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Magenkrebsrisiko: diese Faktoren sind entscheidend


Gefahr unterschätzt
Diese Faktoren erhöhen das Risiko für Magenkrebs


Aktualisiert am 19.04.2023Lesedauer: 2 Min.
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Menschliches Röntgenbild von einem Bauch mit Magenkrebs.Vergrößern des Bildes
Eine Gastritis erhöht das Risiko für Magenkrebs. Oft ist der Magenkeim Helicobacter pylori der Auslöser. (Quelle: peterschreiber.media/getty-images-bilder)

Mit zunehmendem Alter wird die Magenschleimhaut anfälliger für chronische Entzündungen. Studien zeigen, wie dadurch das Risiko für Magenkrebs steigt.

Bei der Entstehung von Magenkrebs spielen chronische Entzündungen der Magenschleimhaut (Gastritis) und der Umbau von Magenzellen (intestinale Metaplasie) eine wichtige Rolle. Infektionen mit dem Magen-Darm-Keim Helicobacter pylori tragen offensichtlich dazu bei. Das bestätigen die Ergebnisse einer Untersuchung am Chiang Mai University Hospital in Thailand, die in der Fachzeitschrift "Cancer Epidemiology" veröffentlicht wurden.

Gastritis kann gefährliche Folgen haben

In der Studie wurden die Daten von 947 Patienten im durchschnittlichen Alter von 54 Jahren einbezogen, knapp zwei Drittel waren Männer. Alle hatten sich einer Magenspiegelung (Endoskopie) unterzogen.

Bei 39 Prozent der Patienten wurde eine chronische Entzündung der Magenschleimhaut festgestellt, bei 19 Prozent ein Umbau von Magenzellen in andere Zellarten. Bei Patienten über 50 und 60 Jahren kam dies häufiger vor als bei jüngeren.

Scharfe Speisen bieten möglicherweise einen Schutz

Infektionen mit Helicobacter pylori gingen häufig mit dem Auftreten einer chronischen Gastritis einher. Diese Beobachtung deckt sich mit den Ergebnissen früherer Studien, die den Magen-Darm-Keim in Zusammenhang mit der Entstehung von Magenkrebs brachten.

Darüber hinaus beobachteten die Forscher, dass der regelmäßige Verzehr von scharf gewürzten Speisen zu einem gewissen Schutzeffekt gegen die Entzündungsprozesse führt.

Helicobacter mit Antibiotika gut behandelbar

Bei einer Magenschleimhautentzündung kann eine Behandlung mit Antibiotika die Infektion in den meisten Fällen vollständig beseitigen. Umso wichtiger ist es, dass die ärztliche Diagnose früh erfolgt und die medikamentöse Therapie rechtzeitig beginnt.

Allerdings sind Helicobacter-Bakterien zunehmend resistenter gegen Antibiotika. Einige Wochen nach Behandlungsende sollte daher der Arzt kontrollieren, ob die Behandlung erfolgreich war.

Diese Symptome weisen auf Helicobacter hin

Eine Infektion mit Helicobacter pylori verläuft oftmals im Stillen ohne erkennbare Beschwerden, sodass sie bei einigen Menschen lange Zeit unbemerkt bleibt und dennoch chronisch wird.

Bei vielen Patienten macht sich eine Helicobacter-Infektion jedoch durch verschiedene Symptome bemerkbar:

  • Völlegefühl
  • Schmerzen im Oberbauch
  • Magendrücken
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Aufstoßen und Sodbrennen
  • Appetitlosigkeit
  • Mundgeruch, der aus dem Magen kommt

Weitere Risikofaktoren für Magenkrebs

Nicht nur Entzündungen der Magenschleimhaut und ein fortgeschrittenes Alter sind Risikofaktoren für Magenkrebs. Rauchen und Alkoholkonsum erhöhen ebenfalls die Gefahr, dass sich ein Tumor bildet. Ein hoher Salzkonsum und der übermäßige Verzehr von Fleisch können auch dazu beitragen. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass chronisches Sodbrennen das Risiko für bestimmte Tumorformen im Bereich zwischen Magen und Speiseröhre erhöhen.

Verwandte ersten Grades eines Erkrankten haben zudem ein zwei- bis dreifach höheres Risiko als die Allgemeinbevölkerung, einen Magentumor zu bekommen. Wenn mehr als ein Verwandter ersten Grades erkrankt ist, ist das Risiko sogar zehnfach erhöht. Unklar ist, ob das familiäre Risiko auf einen gemeinsamen Lebensstil, eine gemeinsame genetische Veranlagung oder eine Kombination beider Faktoren zurückgeht.

Um vorzubeugen, empfiehlt die Leitlinie "Magenkarzinom": Wer einer Risikogruppe angehört, sollte auf Helicobacter getestet und bei positivem Befund mit Antibiotika behandelt werden. Dadurch lässt sich das persönliche Risiko für ein Magenkarzinom reduzieren.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • krebsgesellschaft.de: "Risikofaktoren für Magenkrebs". Online-Informationen des Onko-Internetportals, Stand: 21.12.2022
  • Chitapanarux T. u.a.: "Prevalence and factors associated with atrophic gastritis and intestinal metaplasia: A multivariate, hospital-based, statistical analysis.", in: Cancer Epidemiology 2023, 82:102309
  • krebsdaten.de: "Magenkrebs (Magenkarzinom)", Online-Informationen des Zentrums für Krebsregisterdaten, Robert Koch Institut, abgerufen am 9.1.2023
  • krebshilfe.de: "Magenkrebs Ein Ratgeber für Patientinnen und Patienten", Leitlinienprogramm Onkologie der AWMF, Deutschen Krebsgesellschaft e.V. und Deutschen Krebshilfe e.V. (PDF), abgerufen am 9.1.2023
  • charite.de: "Magenentzündungen: Wie eine bakterielle Infektion das Gewebe verändern". Pressemeldung der Charité in Berlin vom 11.4.2022
  • awmf.org: "S3-Leitlinie Magenkarzinom", Stand: August 2019)
  • psschyrembel.de: "Helicobacter pylori, Stand: 7/2021
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