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Schmetterlingsflieder: Wie schädlich ist die Pflanze für die Artenvielfalt?


Gefahr für die Artenvielfalt
Macht diese Pflanze Schmetterlinge süchtig?


Aktualisiert am 26.07.2023Lesedauer: 2 Min.
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Schmetterlingsflieder: Die Blüten sind oft von zahlreichen Schmetterlingen umgeben. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/G. Lacz)

Schön, bunt und ein Zuhause für Schmetterlinge: Der Schmetterlingsflieder ist im Garten ein echter Hingucker. Dabei hat er einen entscheidenden Nachteil.

Der lila Schmetterlingsflieder erfreut sich in deutschen Gärten großer Beliebtheit. Neben dem schönen Farbtupfer im Blumenbeet ist der Zierstrauch auch ein Schmetterlingsmagnet. In der Blütezeit von Juni bis September ist der Flieder regelmäßig von Schmetterlingen umschwärmt, woher auch der Name kommt.

Jedoch steht die Pflanze der Gattung Sommerflieder bei Naturschützern auch in der Kritik. Denn die aus China und Tibet stammende Pflanze ist sehr vermehrungsfreudig und robust, worunter andere Pflanzen leiden.

Schmetterlingsflieder: Invasive Art?

Der Flieder wird vom britischen Ministerium für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten (Defra) seit seiner Ankunft in Europa 1896 beobachtet. Damals wurde er als Zierpflanze nach England gebracht und breitete sich von dort in ganz Europa aus.

Das Defra stufte die Pflanze im gesamten Vereinigten Königreich als invasive Art ein. Auch in der Schweiz steht sie auf der Schwarzen Liste der invasiven Neophyten. So werden Pflanzen bezeichnet, welche direkt oder unbewusst vom Menschen in nicht-heimische Gebiete eingeführt werden.

Der Schmetterlingsflieder breitet sich hierzulande rasant aus. Die millionenfach produzierten Samen sind sehr leicht und können durch Wind weit getragen werden. Sie können im Boden bis zu 40 Jahre lang keimfähig bleiben und sogar Frost standhalten.

Die Ausbreitung eindämmen

Durch diese Resistenz ist der Flieder in der Lage, heimische Pflanzen zu verdrängen und somit die Artenvielfalt zu verringern. Sollte man also komplett auf die Zierpflanze im Garten verzichten?

Naturschützer vom Naturschutzbund Deutschland e. V. (Nabu) raten Hobbygärtnern meist vom Schmetterlingsflieder ab. Die Ausbreitungstendenz sei für die Fauna hierzulande folgenschwer. Daher sollte lieber auf heimische Arten zurückgegriffen werden.

Wer aber nicht auf den Flieder verzichten kann oder schon einen im Garten hat, der sollte darauf achten, andere Wildblumen und Sträucher zu pflanzen. Dadurch kann eine Pflanzenvielfalt erreicht werden.

Um die starke Ausbreitung einzudämmen, sollten Blütenstände rechtzeitig entfernt werden. Denn so kann die Pflanze keine Samen mehr produzieren. Außerdem sollten sie den Strauch nicht zu oft schneiden. Das steigert die Blüten- und Samenfülle.

Nikotin für Schmetterlinge?

Ein Gerücht rund um den Schmetterlingsflieder hält sich besonders hartnäckig: Sein Nektar soll süchtig machen. Die Schmetterlinge sollen durch die nikotinähnlichen Stoffe im Blütensaft abhängig werden und daher ständig um ihn herumschwirren.

Diese These ist laut Nabu weder wissenschaftlich bewiesen noch gibt es überhaupt einen Beleg für die Behauptung. Vielmehr könnte die lila Farbe und die hohe Anzahl an Blüten anziehend auf die Schmetterlinge wirken.

Alternativen zum Schmetterlingsflieder

Wer gerne Schmetterlinge in seinem Garten bewundern möchte, muss nicht unbedingt zum Schmetterlingsflieder greifen. Es gibt auch einige heimische Arten, welche die Falter anziehen. Der Nabu empfiehlt als Alternativen:

  • Echter Baldrian
  • Blutweiderich
  • Gewöhnlicher Wasserdost

Diese Pflanzen sollen ungefähr zur gleichen Zeit wie der Schmetterlingsflieder blühen und bieten nicht nur den Schmetterlingen eine Nahrungsquelle. Gleichzeitig können sie auch von den Raupen als Futterpflanze genutzt werden. Diesen Vorteil bietet der Flieder nicht.

Verwendete Quellen
  • agrarheute.com: "Magnet für Schmetterlinge: So schädlich ist der Schmetterlingsflieder"
  • nrw.nabu.de: "Schmetterlingsflieder"
  • berlin.nabu.de: "Der Schmetterlingsflieder"
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