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Wasser sparen: Zehn Tipps, wie Sie den Wasserverbrauch senken


Energie
Wasser sparen und Kosten senken

t-online, rw

Aktualisiert am 03.08.2014Lesedauer: 4 Min.
Seit Jahren sinkt der Wasserverbrauch pro Kopf. Ist Wassersparen am Ende sogar schädlich?Vergrößern des BildesSeit Jahren sinkt der Wasserverbrauch pro Kopf. Ist Wassersparen am Ende sogar schädlich? (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Leitungswasser wird in Deutschland immer teurer. In den letzten Jahren haben sich bei starken regionalen Schwankungen die Verbrauchspreise fürs Trinkwasser im Bundesschnitt ebenso wie die Abwassergebühren deutlich erhöht. "Wasser sparen", lautet die naheliegende Lösung. Doch ein geringer Wasserverbrauch verursacht auch Probleme. Trotzdem macht sich Sparsamkeit bezahlt – vor allem bei warmem Wasser. Mit diesen Tipps können Sie sinnvoll Wasser sparen.

Nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat sich der durchschnittliche Trinkwasserverbrauch in Deutschland pro Kopf von 1990 bis 2013 von 147 auf 120 Liter täglich reduziert – ein Minus von immerhin gut 18 Prozent. "Private Haushalte in Deutschland haben durch ihren sparsamen Trinkwasserverbrauch bereits viel beim Wassersparen erreicht", lobt das Umweltbundesamt (UBA).

Geringer Wasserverbrauch führt zu Problemen

Doch der geringe Wasserverbrauch verursacht vielerorts auch Probleme. "Übertriebenes Wassersparen ist kein Beitrag zu einem umweltbewussten und nachhaltigen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen", äußert sich der BDEW auf Anfrage von t-online.de. "Deutschland ist ein wasserreiches Land." Nur 17 Prozent der jährlich zur Verfügung stehenden Trinkwassermenge von insgesamt 188 Milliarden Kubikmetern würden tatsächlich verbraucht.

"Schon heute spülen die Wasserversorger in vielen Regionen die Leitungen und Kanäle mit Wasser, damit Rückstände ausgespült werden", so der BDEW. Dass der geringe Wasserverbrauch Probleme verursacht, bestätigt auch das UBA: "Durch den Wegzug vieler Menschen aus ländlichen Regionen, den demografischen Wandel und das Wassersparen kann das Wasser in den Trinkwassernetzen stagnieren. Dies kann die Trinkwasserqualität beeinträchtigen." Die zur Erhaltung der Wasserqualität notwendigen Spülungen verursachen laut BDEW aber erhebliche Aufwände und Kosten, die dann an den Verbraucher weitergegeben würden. Gerade das Sparen treibe also den Preis.

Wasser sparen bleibt sinnvoll

Heißt es also jetzt "Wasser marsch!" und wir alle sollten wieder so richtig prassen? Das UBA verneint eindeutig: "Dieses Problem sollten nicht die Haushalte lösen." Die Behörde sieht die Versorger in der Pflicht, zu entscheiden, "wann eine gezielte Spülung der Leitungen nötig ist oder langfristig die Netze sogar umgebaut werden müssen." Der Endverbraucher wird weiterhin zum sparsamen Verbrauch angehalten.

Weil die Wasserkosten der allermeisten Privathaushalte nach Verbrauch abgerechnet werden, lohnen sich zwar auch Einsparungen bei kaltem Wasser. Besonders sinnvoll sei aber sowohl unter ökologischen als auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten der sparsame Umgang mit warmem Wasser.

Vor allem warmes Wasser sparen

Das UBA schätzt, dass der Energiebedarf für Warmwasser im Schnitt 12 Prozent des Gesamtendenergiebedarfs eines Haushalts ausmacht. Ein Vollbad in der Wanne (200 Liter) koste demnach durchschnittlich zwischen 3 Euro und 3,70 Euro. Bei einer zehnminütigen Dusche flösse im Schnitt nur halb so viel Wasser durch die Leitung. Dieses zu erhitzen koste dann eben auch nur die Hälfte. Wer einen wassersparenden Duschkopf einbaut, kann laut UBA weitere 50 Cent pro Duschgang einsparen. Wer täglich einmal duscht, komme so im Jahr auf eine Ersparnis von im Schnitt gut 180 Euro pro Person.

Kosten für den Wasserverbrauch regional sehr unterschiedlich

Wie hoch die finanziellen Einsparungen im Einzelfall ausfallen, hängt natürlich stark vom örtlichen Wasser- und Abwasserpreis ab. Die Gebühren und Verbrauchsentgelte sind regional sehr unterschiedlich. Im Bundesschnitt lag der Trinkwasserpreis pro Kubikmeter 2013 laut dem statistischen Bundesamt bei 1,69 Euro. In Niedersachsen wurden im Schnitt nur 1,23 Euro fällig, wogegen die Berliner stolze 2,17 Euro berappen mussten. Ähnlich große Unterschiede gab es bei den Abwasser- und Grundgebühren. Einen guten Überblick über die Wasserkosten in den einzelnen Bundesländern und die größten Wasserverbraucher im Haushalt gibt unsere Foto-Show.

Wo man am meisten Wasser sparen kann

Endverbraucher können ihre Wasserkosten durch ein bewusstes Verbrauchsverhalten und den sinnvollen Einsatz moderner Haushaltsgeräte deutlich reduzieren. Die größte Anteile am privaten Wasserverbrauch haben laut BDEW die tägliche Körperpflege (36 %) und die WC-Spülung (27 %). Mit einigem Abstand folgen Waschmaschine (12 %) und der Wasserverbrauch fürs Geschirrspülen (6 %). Die Raumreinigung, Autopflege und die Gartenbewässerung machen zusammengerechnet ebenfalls sechs Prozent des Wasserverbrauchs aus. Nur vier Prozent des verbrauchten Trinkwassers entfällt auf die Zubereitung von Speisen und Getränken.

So können Sie im Alltag Wasser sparen

Je höher der Anteil am Gesamtverbrauch, desto größer ist auch das Einsparpotenzial. Viel ist schon dadurch gewonnen, dass man das WC mit einer modernen Spülung ausrüstet. Bis weit in die 1980er-Jahre verbrauchten WCs etwa neun Liter pro Spülgang. Bei heute üblichen Spül-Systemen gibt es meist je einen Knopf für die volle (6 Liter) und die halbe (3 Liter) Spülung oder man kann die Spülung abbrechen, sobald genug Wasser geflossen ist. Eine defekte und leckende , ebenso wie einen tropfenden Wasserhahn, um nicht ungenutzt Wasser zu vergeuden.

Noch stärker ins Gewicht fällt ein sparsames Verbrauchsverhalten bei der Körperpflege. Neben dem Verzicht aufs Vollbad zugunsten der Dusche kann man sparen, indem man zwischendurch – beim Einseifen, Zähneputzen und Händewaschen – das Wasser abdreht. So genannte Durchflussbegrenzer für den Wasserhahn gibt es für kleines Geld (meist unter 10 Euro) im Baumarkt. Sie lassen sich leicht selbst einbauen. Weil dem Wasserstrahl Luft beigemischt wird, behält er sein volles Volumen, es fließt aber weniger Wasser.

Bei Spül- und Waschmaschine kann man auch ohne die Anschaffung eines neuen Gerätes dadurch sparen, dass man die Geräte bei jeder Nutzung voll belädt. Je nachdem, wie alt die bestehenden Maschinen sind, kann sich sogar der Austausch lohnen. Denn moderne Haushaltsgeräte verbrauchen nicht nur weniger Wasser, auch der Stromverbrauch ist deutlich niedriger als bei alten Geräten, so dass sich der Anschaffungspreis im Laufe ihrer Lebenszeit amortisieren kann. Beim Kauf sollte man auf eine möglichst gute Energieeffizienzklasse achten. Die verbrauchsärmsten Spül- und Waschmaschinen tragen das EU-Energielabel mit der Effizienzklasse "A+++".

Regenwassernutzung lohnt sich wirtschaftlich nicht immer

Auch durch eine sinnvolle Regenwassernutzung kann man den Trinkwasserverbrauch senken. Sinnvoll ist das auf jeden Fall im Garten. Die Sammlung in Regentonnen oder vergleichbaren Auffangbehältern ist ohne großen Aufwand machbar und rentiert sich schnell. Zudem ist Regenwasser kalkfrei und zur Gartenbewässerung deshalb besonders gut geeignet.

Der nachträgliche Einbau einer teuren Regenwassernutzungsanlage, welche die Niederschläge auch als Brauchwasser für Toilette und Waschmaschine nutzbar macht, ist allerdings in den meisten Fällen nicht rentabel. Die Anschaffungskosten für eine solche Anlage liegen laut Dietmar Sperfeld von der Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung meist zwischen 3000 und 5000 Euro. Zudem erhöhen sich Wartungskosten, weil das Brauchwasser durch eigene Leitungen fließen muss. Es darf keine direkte Verbindung zwischen Trink- und Regenwasserkreislauf geben. "Regenwasseranlagen rechnen sich nach Ansicht von Experten ohne öffentliche finanzielle Förderung wirtschaftlich nicht", erklärt Dirk Petersen von der Verbraucherzentrale Hamburg.

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