.

Warum steigt der CRP-Wert bei Entzündungen?

Wird irgendwo im Körper Gewebe geschädigt, etwa weil dort Erreger wüten, setzen die betroffenen Zellen bestimmte Botenstoffe frei. Diese regen die Leber dazu an, erhöhte Mengen CRP zu bilden.

Die Eiweiße gelangen dann übers Blut zum angegriffenen Gewebe und sorgen dort unter anderem dafür, dass Zellen des Immunsystems Krankheitserreger bekämpfen sowie abgestorbene oder kranke Zellen und Giftstoffe beseitigen.

Man kann sich das C-reaktive Proteine also vorstellen wie eine Truppe von Notfallsanitätern am Unfallort: Sie leisten Erste Hilfe. Gezieltere Maßnahmen überlassen sie aber den Spezialisten.

C-reaktives Protein im Blut: Was bedeutet der Blutwert CRP?

Das C-reaktive Protein zählt zu den Entzündungswerten, also zu den Blutwerten, die bei einer Entzündung ansteigen und die sich dann in erhöhter Konzentration im Blut nachweisen lassen. Da viele Krankheiten mit Entzündungen einhergehen, hat der CRP-Wert allein kaum Aussagekraft.

Bei der Diagnose ist der CRP-Wert also nur ein Puzzlestein im Gesamtbild der Untersuchungsergebnisse. Welche Erkrankung hinter einem erhöhten CRP-Wert steckt, kann die Ärztin oder der Arzt erst nach Auswertung aller Befunde beurteilen. Einen Überblick über mögliche Ursachen bietet das folgende Kapitel.

C-reaktive Protein erhöht: Was heißt es, wenn der CRP-Wert zu hoch ist?

Ein erhöhter CRP-Wert zeigt, dass im Körper eine Entzündung stattfindet – nicht aber, warum. Oft steckt eine der folgenden Ursachen dahinter, wenn der Wert des C-reaktiven Proteins im Blut zu hoch ist:

  • Infektionen
  • Rheuma (genauer gesagt entzündliche Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, zum Beispiel rheumatoide Arthritis)
  • chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn
  • größere Operationen
  • Krebserkrankungen

Was ein zu hoher CRP-Wert bei Infekten aussagt

Wenn eine Person mit deutlichen Symptomen für einen Infekt zur Ärztin oder zum Arzt geht, kann der CRP-Wert einen ersten Hinweis auf die Art des Erregers liefern: Steckt ein Virus hinter den Beschwerden, steigt der CRP-Wert in der Regel nicht oder kaum an. Ein hoher CRP-Wert ist eher für durch Bakterien verursachte Infektionen typisch. Deutlich erhöhte Werte können zum Beispiel vorkommen bei

  • Harnwegsinfekten,
  • bakteriellen Mandelentzündungen oder
  • bakteriellen Bronchitiden.

Was kann noch zu einem erhöhten CRP-Wert führen?

Ein zu hoher CRP-Wert ist nicht zwangsläufig ein Anzeichen für einen Infekt. Denn neben Krankheitserregern gibt es noch andere Gründe für Entzündungen im Körper, etwa

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Krebserkrankungen
  • größere Verletzungen und chirurgische Eingriffe
  • Knochenmarkstransplantationen
  • chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn
  • entzündliche Formen von Rheuma, etwa die rheumatoide Arthritis

Das Ausmaß der Entzündungsreaktion ist von Erkrankung zu Erkrankung unterschiedlich: Herz-Kreislauf-Erkrankungen lassen den CRP-Wert normalerweise nur sehr leicht ansteigen, wohingegen es nach großen Operationen in der Regel zu einem starken Anstieg kommt.

Grundsätzlich sind sehr hohe CRP-Werte eher ein Anzeichen für schwere, durch Infekte bedingte Erkrankungen. Mehr dazu erfahren Sie im folgenden Kapitel.

Tabelle: CRP-Normalwert und krankhafte Werte (in mg/dl)

Für gesunde Menschen gilt ein CRP-Wert von unter 3 Milligramm pro Liter (mg/l) Blut als normal, das entspricht 0,3 Milligramm pro Deziliter (mg/dl). CRP-Werte über 5 Milligramm pro Liter (0,5 Milligramm pro Deziliter) sind ein Anzeichen für eine Entzündung.

Wie stark der Wert steigt, hängt vom Ausmaß der Entzündung ab – und somit von der genauen Ursache. Daher kann die Höhe des CRP-Werts einen ersten Hinweis auf das zugrunde liegende gesundheitliche Problem liefern. Welcher CRP-Bereich für welche Erkrankungen und anderen Ursachen typisch ist, veranschaulicht die folgende Tabelle:

CRP-Wert in mg/dl Schwere der Entzündung mögliche Ursachen
0,3 bis 1 niedriggradig ("low grade") Übergewicht
Diabetes mellitus Typ 2
Herz-Kreislauf-Erkrankung
1 bis 4 mild Herzinfarkt
rheumatische Erkrankung
Abszess (Eiteransammlung im Gewebe)
4 bis 10 mäßig Harnwegsinfekt
bakterielle Bronchitis
bakterielle Mandelentzündung
über 10 stark schwerer durch Bakterien oder Pilze verursachter Infekt
schwere Verletzungen
große Operationen

Erhöhter CRP-Wert bei Übergewicht – Wie ist der Zusammenhang?

Fettgewebe – vor allem das sogenannte Viszeralfett, welches die inneren Organe umgibt – setzt verschiedene Botenstoffe frei, die Entzündungen im Körper fördern können. Darum ist der CRP-Wert übergewichtiger Menschen häufig leicht erhöht.

C-reaktives Protein: Was bringt ein CRP-Test?

Einen genauen CRP-Wert kann nur eine Blutuntersuchung im Labor liefern. Es gibt jedoch sogenannte CRP-Schnelltests, die binnen weniger Minuten anzeigen, ob der Wert im normalen, leicht erhöhten oder stark erhöhten Bereich liegt.

Zum Einsatz kommen diese Tests vor allem in hausärztlichen und kinderärztlichen Praxen. Denn diese sind in der Regel die erste Anlaufstelle, wenn eine Person Anzeichen für einen Infekt bei sich oder ihrem Kind bemerkt.

Der CRP-Test soll der Ärztin oder dem Arzt dabei helfen, schnell und unkompliziert einzuschätzen, ob der Infekt eine Behandlung mit Antibiotika erfordert oder nicht: Zeigt der Test normale CRP-Werte an, handelt es sich wahrscheinlich nicht um eine bakterielle Erkrankung, sondern um eine Virusinfektion. Antibiotika zu verordnen wäre dann unsinnig, weil diese Mittel nur Bakterien abtöten.

Zeigt der Test hingegen deutlich erhöhte Werte an und deuten auch die anderen Untersuchungsbefunde auf einen bakteriellen Infekt hin, so spricht dies für eine Therapie mit Antibiotika.

Wichtig: Ein zu hoher CRP-Wert allein bedeutet keineswegs, dass eine Behandlung mit Antibiotika notwendig oder überhaupt hilfreich ist: Neben Bakterien gibt es noch zahlreiche andere mögliche Gründe für ein Anstieg des C-reaktiven Proteins im Blut. Und bei nicht-infektiösen Ursachen helfen Antibiotika ebenso wenig wie bei viralen Infekten.

C-reaktives Protein: Was bedeutet ein CRP-Wert über 100?

Ein CRP-Wert über 100 Milligramm pro Liter beziehungsweise 10 Milligramm pro Deziliter Blut spricht dafür, dass irgendwo im Körper viel Gewebe beschädigt wurde und das Immunsystem mit einer heftigen Entzündung reagiert. Mögliche Ursachen sind etwa schwere Verletzungen und große chirurgische Eingriffe.

Ein derart hoher CRP-Wert kann aber auch auf einen schweren durch Bakterien (oder seltener Pilze) verursachten Infekt hindeuten, etwa eine starke Lungenentzündung oder Harnwegsinfektion.

Deutlich über 100 können die Werte auch bei einer sogenannten Blutvergiftung (Sepsis) steigen. Diese entwickelt sich, wenn der Körper nicht mit einer Infektion fertigwird und bei seinen Abwehrversuchen so viel eigenes Gewebe schädigt, dass mehrere Organe versagen.

C-reaktives Protein: CRP-Wert bei Rheuma

Der CRP-Wert kann auch bei entzündlichen Formen von Rheuma ansteigen, beispielsweise bei der rheumatoiden Arthritis, die mit wiederkehrenden Gelenkbeschwerden einhergeht, und der Polymyalgia rheumatica, die sich vor allem durch Muskelschmerzen äußert.

Wenn eine Person mit Beschwerden hat, die auf eine rheumatische Krankheit hindeuten, wird die Ärztin oder der Arzt daher auch den CRP-Wert und andere Entzündungswerte im Blut bestimmen lassen. Sind diese erhöht, ist das ein möglicher Hinweis auf Rheuma – sofern es keine andere Ursache für die Entzündung gibt, wie zum Beispiel ein Infekt.

Umgekehrt spricht ein normaler CRP-Wert jedoch nicht unbedingt gegen eine entzündliche rheumatische Krankheit: Bei manchen nachweislich Erkrankten ist der CRP-Wert nicht erhöht. Gerade, wenn sich die Erkrankung noch in einem frühen Stadium befindet, steigen die Entzündungswerte im Blut nicht unbedingt an.

Bei der Diagnose von Rheuma spielt der CRP-Wert somit zwar durchaus eine Rolle, aber keine entscheidende. Ob jemand eine rheumatische Krankheit hat oder nicht, lässt sich erst nach einer umfassenden Untersuchung beurteilen. Dazu macht die Ärztin oder der Arzt sich ein genaues Bild von den Beschwerden der betroffenen Person.

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Zudem lassen sich neben den Entzündungswerten noch weitere Blutwerte bestimmen, etwa die Rheumafaktoren und andere körpereigene Abwehrstoffe. Häufig ist darüber hinaus eine Untersuchung mit bildgebenden Verfahren nötig.

CRP-Wert in der Behandlung von Rheuma

Für die Rheumatherapie ist der CRP ebenfalls von Bedeutung. Wer an rheumatoider Arthritis oder einer anderen entzündlichen Form von Rheuma erkrankt ist, erhält zur Behandlung Medikamente, die die Entzündung eindämmen sollen. Bei der rheumatoiden Arthritis setzt sich die medikamentöse Behandlung meist aus zwei verschiedenen Arten von Arzneien zusammen:

  • Kortison, ein entzündungshemmendes Mittel, das akute Entzündungen lindern kann
  • Medikamente, die das Fortschreiten der Erkrankung langfristig bremsen sollen

Ob die Behandlung wirklich hilft, kontrolliert die Ärztin oder der Arzt durch weitere Untersuchungen. Dabei wird auch den CRP-Wert im Blut bestimmt: Sinkt der CRP-Wert im Laufe der Behandlung ab, schlägt diese offenbar an.

Dann wird die Ärztin oder der Arzt in der Regel anordnen, die Dosis des Kortisons allmählich zu senken. Kortison wirkt zwar meist schnell, bringt aber auch Nebenwirkungen mit sich, die vor allem bei längerfristiger Einnahme auftreten. Daher sollten Betroffene es nur so lange wie nötig einnehmen.

Bleibt der CRP-Wert trotz der Medikamente erhöht und bessern sich auch die Beschwerden nicht oder kaum, zeigt die Therapie offenbar nicht ausreichend Wirkung. In diesem Fall wird die Ärztin oder der Arzt erwägen, andere Mittel zu verordnen.

C-reaktives Protein: Wie lässt sich der CRP-Wert senken?

Der CRP-Wert sinkt von selbst, wenn die Entzündung abklingt. Welche Maßnahmen dabei helfen, hängt von der Ursache ab: Hat ein bakterieller Infekt die Entzündung ausgelöst, können dazu Antibiotika nötig sein. Bei rheumatischen Erkrankungen können entzündungshemmende Medikamente den CRP-Wert senken.

Leicht erhöhte Entzündungswerte bei Übergewicht und Diabetes mellitus Typ 2 gehen in der Regel zurück, wenn die Betroffenen abnehmen und sich mehr bewegen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Herold, G.: Innere Medizin. Eigenverlag, Köln 2022
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