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Schimmel und Feuchtigkeitsschäden nach dem Winter


Feuchteschäden
Haus im Frühling auf Schimmel kontrollieren

Von ots, t-online
Aktualisiert am 02.04.2018Lesedauer: 4 Min.
Eine schimmelige WandVergrößern des BildesSchimmel an der Wand ist nicht nur ein Hygiene-Problem (Quelle: Urban78/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Im Winter treten in Gebäuden vermehrt Feuchteschäden und Schimmelpilzbefall auf. Auch wenn man sie nicht sieht, sind die Sporen ungesund. Experten raten deshalb zu einer gründlichen Frühjahrs-Kontrolle. Das sind die wichtigsten Tipps gegen Schimmel.

Welche Stellen sind besonders anfällig?

Besonders anfällig für Schimmelbildung sind ungedämmte Außenwände. Kühlen diese in der kalten Jahreszeit aus, kann sich an den Innenseiten Tauwasser bilden. Sind die Wände dauerhaft zu feucht, sprießen die schädlichen Sporen und belasten die Raumluft. Besonders Allergiker und Kinder leiden unter der Schimmelbelastung. Um die Gesundheitsbelastung für die Bewohner und den Sanierungsaufwand möglichst gering zu halten, ist es wichtig, den Pilzbefall möglichst früh zu erkennen und den Schimmel zu bekämpfen.

Im Bereich der Fenster bildet sich leicht Schimmel

Thomas Molitor vom Schimmelsanierungsunternehmen Isotec aus Kürten bei Köln rät zu einem gründlichen Frühjahrs-Check. "Los geht es mit den Fensterlaibungen" empfiehlt der Experte. Schimmelbildung im Bereich der Fenster ist vor allem in unsanierten Altbauten ein häufiges Übel. Ursache ist laut dem Verband Privater Bauherren (VPB) oft ein schlecht isoliertes Fenster. Feuchtigkeit sammele sich demnach immer dort, wo es am kältesten ist. In älteren Wohnungen seien das oft die Fenster.

Schimmel in Heizkörpernischen

In nicht durchgängig beheizten Räumen ungedämmter Häuser bildet sich Schimmel auch häufig im Bereich der Heizkörpernischen. Weil die Außenwand an dieser Stelle dünner ist, kühlt sie auch stärker aus als die übrigen Außenwände. So lange der Heizkörper läuft, ist das weniger problematisch. In Räumen, die nicht durchgehend beheizt werden, hingegen schon. "Unterbleibt der Heizungsbetrieb, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auf der gesamten Nischenfläche mit Schimmelpilzbefall zu rechnen", so Thomas Weber, Energieberater und Bausachverständiger beim VPB, gegenüber zuhause.de. Abhilfe schafft Weber zufolge das fachgerechte Dämmen der Heizkörpernischen.

Schimmel in den Ecken von Raum und Decke

Besonderes Augenmerk bei der Schimmelinspektion im Frühling verdienen auch die Decken- und Raumecken. In besonders verwinkelten oder verdeckten Ecken, zum Beispiel im Keller, empfiehlt sich ein Ausleuchten mit der Taschenlampe. Da die Außenwände eines Hauses im Winter stark auskühlen, sind sie besonders anfällig für die Ablagerung von Tauwasser und die Entwicklung von Schimmelpilzen. Der daraus entstehende muffige Geruch kann von einer wenig beachteten Stelle stammen, die im Laufe der Zeit durchfeuchtet worden ist. "Bei oberflächlichem Hinschauen kann Schimmelpilz leicht übersehen werden", mahnt Isotec-Experte Molitor zur sorgfältigen Sichtprüfung.

Schimmelbildung hinter Möbeln

Auch wenn es die Optik ein wenig beeinträchtigt: Schränke sollten nicht direkt an Außenwände gestellt werden. Es empfiehlt sich ein Abstand von etwa 10 bis 15 Zentimetern. Ansonsten kann die Luft hinter dem Schrank nicht zirkulieren, so dass Kondensationsfeuchte nicht abgeführt wird. So bildet sich der optimale Nährboden für Schimmelpilzbefall. Auf der Schrankrückseite und unter dem Schrank sammelt sich außerdem zwangsläufig Staub. Dieser sollte regelmäßig entfernt werden. "Viele Bewohner wissen nicht, dass sich gerade auf Staub Schimmelpilze ansiedeln können und damit die Wohngesundheit beeinträchtigen", sagt Molitor.

Silikonfugen regelmäßig erneuern

Badezimmer und Küchen sind ebenfalls intensiv zu kontrollieren. Denn hier wird besonders viel Feuchtigkeit in den Wohnraum eingebracht. Schimmel im Badezimmer ist ein häufiges Problem. Bei Tageslichtbädern sollte nach jeder Dusche ausreichend durchs Fenster gelüftet werden. Lüften durch die Badezimmertür begünstigt Schimmel in den angrenzenden Wohnräumen. Beachten sollte man auch die Silikonfugen; spätestens alle fünf Jahre empfiehlt es sich, die Fugen im Bad zu erneuern. Sind Silikonfugen zudem mit auskühlenden Außenwänden verbunden, entwickelt sich auf ihnen besonders häufig Schimmelpilzbefall.

Salzausblühungen im Keller

Im Kellerbereich entdecken viele Bewohner während oder nach den Wintermonaten einen seltsamen weißen, salzartigen Ausschlag. Dabei handelt es sich um so genannte Salzausblühungen. Viele Sockelabdichtungen von Gebäuden sind undicht, so dass Streusalz, das im Winter auf die Wege ums Haus gestreut wurde, durch die Außenwände ins Innere eindringt. Im Keller oder Erdgeschoss entstehen dann die typisch weißen Salzausblühungen, die nicht nur unschön aussehen, sondern auch Farbe und Putz abplatzen lassen und somit die Bausubstanz zerstören.

"Hin und wieder werden die Ausblühungen mit Schimmelpilzbefall verwechselt", berichtet Molitor. Um einen Pilzbefall handelt es sich zwar nicht. Trotzdem sollten Hausbesitzer aktiv werden, wenn sie Salzausblühungen an der Kellerwand entdecken. "Sie sind aber ein ernsthafter Hinweis, dass Feuchtigkeit in den Baukörper eindringt." Ein feuchter Keller muss fachgerecht getrocknet und abgedichtet werden. Um herauszufinden, welche Ursache genau vorliegt und wie sie sich möglichst kosteneffizient beheben lässt, sollte man einen unabhängigen Fachmann hinzuziehen, wie ihn unter anderem der Bauherrenschutzbund oder der VPB vermitteln.

Schimmel vorbeugen und bekämpfen

Hat man bei der Frühjahrsinspektion tatsächlich Schimmel entdeckt, kann man ihm beispielswiese mit Brennspiritus oder Isopropylalkohol zu Leibe rücken, die in Apotheken und Drogerien zubekommen sind. 2014 veröffentlichte die Stiftung Warentest in der Januar-Ausgabe ihres Magazins "test" die Prüfergebnisse zu 20 Anti-Schimmel-Mitteln. Die beiden alkoholbasierten Mittel schnitten mit "gut" ab, sind allerdings hochentzündlich, weshalb man während und nach ihrer Anwendung gut lüften sollte, bis sich der Alkohol verflüchtigt hat. Um Problemstellen vor einem neuen Befall zu schützen eigenen sich vorbeugende Anstriche. Bei einem Schimmelbefall von über einem halben Quadratmeter empfiehlt das Umweltbundesamt, einen Fachbetrieb mit der Sanierung zu beauftragen.

Damit es erst gar nicht zu einem Schimmelbefall kommt, muss man alle Innenräume ausreichend lüften, damit Luftfeuchtigkeit nach draußen entweichen kann. Ideal ist eine Luftfeuchte zwischen 35 und 60 Prozent. Sinnvoll ist ein Hygrometer, das die aktuelle Luftfeuchtigkeit anzeigt. Außerdem sollten auch wenig genutzt Räume im Winter leicht beheizt werden, damit die Wände nicht auskühlen und sich kein Tauwasser niederschlägt. Kommt es trotzdem immer wieder an bestimmten Stellen zu einem Befall, sollte ein Fachmann den Ursachen dafür auf den Grund gehen. Dann liegen in der Regel bauliche Mängel vor.

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