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Allium: Pflege und Pflanzzeit für den Zierlauch


Pflanzen
Allium: Abwechslung fürs Staudenbeet

Von dpa-tmn
Aktualisiert am 11.04.2014Lesedauer: 3 Min.
Allium-Blüten beeindrucken im Gartenbeet.Vergrößern des BildesAllium-Blüten beeindrucken im Gartenbeet. (Quelle: dpa)
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Dem unscheinbaren Schnittlauch würde man gemeinhin kein großes Potential im Blumenbeet zutrauen. Doch seine Verwandten sind bei Gärtnern hoch geschätzt. Denn Schnittlauch zählt zur großen Allium-Familie, auch Zierlauch genannt. Die Blütenkugeln von Allium können groß wie Kinderköpfe werden – daher auch der Name "Riesenlauch". Die Allium-Blüten schmücken die Blumenbeete vor allem im Frühling und Frühsommer in Violett, Blau und Weiß.

"Gestalterisch erweist sich der Zierlauch als besonders wertvoll", sagt Prof. Cassian Schmidt, Gartenleiter des Schau- und Sichtungsgartens Hermannshof in Weinheim. "Die kugeligen Scheindolden sind ein hübscher Kontrast zu vielen anderen Stauden." Die Form erinnert an einen Paukenschläger – ein ungewöhnlicher Blütenstand, der den Blick auf sich lenkt. Mit kerzenartigen und schirmförmigen Blüten anderer Frühsommerblüher entsteht ein abwechslungsreiches Zusammenspiel im Staudenbeet.

Zierlauch im Herbst pflanzen

Damit Allium im Frühling blüht, pflanzt man die Zwiebeln bereits im Herbst des vorhergehenden Jahres in die Erde. Die Vielfalt der Hybriden ist groß. "Die seit einigen Jahren beste Sorte heißt Globemaster", erläutert Nikolai Friesen, Kustos des Botanischen Gartens der Universität Osnabrück. "Die Blüten werden fast so groß wie ein Kinderkopf und stehen auf kräftigen Stielen." Auch sehr wertvoll für die Rabatte ist der Riesenlauch "Ambassador".

Allium welkt schnell

Man sollte die Blütenstände stehen lassen. Selbst wenn sie trocken sind, setzen sie einen formalen Akzent in der Gestaltung. Nachteil vieler Hybriden, die meist länger blühen als die Wildarten, ist das frühzeitige Einziehen des Blattwerks. "Schon wenn die Blüten Farbe zeigen, beginnen die Blätter welk zu werden und sich einzuziehen", sagt der Botaniker Friesen. Allerdings arbeiten Züchter bereits intensiv daran, bessere Varianten zu entwickeln. So entstanden in den vergangenen Jahren bereits neue Arten wie die frühblühende "Lucy Ball" und "Mercurius" mit festem Blattwerk.

Allium zeigt große Vielfalt

"Es gibt insgesamt mehr als 800 Arten", sagt Friesen. Und jährlich werden immer noch neue Arten beschrieben, was unter anderem auf den kurzen Lebenszyklus von Allium zurückgehe: Die Pflanzen, die meist mit einer Zwiebel im Boden überdauern, ziehen sich direkt nach der Blüte rasch wieder ein und in trockenen Jahren kann es sogar sein, dass sie gar nicht blühen. Siebzig Prozent aller Arten kommen in dem Gebiet zwischen der Türkei und China, im Iran und Irak vor. In diesen Regionen gebe es noch viele unerforschte Regionen, so dass man bis heute immer wieder neue Arten entdecken kann.

Zierlauch blüht auch noch im Herbst

Wie jede Gattung, die vielgestaltig ist, kennt man bei Allium einige ungewöhnliche Pflanzen, die im Hausgarten gedeihen. "Der Sternkugel-Lauch (Allium christophii) fällt durch seine sternförmigen Einzelblüten auf", beschreibt Friesen. Allium schubertii trägt die Blüten auf sehr langen Stielen, der Blütenstand misst einen Durchmesser von 30 Zentimetern und mehr. Mit kornblumenblauen Blüten fällt Allium caeruleum auf. Die im Spätsommer und Herbst blühenden Arten für die Ziergärten sind hingegen noch fast unbekannt: "Arten wie Allium spirale zeichnen sich nicht nur durch die späte Blüte aus, sondern auch durch anhaltend saftig, grüne Blätter", so Friesen.

Hohe Wuchsformen bevorzugen trockenen Standort

Zierlauch findet im Hausgarten unterschiedliche Verwendung. Die hohen Formen wie Iranlauch (Allium aflatunense) und Purpurlauch (Allium atropurpureum) bevorzugen trockene, warme Standorte. Sie lassen sich gut mit Schafgarben, Sommersalbei, den gelbgrünen Arten der Wolfsmilch und Steppengräsern kombinieren.

Kleinere Allium-Arten passen gut in den Steingarten

Die kleineren Wildarten eignen sich für Steingarten, Kiesgarten und Felssteppe. Als gute Partner für die eher niedrigen Arten empfehlen sich zarte Gräser wie Koeleria und Carex montana, sowie kleine Fetthennen, Fingerkraut und Lein. Man pflanzt zierliche Arten wie den Berglauch (Allium montanum) und Goldlauch (Allium moly) lieber in Hochbeete, so dass man die Blüten besser betrachten kann.

"Schnittlauch (Allium schoenoprasum) ist eine hervorragende Pflanze für die extensive Dachbegrünung in der prallen Sonne", rät Schmidt. Für halbschattige Bereiche eignen sich neben dem Bärlauch (Allium ursinum) auch Glöckchenlauch (Allium triquetrum), während der Duftende Lauch (Allium suaveolens) sogar das nasse Ufer am Gartenteich besiedelt.

Bärlauch ist beliebt in der Küche

Ein weiterer Vertreter des Alliums wird als Küchenkraut sehr geschätzt: Bärlauch. Der beste Zeitpunkt, um Bärlauch zu ernten, ist vor der Blüte. Allerdings kann die Pflanze leicht mit Maiglöckchen und Herbstzeitlosen verwechselt werden, warnt Prof. Schmidt. "Maiglöckchen und Herbstzeitlose haben ebenfalls breite, frischgrüne Blätter und kommen im lichten Schatten von feuchten Wäldern und Heckensäumen vor." Beide Pflanzen sind aber giftig.

"Ganz eindeutiges Merkmal für den Bärlauch ist der knoblauchartige Duft, wenn man die Blätter zwischen den Fingern zerreibt", erläutert Friesen. Die beiden Experten raten allerdings allen, die unsicher sind, nicht in der Natur Bärlauch zu sammeln, sondern die würzigen Blätter für Pesto, Kräuterquark oder Suppe auf dem Wochenmarkt zu kaufen. Wer Bärlauch selbst anpflanzt, sollte laut Schmidt die Blütenstände frühzeitig entfernen, damit sich das Gewürzkraut nicht zu stark durch Samen ausbreitet.

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