Amorphophallus decus-silvae: Darum wird sie Penispflanze genannt

Eine Pflanze mit einem ganz besonderen Namen, die in Europa eine echte Rarität ist: Das ist die Amorphophallus decus-silvae. Und nicht nur ihr Name ist sehr besonders.

Die Amorphophallus decus-silvae hat einen sehr ungewöhnlichen Namen. Denn übersetzt heißt er in etwa "unförmiger Penis". Ihr Aussehen – der längliche, kolbenförmige, steif nach oben stehende Blütenstand – bewegte die Botaniker dazu, die Pflanze aus der Familie der Aronstabgewächse so zu nennen.

Penispflanze in Europa selten

Und noch eine weitere Besonderheit macht die tropische Pflanze aus: Damit sie blüht, benötigt die Penispflanze eine ganz besondere, feuchtwarme Umgebung. Daher ist das Spektakel in Botanischen Gärten nur sehr selten zu beobachten. In ihrer Heimat, den indonesischen Tropenwäldern auf der Insel Java, blüht die Penispflanze häufiger.

Einer der bekanntesten Penispflanzen in Europa steht im Botanischen Garten in Leiden in den Niederlanden. Ihre Blütenknospe ist etwa zwei Meter hoch beziehungsweise lang und besteht aus einem Stängel und dem Blütenstand.

Amorphophallus decus-silvae im Botanischen Garten Leiden ist über sechs Jahre alt.

So läuft die Blüte ab

Die Amorphophallus decus-silvae blüht etwa zwei Tage lang. Die Blütezeit besteht aus zwei Phasen. In der ersten Phase erhitzt sich der weiße Blütenkolben. Dabei sondert er einen sehr stechenden und beißenden Geruch ab: Die Experten des Botanischen Gartens in Leiden vergleichen ihn mit fauligem Fleisch. Damit sollen Insekten angelockt werden, die die Pflanze zur Vermehrung (Bestäubung) braucht.

Dann blüht der männliche Teil der Pflanze. In dieser Phase produziert die Pflanze die Pollen. Mit diesen werden die angelockten Bestäuberinsekten bedeckt.

Die Amorphophallus decus-silvae ist verwandt mit dem Titanenwurz (Amorphophallus titanum) – Riesenpenispflanze genannt. Diese Art kann in mehreren deutschen Botanischen Gärten besichtigt werden.