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Coronavirus: Ist die nächste Omikron-Variante auf dem Vormarsch?


Wie gefährlich wird die Omikron-Variante XE?

  • Melanie Rannow
Von Melanie Rannow

Aktualisiert am 08.04.2022Lesedauer: 3 Min.
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Bevölkerung in London: Eine Mischvariante der beiden Omikron-Subtypen BA.1 und BA.2 breitet sich aus.Vergrößern des Bildes
Bevölkerung in London: Eine Mischvariante der beiden Omikron-Subtypen BA.1 und BA.2 breitet sich aus. (Quelle: Dominic Lipinski/PA Wire/dpa-bilder)

Fachleute in Großbritannien beobachten einen neuen Omikron-Subtyp. Wird dieser nach BA.2 bald in ganz Europa dominant? Und was ist zu seiner Gefährlichkeit bekannt? Ein Überblick.

Die Corona-Infektionszahlen in Deutschland sinken momentan, doch schon könnte die nächste Virusvariante bevorstehen: Bereits im Januar haben Forscher in Großbritannien eine neue Omikron-Untervariante nachgewiesen und dieser den Namen XE gegeben. Seither sind dort Hunderte Fälle bestätigt worden.

Laut Weltgesundheitsorganisation WHO handelt es sich bei XE um eine "rekombinante Variante". Genauer gesagt: eine Mischung aus den Omikron-Subtypen BA.1 und BA.2. Omikron BA.1 ist Ende 2021 aufgetaucht und hat die erste Omikron-Welle ausgelöst. BA.2 dominiert gerade das Infektionsgeschehen in Deutschland und gilt als noch infektiöser.

Omikron XE: Ansteckender als BA.2?

Viel ist zu der Mischvariante XE noch nicht bekannt. Die britische Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency (UKHSA) hat in ihrem jüngsten Bericht den aktuellen Forschungsstand zusammengetragen. Demnach kann zu diesem Zeitpunkt nicht eindeutig beantwortet werden, ob XE übertragbarer als frühere Mutanten ist.

Erste Daten deuten der UKHSA zufolge jedoch auf eine um 9,8 Prozent höhere Wachstumsrate gegenüber BA.2 hin. Das heißt: XE ist laut derzeitigem Wissensstand noch etwas infektiöser als BA.2.

Wie entstehen solche Mischformen?

Dass sich zwei Untervarianten zu einer neuen vereinen, ist keineswegs überraschend. Denn dazu kann es immer dann kommen, wenn eine Person gleichzeitig mit zwei oder mehr Varianten infiziert wird, was zu einer Vermischung des genetischen Virusmaterials im Körper eines Patienten führt. Solche Rekombinanten sind während der Corona-Pandemie bereits mehrmals aufgetreten.

Doch die Gesundheitsbehörde warnt auch vor voreiligen Schlüssen: "Da diese Schätzung nicht einheitlich bleibt, wenn neue Daten hinzugefügt werden, kann sie noch nicht als Schätzung des Wachstumsvorteils für die Rekombination interpretiert werden." Es fehlten schlicht noch Daten, um genauere Annahmen zur Übertragbarkeit zu treffen.

Bisher gebe es auch noch nicht genügend Beweise, um Rückschlüsse auf den Schweregrad einer XE-Infektion oder die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe zu ziehen.

Dazu passt, dass die WHO XE bislang nicht zu einer neuen besorgniserregenden Variante erklärt und dementsprechend auch keinen neuen griechischen Buchstaben vergeben hat. Die Behörde erklärte, sie werde XE so lange unter Omikron einordnen, bis "signifikante Unterschiede bei der Übertragung und den Krankheitsmerkmalen, einschließlich des Schweregrads, gemeldet werden".

Kann sich Omikron XE durchsetzen?

An sich ist das Vorkommen neuer Virusvarianten nicht ungewöhnlich oder zwangsläufig besorgniserregend. Während der Pandemie haben Wissenschaftler weltweit zahlreiche Untervarianten entdeckt, viele davon sind nach kurzer Zeit wieder verschwunden.

XE aber wird von Fachleuten besonders beobachtet, weil die Zahl der Fälle stetig steigt. Die derzeit dominante Omikron-Variante BA.2 könnte möglicherweise verdrängt werden. Ob sich eine Variante durchsetzt, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Schon bei der ersten Omikron-Variante BA.1 war diskutiert worden, ob die Variante tatsächlich einen sogenannten Fitnessvorteil und damit eine gesteigerte Übertragungsfähigkeit hat. Oder ob sie sich nur stärker ausbreitet als Delta, weil sie einen Infektionsschutz nach Impfung oder Infektion teilweise umgehen kann. Es könnte sein, dass BA.1 sich nur durchgesetzt hat, weil die Variante mehr Wirte gefunden hat als Delta, aber nicht, weil sie von sich aus ansteckender ist.

Virologe: Rekombinante Viren genau beobachten

In jedem Fall sei es wichtig, die rekombinanten Virusvarianten, die derzeit im Umlauf sind, weiter genau zu beobachten, machte Tom Peacock, Virologe am Imperial College London, auf Twitter deutlich.

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Peacock berichtet von weiteren entdeckten rekombinanten Viren wie XG aus Dänemark, XJ aus Finnland, XK aus Belgien oder XM, eine Virusvariante, die unter anderem in Deutschland nachgewiesen worden sei. Alle enthalten genetisches Material der beiden Omikron-Subtypen BA.1 und BA.2. Mit diesen Rekombinationen dürfte die Evolution des Coronavirus aber noch nicht am Ende sein.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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