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Klimafreundlich bauen, sanieren und viel Geld | World Earth Day


Klimafreundlich bauen und sanieren
Hausbesitzer: So sparen Sie mit einer Sanierung viel Geld


Aktualisiert am 22.04.2023Lesedauer: 4 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Dämmung für ein Einfamilienhaus: Durch Gebäudesanierung lässt sich auf Dauer viel Geld sparen. (Quelle: IMAGO)

Mit der Haussanierung können Sie Ihre Energiekosten über Jahre hinweg massiv senken. Diese Expertentipps helfen Ihnen beim Geldsparen.

Es gibt drei Gründe, auf eine nachhaltige Bauweise und Technik zu achten: 1. weniger Energieverbrauch, 2. gesünderes Wohnen, 3. geringere Instandhaltungskosten. Oder kurz: Sie sparen damit einen Haufen Geld.

Worauf Sie bei der Haussanierung oder beim Hausneubau achten müssen, erklären Anne Raupach, Eva Riks und Johannes Spruth in ihrem Ratgeber "Klimafreundlich bauen und sanieren". Einige der gängigsten Mythen rund um das Thema haben wir Ihnen im Folgenden zusammengefasst.

Warum sollte ich bei der Haussanierung auf Klimafreundlichkeit achten?

Vorab klären wir erst einmal die Frage, warum umweltschonende Bauweisen Geld sparen:

Wer auf klimafreundliche Materialien bei der Haussanierung achtet, investiert in seine Gesundheit und in seine Zukunft. Denn ökologisch bedeutet nicht nur, dass auf möglichst naturbelassene Produkte zurückgegriffen wird. Vielmehr ist es eine Integration der Natur in die Immobilie. Das bekannteste Beispiel ist die Begrünung des Daches und der Fassade. Die Pflanzen filtern nicht nur die Luft, sie isolieren die Immobilie zugleich, sodass sie im Winter langsamer oder gar nicht auskühlt und sich im Sommer weniger oder gar nicht aufheizt. Mit der richtigen Pflege der begrünten Flächen haben Sie zudem lange etwas von der naturbelassenen Hausdämmung – eine Erneuerung in naher Zukunft ist somit nicht nötig.

In puncto Gesundheit kann umweltbewusstes Sanieren und Bauen ebenfalls punkten. Denn die Materialien dünsten keine gefährlichen Chemikalien aus. Somit ist die Bauweise beziehungsweise Sanierungsart besonders für Allergiker oder Menschen mit einer Lungen- beziehungsweise Atemwegserkrankung sehr gut geeinget.

Hausdämmung? Das fördert doch nur die Schimmelbildung!

Das ist nicht korrekt, erklären die drei Experten. Denn Schimmel entsteht häufig dann, wenn falsch gelüftet oder geheizt wird. Stimmt also der Feuchtigkeitsgehalt und/oder die Temperatur im Raum nicht, erhöht sich das Schimmelrisiko. Die Fassadendämmung fördert die Pilzbildung hingegen nicht.

Wichtig dabei ist jedoch, dass die Dämmung ganzheitlich erfolgt. Das bedeutet: Dämmen Sie nicht nur die Fenster, sondern auch die Wände – oder umgekehrt. Denn kleine Kältebrücken erhöhen das Schimmelrisiko bereits. Daher sollten Sie auch den Fußboden bei der Dämmung mit bedenken.

Ganz klar: Ein Altbau ist energetisch schlechter als ein moderner Neubau

Auf den ersten Blick ist ein moderner, ökologischer Neubau energetisch besser und auch wirtschaftlicher als ein Altbau. Schließlich wurden hier die besten Materialien verarbeitet. Es gibt keine Lücken, durch die Wärme entweichen oder Feuchtigkeit oder Kälte eindringen können. Und auch das Strom-, Wasser- und Heizsystem ist optimal gedämmt und verlegt.

Allerdings kann ein gut sanierter Altbau mit massiven Wänden und seiner stabilen Bauweise genauso energetisch sein wie ein Neubau. Dafür müssen jedoch die richtigen Materialien verwendet und die Maßnahmen perfekt umgesetzt werden. Da der Altbau nicht noch erst gebaut werden muss – für den Hohlbau sind demnach keine wertvollen Materialien wie Sand, Stein, Ton oder Beton nötig –, ist er zudem wirtschaftlicher und kann sogar ökologischer sein als ein Neubau.

Eine Lüftungsanlage kostet doch nur unnötig Geld

Korrekt ist, dass eine Lüftungsanlage Strom verbraucht. Doch die Vorteile, die sich durch das System ergeben, sind enorm und senken Ihren Energieverbrauch an anderen Stellen. So verringert eine Lüftungsanlage im Winter Ihre Heizkosten. Da Sie für frische Luft die Fenster bei klirrender Kälte nicht mehrere Minuten lang geöffnet haben müssen, kann auch keine Wärme entweichen.

Im Sommer hingegen erspart Ihnen die Lüftungsanlage den Betrieb von Klimaanlage und Ventilator. Denn durch das System wird Frischluft in die Wohnräume gepumpt, ohne dass die Hitze von außen hineindringt.

Wärmepumpe? Dafür brauche ich doch eine Fußbodenheizung

Nein. Wer seine Öl- oder Gasheizung gegen eine Wärmepumpe austauschen möchte, benötigt keine Fußbodenheizung. Normale Flächenheizungen oder herkömmliche Heizkörper reichen vollkommen aus.

Eine Photovoltaikanlage ist sinnvoller als eine thermische Solaranlage?

Es kommt darauf an, was mit der Anlage erreicht werden soll. Soll das Wasser mithilfe der Sonnenenergie erwärmt werden, ist eine thermische Solaranlage sinnvoll. Die Experten raten zu dem System ab einem Vierpersonenhaushalt. Darunter würden sich die Anlagen kaum lohnen.

Wollen Sie hingegen die Stromkosten reduzieren – indem beispielsweise das E-Auto geladen oder die Wärmepumpe damit betrieben wird –, kann eine Solaranlage sinnvoller sein.

Wer den Platz und das Geld hat, sollte auf eine Kombilösung setzen, raten die Experten. Also: Thermische Solaranlage, Photovoltaikanlage und Wärmepumpe.

Extra-Tipp: Holen Sie sich die Förderungen

Wer klimaschonend und umweltfreundlich baut oder saniert, bekommt zahlreiche Zuschüsse vom Staat. Denn die Förderprogramme von der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) sind umfangreich, sodass teilweise mehrere Fördertöpfe von einem Bauherren gleichzeitig angezapft werden können – also für jede noch so kleine Maßnahme ein eigener Fördertopf. Interessenten sollten sich zuerst nach den Zuschüssen des Bundesamts für Ausfuhrkontrolle informieren. Sollte das Geld nicht ausreichen, kann im zweiten Schritt ein besonders günstiger Kredit von der Kreditbank für Wiederaufbau (KfW) eingeholt werden.

Die Buchautoren Raupach, Riks und Spruth raten zudem, sich bei den Kommunen und Bundesländern über eigene Zuschussprogramme zu informieren. So gibt es beispielsweise folgende regionale Fördermaßnahmen:

  • Kommunale Zuschüsse für den Einsatz nachwachsender Rohstoffe zum Bauen und Dämmen
  • Programm zur Stadtentwicklung
  • Dorfentwicklungsprogramme der Bundesländer
  • Zusätzliche Förderprogramme der Bundesländer zur Bau- und Sanierungsförderung
  • Steuerliche Abschreibung für Denkmalgebäude (AfA).

Tipp: Bevor Sie die Anträge stellen, sollten Sie Ihre Pläne mit einem Energieberater besprechen. Dieser kann Ihnen erläutern, welche Maßnahmen sinnvoll sind, welche Förderprogramme Sie in Anspruch nehmen können – die Sie vielleicht noch nicht kennen –, und er hilft Ihnen beim Ausfüllen der Antragsformulare.

Weitere Tipps und Tricks finden Sie in dem Buch "Klimafreundlich bauen und sanieren – Nachhaltige Bauweisen und Techniken für mein Haus" von Anne Raupach, Eva Riks und Johannes Spruth.

Verwendete Quellen
  • Anne Raupach, Eva Riks und Johannes Spruth: "Klimafreundlich bauen und sanieren – Nachhaltige Bauweisen und Techniken für mein Haus"; ISBN: 978-3863361686
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