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Leberblümchen pflanzen: Auf den Standort kommt es an


Pflanzen
Leberblümchen im Garten pflanzen

GMH/BdS

Aktualisiert am 12.02.2015Lesedauer: 3 Min.
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Das Leberblümchen zeigt seine Blüten im Frühling.Vergrößern des Bildes
Das Leberblümchen zeigt seine Blüten im Frühling. (Quelle: GMH/ Christiane Bach)

Das Leberblümchen zählt zu den ersten Frühblühern im Garten. Leider sind seine hübschen Blüten eher selten zu sehen, da nur wenige Gärtner sich an die Kultivierung der Pflanzen wagen. Dabei eignet sich das Leberblümchen hervorragend für schattige Standorte, die ja sonst eher zu den Problemzonen im Garten zählen. Allerdings dauert die Blütezeit der einzelnen Pflanzen nur etwa eine Woche. Das Leberblümchen ist außerdem eine Schönwetter-Pflanze: Bei Regenwetter und abends schließen sich die Blüten. Dennoch sind die hübschen Blumen sehr dekorativ, wie diese Bilder zeigen.

Auf 75 Lebensjahre und hunderte von Blüten können es Leberblümchen ganz ohne regelmäßiges Teilen bringen, wenn sie sich an einem Standort wohlfühlen. "Was das angeht, sind sie wählerisch, aber bei Weitem nicht so anspruchsvoll, wie oft behauptet wird", stellt Jürgen Peters von der Stauden- und Spezialitätengärtnerei Peters klar.

Der richtige Standort für das Leberblümchen

An einem schattigen Plätzchen mit humosem, lockerem Boden entwickeln sich die aparten Stauden prächtig – solange sie nicht durch ständige Bodenbearbeitung gestört oder von allzu großblättrigem Herbstlaub erstickt werden.

"Auf der Nordseite eines Hauses oder unter Kleingehölzen wie Haselstrauch (Corylus), Zaubernuss (Hamamelis) oder Forsythie (Forsythia) fühlen sich Leberblümchen wohl", erklärt Peters. Am liebsten setzt er die kleinen Kostbarkeiten zusammen mit anderen Raritäten wie Dreiblättern (Trillium) und Erdorchideen oder mit Zwerg-Farnen in Szene.

Leberblümchen mit Kompost düngen

Asiatische und nordamerikanische Leberblümchen wünschen sich eine gröbere Bodenstruktur als europäische Arten. "Ein solches Substrat kann man ganz leicht aus Gartenerde und grobem Kompost, Sand oder zerhäckselten Ästen mischen", verrät Jürgen Peters. Kompost eignet sich auch zum Düngen an frostfreien Tagen im Januar und Februar – falls man nicht dem Geheimtipp des Leberblümchen-Fans folgt: Er verwendet Pellets aus getrocknetem Kuhdung, da diese ein besonders günstiges Nährstoffverhältnis besitzen.

Leberblümchen lassen sich gut in einen Kübel pflanzen

So gut versorgt gedeihen Leberblümchen sogar im Kübel. Im Sommer sollte das Gefäß allerdings an einem kühlen, schattigen Platz stehen. Gießen ist in der warmen Jahreszeit nur gelegentlich notwendig, da die Frühlingsblüher den Sommer im Ruhezustand überdauern. "Im Winter hingegen muss auch auf Balkon und Terrasse für ausreichend Bodenfeuchte gesorgt werden – ohne dass Staunässe entsteht", erklärt Peters. Wer seine kleinen Schätze an frostfreien Tagen gießt und die Töpfe gegen den ärgsten Frost mit Sackleinen umwickelt, kann sich von Jahr zu Jahr über mehr Blüten freuen.

Leberblümchen kosten in Japan so viel wie ein Auto

"In Deutschland steht das Leberblümchen unter Naturschutz, doch auch in Ostasien ist es eine Besonderheit“, weiß Jürgen Peters. "In Japan heißt es ‘Die Blüte, die den Schnee bricht’ und ist als Statussymbol mit einem Koi-Karpfen vergleichbar." Bis zu 20.000 Euro zahlen Liebhaber für besonders gelungene Züchtungen.

Viele Sorten des Gewöhnlichen und des Siebenbürger Leberblümchens (Hepatica nobilis, H. transsilvanica) sind zum Glück deutlich günstiger zu haben. Doch Peters, der selbst züchtet, kann die Leidenschaft der Sammler durchaus nachvollziehen. "Leberblümchen blühen teils schon im Februar in leuchtendem Blau, strahlendem Weiß oder in sanften Rosatönen – oft noch ehe ihre attraktiven Blätter zu sehen sind. Und sie besitzen den Reiz des Besonderen, weil es lange dauert, sie heranzuziehen und zu vermehren." Fünf bis zehn Jahre sind seine Pflänzchen alt, ehe sie sich in fremden Gärten behaupten dürfen. Sie werden immer schöner, je länger sie am selben Platz wachsen.

Leberblümchen ist Blume des Jahres 2013

In der freien Natur finden man die unter Naturschutz stehenden Leberblümchen vor allem in Laub- oder Mischwäldern. Dort werden ihre Samen von Ameisen verbreitet. Im Jahr 2013 hat die Loki Schmidt Stiftung übrigens das Leberblümchen zur Blume des Jahres ausgerufen.

Leberblümchen ist giftig

Die Pflanze enthält wie alle Hahnenfußgewächse das Toxin Protoanemonin. Es wird beispielsweise beim Pflücken freigesetzt. Bei Kontakt mit der Haut oder Schleimhaut kann es zu Vergiftungserscheinungen wie Rötung, Juckreiz oder gar Blasenbildung auf der Haut kommen. Wird das Gift aufgenommen, kann es zu Durchfall, Schwindelanfällen, sogar Lähmungserscheinungen führen. Vor allem bei Kindern ist daher Vorsicht angezeigt. In getrockneten Zustand wandelt sich das Toxin übrigens in eine ungefährliche Substanz.

Pflege-Steckbrief Leberblümchen (Hepatica nobilis)
Standort Das Leberblümchen gedeiht an einem schattigen Plätzchen mit humosem, lockerem Boden.
Düngen Als Dünger eignet sich Kompost an frostfreien Tagen im Januar und Februar; auch Pellets aus getrocknetem Kuhdung lassen sich gut verwenden.
Gießen Leberblümchen im Kübel brauchen im Sommer kaum Wasser, im Winter dagegen regelmäßig.
Überwintern Kübelpflanzen sollten gegen Frost mit Sackleinen umwickelt werden.
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