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Wärmepumpen: Neue Modelle auch ohne Giftstoffe


Lösungen für die Energiewende
Das können neue Wärmepumpen

Von dpa, t-online
22.03.2023Lesedauer: 4 Min.
Luft-Wasser-Wärmepumpe Compress 6800i AW von Bosch ThermotechnikVergrößern des BildesMehr Effizienz auch für den sanierten Altbau: Die neue Luft-Wasser-Wärmepumpe Compress 6800i AW von Bosch Thermotechnik erreicht Vorlauftemperaturen von bis zu 75 Grad. (Quelle: Franziska Gabbert/dpa-tmn/dpa-bilder)
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Wärmepumpen sollen bei der Energiewende helfen. Was können die neuen Modelle? Und wie viel besser sind sie für die Umwelt?

Die Wärmepumpe gilt als der Weg zur Energiewende. Sie ist aber nicht unumstritten, denn bisherige Modelle können in manchen Altbauten nicht genügend Wärme liefern. Zudem gelten einige Kältemittel in Wärmepumpen als umweltschädlich.

Sind Wärmepumpen besser geworden?

"Grundsätzlich kann man sagen, dass es aus der technischen Sicht für die Endkunden momentan sehr gut aussieht", sagt der Energieexperte und Fachjournalist Tim Geßler. "Wer sich jetzt eine aktuelle Wärmepumpe zulegt, der kann zuversichtlich sein, dass er ein gutes Gerät bekommt. Die technische Entwicklung hat in den letzten Jahren einen wahnsinnigen Fortschritt gemacht."

Mehr Energieeffizienz für Altbauten:

Während die Wärmepumpe im Neubau seit Jahren Marktführer unter den installierten Heizsystemen ist, sah es im Gebäudebestand weniger gut aus. Denn Wärmepumpen arbeiteten lange Zeit nur effizient in Systemen mit niedriger Vorlauftemperatur – also der Temperatur, die das Heizungswasser benötigt, um in die Rohre und Heizkörper zu gelangen.

Für Fußbodenheizungen ist die Wärmepumpe immer gut geeignet. Konvektoren und Radiatoren benötigen aber deutlich höhere Wassertemperaturen. Bisherige Wärmepumpen erreichen diese oft nur mit mehr Strom – und damit höheren Betriebskosten.

Doch das hat sich geändert. Alle namhaften Hersteller haben Geräte im Programm, die inzwischen effizient 65 bis 75 Grad erreichen. Zwar müssten Heizungsbauer und Hausbesitzer nach wie vor prüfen, ob eine Wärmepumpe in einem bestimmten Gebäude letztlich die sinnvollste Heizungsart ist, sagt Tim Geßler, der für die Zeitschrift "SBZ" die technischen Entwicklungen der Branche im Blick hat. "Es ist aber viel, viel mehr möglich, als die meisten denken." Oft können die vorhandenen Heizkörper beibehalten werden.

Als besonders energieeffizient gelten sogenannte Propan-Wärmepumpen, die mit dem natürlichen Kältemittel R290 arbeiten.

Das natürliche Kältemittel R290:

"Das ist der große Trend, praktisch alle Hersteller stellen R290-Maschinen auf der Messe vor", sagt Tim Geßler. Auch für Katja Weinhold vom Bundesverband Wärmepumpe ist das Kältemittel mit der Kennung R290 eine der wichtigsten Entwicklungen am Markt: "Alle Hersteller wollen das, wir wollen das."

Denn dieses Kältemittel ist nicht nur wegen seiner besseren Energieeffizienz gefragt. Es gilt auch als umweltfreundlicher als die lange üblichen synthetischen Kältemittel aus Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS).

Gelangen diese Stoffe in die Umwelt, ist davon auszugehen, dass sie dort dauerhaft verbleiben. Deshalb werden PFAS auch als Ewigkeitschemikalien bezeichnet. Einige sind bereits verboten, weil sie als gefährlich gelten. Die Behörden mehrerer Länder, darunter auch Deutschland, streben ein nahezu vollständiges Verbot der Stoffgruppe in der EU an.

So können Käufer von Wärmepumpen finanziell profitieren

Übrigens: Wer eine Wärmepumpe mit umweltverträglichen Kältemitteln kauft, kann finanziell profitieren. Bei der staatlichen Förderung gibt es dafür einen Bonus von fünf Prozent.

Das Angebot auf dem Wärmepumpenmarkt gilt als knapp. Hausbesitzer sollten versuchen, sich eine Wärmepumpe mit R290 zu sichern, rät Experte Tim Geßler. "Dann hat man auch die Sicherheit, ein hochmodernes Gerät zu haben.

Und auch wenn man statt einer R290-Wärmepumpe "nur" ein Gerät mit synthetischen Kühlmitteln bekommt, kann man sich sicher fühlen, so Katja Weinhold. "Diese Kältemittel in einer Wärmepumpe zirkulieren in einem geschlossenen Kreis. Und wenn eine Wärmepumpe entsorgt wird, dann wird das Kältemittel abgesaugt und wird recycelt."

Neue Wärmepumpen im modernen Design

Klobig, oft in hässlichem Beige: Die Außengeräte von Wärmepumpen sind keine stilvollen Hingucker. Je mehr von ihnen im Laufe der Zeit in die Gärten Einzug hielten, desto mehr Anfragen erreichten die Hersteller: Geht das nicht schöner?

"Andere Technologien sind versteckt im Heizungskeller. Einmal im Jahr kommt der Schornsteinfeger, sonst bleibt die Tür quasi zu", sagt Clemens Petzold, Marketingleiter von Panasonic Heating & Cooling Solutions. "Wärmepumpen aber sehen Nachbarn und die Besitzer ständig."

Die neuen Modelle sind zwar immer noch flache Kästen im Garten. Allerdings sind die meisten nun in Schwarz, Anthrazit oder Grau gehalten. Panasonic beispielsweise orientiert sich an einem Grauton, der laut Petzold auch bei Briefkästen derzeit sehr gefragt ist. Zudem wirken die neuen Geräte weniger wuchtig, haben oft ein geradliniges, moderner wirkendes Design. Der Lüfter ist hinter Lamellen verborgen.

Wärmepumpen fügen sich ins Wohnungsbild ein

Vor allem aber haben sich die Geräte im Haus verändert. Sie sollen aus dem Keller in den Wohnraum umziehen können. Denn damit sparen die Bauherren entweder Fläche bei den hohen Baukosten oder sie gewinnen mehr Wohnraum, weil der Heizungskeller wegfällt.

So täuscht das Wärmepumpengerät von Samsung in einer Showküche auf der Messe einen Kühlschrank vor. Bei Nibe sieht man die Box in der Garderobe. Und die Neuheit von Viessmann ist optisch sogar ein Möbelstück. Ihr Name: Invisible.

Diese Heiz-, Kühl- und Lüftungseinheit verschwindet inklusive aller Rohrleitungen in einer Art Wandschrank von nur 28 Zentimeter Tiefe. "Im Vergleich zum normalen Setup der Geräte spart man hiermit fünf Quadratmeter Fläche ein", sagt Thomas Heim, CEO von Viessmann Climate Solutions. Dazu wird die Anlage nach Kundenwunsch zum Beispiel weiß lackiert, verspiegelt oder in Holzoptik gehalten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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