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Diese Krankheiten gehen auf die Knochen und Gelenke


Frühzeitig vorbeugen
Diese Krankheiten gehen auf Knochen und Gelenke


Aktualisiert am 13.07.2023Lesedauer: 4 Min.
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Patient mit Fußschmerzen bei einer Untersuchung. Wenn dem Körper wichtige Nährstoffe fehlen, können Krankheiten wie Osteoporose oder Arthrose bereits in jungen Jahren auftreten.Vergrößern des Bildes
Wenn dem Körper wichtige Nährstoffe fehlen, können Krankheiten wie Osteoporose oder Arthrose bereits in jungen Jahren auftreten. (Quelle: Chinnapong/getty-images-bilder)

Damit Knochen stabil bleiben, muss der Körper ausreichend mit Vitamin D und Mineralstoffen versorgt werden. Wie Sie Mangelerscheinungen vermeiden.

Wenn dem Körper jedoch wichtige Nährstoffe fehlen und die Knochen nicht ausreichend durch Belastung gefordert werden, gerät die Balance des Knochenstoffwechsels aus dem Lot. Es kommt zum Knochenabbau und das Knochengerüst verliert an Stabilität. Doch nicht und die Knochen, auch die Gelenke brauchen regelmäßige Bewegung und eine vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung, um gesund zu bleiben. Lesen Sie hier, welche Krankheiten bei einer Unterversorgung drohen und wie Sie vorbeugen können.

Osteoporose: Poröse Knochen brechen schneller

Mit zunehmendem Alter nimmt die Dichte der Knochen ab. Das ist ein normaler Alterungsprozess. Von Osteoporose sprechen Ärzte, wenn die Knochendichte durch einen beschleunigten Knochenabbau über ein gewisses Maß verringert ist. Genauer gesagt entsteht Osteoporose, auch Knochenschwund genannt, wenn sich das Gerüst aus kleinen Bälkchen in den Knochen zunehmend zurückbildet. Es entstehen größere Hohlräume im Knochen, wodurch dieser an Stabilität verliert. Dadurch steigt bei Stürzen das Risiko von Knochenbrüchen. Nach Angaben des Bundesselbsthilfeverbands für Osteoporose e. V. (BfO) sind in Deutschland rund sechs Millionen Menschen von einer Osteoporose betroffen.

"Neben dem Alter birgt das weibliche Geschlecht ein vermehrtes Risiko für die Entstehung einer Osteoporose. Bei Frauen ist der Abbau von Knochensubstanz aufgrund der Wechseljahre und der damit verbundenen geringeren Östrogenbildung ab dem 50. Lebensjahr beschleunigt", erklärt Dr. Bernhard Dickreiter, Facharzt für Innere Medizin sowie Facharzt für Physikalische Therapie und Rehabilitative Medizin der Gelenk-Klinik Gundelfingen. "Zu den weiteren Risikofaktoren gehören Kalzium-, Magnesium und Vitamin D-Mangel, mangelnde Bewegung, Fehlernährung, Untergewicht, Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum und eine familiäre Veranlagung."

Arthrose: Gelenkverschleiß mit schmerzhaften Folgen

Von einer Arthrose spricht man, wenn die Gelenke betroffen sind, genauer: die Gelenkknorpel. Die Enden der Knochen sind von einer Knorpelschicht überzogen, die Stöße abfedert und das Gelenk beweglich hält. Wird der gelenkschützende Knorpel immer rauer und dünner, so entsteht eine Arthrose, umgangssprachlich auch als Gelenkverschleiß bezeichnet.

Die Gelenke schmerzen zuerst nach längerer Ruhe in Form eines Anlaufschmerzes, dann unter stärkerer Belastung und schließlich auch im Ruhezustand. Es kommt in den betroffenen Gelenken zu Entzündungen und ihre Bewegungsfähigkeit wird zunehmend eingeschränkt. Bei einer fortgeschrittenen Arthrose kann sich das Gelenk verformen. Besonders häufig betroffen sind Knie, Hüfte und Fingergelenke. In Deutschland sind etwa acht bis neun Millionen Frauen und Männer von einer Arthrose betroffen.

"Bei der Arthrose ist die heutige Lebensweise mit den Risikofaktoren Bewegungsmangel, Fehlernährung und Übergewicht sehr bedeutsam, die sich natürlich mit zunehmenden Alter häufiger bemerkbar machen", erklärt Dickreiter. Weiterhin können familiäre Veranlagung, Gelenkfehlstellungen oder Gelenkverletzungen in eine Arthrose führen.

"Ausreichend Bewegung ist für die Gelenke ganz entscheidend, da durch den Wechsel von Druck und Entlastung Stoffwechselabbauprodukte aus dem Knorpel herausgepresst und wichtige Nährstoffe aufgenommen werden. Deshalb ist eine gelenkschonende Bewegung ein wichtiger Teil der Arthrose,-Therapie", betont der Experte.

(Quelle: Privat)


Dr. Bernhard Dickreiter ist Facharzt für Innere Medizin sowie Facharzt für Physikalische Therapie und Rehabilitative Medizin der Gelenk-Klinik Gundelfingen mit den Zusatzqualifikationen Naturheilkunde, Geriatrie, Sozialmedizin und Tauchmedizin. Der Experte ist Autor zweier Bücher: "Arthrose ist heilbar" (herbig-Verlag) sowie "Chronisch gesund statt chronisch krank" (Heyne-Verlag).

Rachitis und Osteomalazie: Wenn die Knochen weich werden

Eine weitere Erkrankung der Knochen ist die Knochenerweichung. Bei Kindern sprechen Experten von Rachitis, bei Erwachsenen von Osteomalazie. Rachitis ist eine Mangelerkrankung, bei der sich der Knochen während des Wachstumsprozesses durch einen Kalzium- und Vitamin D-Mangel nicht stabil ausbilden kann. Die Vitamin D-Prophylaxe bei Säuglingen hilft effektiv, einer Rachitis entgegenzuwirken. Auch bei der Knochenerweichung im Erwachsenenalter, der Osteomalazie, ist die Mineralisierung der Knochen gestört. Die Ursache ist meist eine zu geringe Versorgung mit Vitamin D und mit Kalzium.

"Osteoporose, also der Knochenschwund und Osteomalazie, also die Knochenerweichung, unterscheiden sich darin, dass bei der Osteomalazie nur der Mineralgehalt der Knochen zu gering ist, nicht aber die Knochensubstanz selbst verringert ist", erklärt Dickreiter. "Eine gute Vitamin D-Versorgung ist für stabile Knochen essenziell. Vitamin D fördert den Kalzium- und Phosphateinbau in die Knochen. Weit über 90 Prozent des Vitamin D-Bedarfs decken wir über die Sonneneinstrahlung auf die die Haut. Über die Nahrung nehmen wir dagegen nur geringfügig Vitamin D auf."

Renale Osteopathie: Kranke Nieren können die Knochen schwächen

Nierenerkrankungen wirken sich meist sehr negativ auf die Knochen aus. Alle krankhaften Veränderungen des knöchernen Skeletts, die mit einer fortgeschrittenen Niereninsuffizienz und einer chronischen Dialysebehandlung in Zusammenhang stehen, werden als renale Osteopathie oder auch als renale Osteodystrophie bezeichnet. Bei einer hochgradig eingeschränkten Nierenfunktion kommt es zu Störungen im Elektrolythaushalt und im Hormonhaushalt. Das wirkt sich unter anderem auf die Verstoffwechselung von Kalzium, Phosphor und auf die Wirkung von Vitamin D aus.

Die Folgen davon sind eine Entmineralisation der Knochen, eine erhöhte Knochenbrüchigkeit sowie eine Muskelschwäche. Neben den Knochenbeschwerden ist zudem bei Nierenkranken das Risiko einer Arteriosklerose erhöht, also einer Arterienverkalkung. Bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz und vor allem unter chronischer Dialysebehandlung entwickeln nahezu alle diese Patienten eine renale Osteopathie.

"Ist der Vitamin D-Stoffwechsel gestört, so funktioniert die Einlagerung von Kalzium in die Knochen nicht mehr optimal. Die Knochen verlieren an Stabilität und die Folge ist eine Osteomalazie. Es kann dann auch zu spontanen Knochenbrüchen kommen", erklärt der Facharzt für Rehabilitative Medizin und physikalische Therapie.

"Hinzu kommt, dass sich aufgrund der eingeschränkten Nierenfunktion Kalkablagerungen in den Gelenken bilden können, die zu starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen. Die Behandlung der Renalen Osteopathie beinhaltet die Normalisierung der Kalzium- und Phosphatkonzentration im Blut sowie die Gabe von Vitamin D. Folgeerkrankungen an den Knochen und den Gelenken werden gesondert behandelt, unter anderem kommen dabei Schmerzmittel und entzündungshemmende Mittel zur Anwendung."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • S3-Leitlinie "Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose" des Dachverbands Osteologie e.V. AWMF-Register-Nr.: 183-001. (Stand: Gültig bis 30. Dezember 2022)
  • Osteoporose: Daten und Fakten. Online-Information des Bundesselbsthilfeverbands für Osteoporose e. V. (BfO). (Stand: Aufgerufen am 13. Mai 2022)
  • Osteoporose. Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de. (Stand: 4. Oktober 2018)
  • Wie funktionieren die Knochen? Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de. (Stand: 22. April 2020)
  • Arthrose. Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de. (Stand: 10. Juni 2021)
  • Arthrose. Übersicht. Online-Information des Robert Koch-Instituts (RKI). (Stand: 30. Juli 2020)
  • Wie häufig ist Arthrose? Online-Information der Deutschen Arthrose-Hilfe e. V. (Stand: Aufgerufen am 2. Mai 2022)
  • Vitamin-D-Mangel. Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit: www.gesund.bund.de. (Stand: 7. Dezember 2020)
  • Renale Osteopathie. Online-Information des Immanuel Krankenhauses Berlin. Osteologie und Stoffwechselerkrankungen. (Stand: Aufgerufen am 2. Mai 2022)
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