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Schneidebrett aus Kunststoff oder Holz – was ist besser?


Hygiene und Haltbarkeit
Schneidebrett aus Kunststoff oder Holz – was ist besser?

Von t-online, jb

Aktualisiert am 25.12.2022Lesedauer: 5 Min.
Schneidebrett aus HolzVergrößern des BildesSchneidebrett: Verwenden Sie für unterschiedliche Lebensmittel verschiedene Schneideunterlagen. (Quelle: Ruth Jenkinson/getty-images-bilder)
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Weil Holzbretter meist nicht spülmaschinenfest sind, halten viele Verbraucher Kunststoff-Schneidebretter für hygienischer.

Bei der Auswahl des richtigen Schneidebretts scheiden sich die Geister. Schwört die eine Fraktion auf das Schneidebrett aus Holz, hält die andere Unterlagen aus Kunststoff für viel hygienischer. Viele möchten hingegen auf die Haptik des Naturmaterials nicht verzichten und glauben nicht so recht daran, dass Kunststoffbretter tatsächlich so erhebliche Vorzüge haben.

Kunststoff oder Holz: Was ist hygienischer?

Mehrere Wissenschaftler untersuchten in verschiedenen Laborexperimenten, ob Schneidebretter aus Holz hygienischer als Produkte aus Kunststoff sind. Die Studien kommen allerdings zu unterschiedlichen Ergebnissen. Dies liegt an mehreren Faktoren:

  • In den Studien wurden unterschiedliche Materialen verwendet – aber nicht alle Holz- und Kunststoffarten wurden untersucht.
  • Die Testphasen waren sehr kurz. Eine längere und intensivere Nutzung könnte unter Umständen zu anderen Ergebnissen führen.
  • Es herrschten jeweils verschiedene Laborbedingungen: Mal wurden die Bretter per Hand gespült, mal in der Maschine gereinigt. Auch die Messer, mit denen auf den Brettern geschnitten wurden, führten zu verschiedenen Ergebnissen.

Allgemein zeigten die Studien jedoch: Ob Holz oder Kunststoff als Material für Schneidebretter hygienischer ist, hängt sowohl von der Nutzung als auch von den anschließenden Möglichkeiten der Reinigung ab. Schneidebretter aus Kunststoff sind anfälliger für Schneidespuren, in denen sich Bakterien sammeln können. Sie lassen sich jedoch auch bei hohen Temperaturen in der Spülmaschine reinigen. Holz hingegen gilt als antibakteriell, allerdings nur so lange, wie die Oberfläche intakt ist und das Material korrekt gesäubert und getrocknet wird.

Wichtig ist, dass Sie die Bretter richtig reinigen, trocknen und lagern. Ist die Oberfläche zu stark und tief zerkratzt, abgenutzt oder aufgequollen, sollten Sie die Schneideunterlage austauschen.

Nachteile von Schneidebrettern aus Holz

Dass man viele Schneidebretter aus Holz nicht in der Spülmaschine reinigen darf, ist ihr größter Nachteil. Zudem können Sie beim Schneiden von Spinat, Granatäpfeln oder Roter Bete leicht verfärben und nehmen Gerüche von stark aromatischen Lebensmitteln schneller an. Durch das Abwaschen der Bretter mit der Hand können sowohl Verfärbungen als auch Gerüche wie etwa von Knoblauch und Zwiebeln nicht ausreichend entfernt werden. Hier liegt der Vorteil bei der Kunststoffvariante: Durch das Reinigen in der Spülmaschine werden sowohl die Gerüche als auch die Verfärbungen zum größten Teil entfernt.

Holz leidet, wenn man es in der Spülmaschine reinigt. Es bekommt Risse und quillt auf. Die hohen Wassertemperaturen sowie die aggressiven Inhaltsstoffe in den Geschirrspülmitteln greifen das Material stark an. Auch das anschließende Trocknen ist schädlich für das Holz. Bereits auf der Produktverpackung weisen die meisten Hersteller daher darauf hin, dass die Bretter von Hand gespült werden müssen.

Vorteile von Holzbrettern

Trotz der Ergebnisse haben Unterlagen aus Holz einige Vorzüge. Schneidebretter gibt es aus unterschiedlichen Holzarten wie

  • Akazie
  • Bambus
  • Birke
  • Buchte
  • Lärche
  • Olive
  • Teak

Jedes Material weist andere Eigenschaften auf. Je nach Einsatzzweck eignet sich daher entweder diese oder jene Holzart.

Neben der Haptik spielt bei der Wahl des richtigen Holzbretts auch die Optik für viele eine Rolle: Das Material wirkt edel, weshalb die Bretter nicht nur als Schneideunterlage, sondern auch zum Servieren genutzt werden können. Zudem sind sie so robust, dass Sie teilweise auch sehr heiße Speisen und Gegenstände darauf abstellen können.

Darüber hinaus enthält Holz im Gegensatz zu Kunststoff sogenannte Gerbstoffe. Sie sind für die antibakterielle Wirkung des Materials verantwortlich.

Schneidebrett aus Holz pflegen

Holzbretter sollten nach jeder Benutzung gründlich mit heißem Wasser, Spülmittel und der rauen Seite eines Schwamms abgeschrubbt werden. Lassen Sie sie anschließend so lange an der Luft stehen, bis das Holz komplett getrocknet ist. In feuchtem Holz breiten sich schnell Keime aus. Erst, wenn es trocken ist, sollten Sie es wegräumen.

Damit von vornherein weniger Nässe ins Holz einzieht und das Brett schneller trocknet, können Sie es hin und wieder mit Leinöl einreiben. Das Öl wirkt wie eine Imprägnierung: Es zieht weniger Feuchtigkeit ins Holz – das Schneidebrett trocknet schneller und es bilden sich in der Zwischenzeit weniger Keime im feuchten Holz.

Tipp
Damit Ihr Brett hygienisch sauber wird, legen Sie es kurz in die Mikrowelle. Die Hitze tötet die Bakterien. Alternativ können Sie es auch mit Bleichmittel abspülen. Anschließend sollten Sie jedoch die Oberfläche neu imprägnieren, da durch die Bearbeitung das Material stark angegriffen wird.

Nachteile von Schneidebrettern aus Kunststoff

Das Hauptargument gegen Kunststoff ist, dass es häufig weniger robust als Holz ist. Durch jeden Schnitt wird die Oberfläche des Kunststoffbretts leicht abgekratzt. Es entstehen Rillen und Unebenheiten, in denen sich Speisereste sowie Bakterien festsetzen können. Das Material ist somit irreparabel geschädigt. Bei Holz hingegen quellen beim Abwaschen diese kleinen Gebrauchsspuren auf und verschließen sich beim Trocknen wieder.

Damit sie hygienisch sauber sind, sollten Schneidebretter aus Kunststoff in der Maschine bei 60 Grad gereinigt werden. Dabei können sie allerdings verformen. Auch ist es möglich, dass sich die Plastikteile beim Spülvorgang verfärben, wenn sich beispielsweise noch Teller mit Tomatensauce in der Maschine befinden.

Die Hitzeempfindlichkeit des Kunststoffs ist ein weiterer Nachteil. Stellen Sie zu heiße Speisen oder Gegenstände auf dem Brett ab, kann es sich verformen oder mögliche Weichmacher werden durch die hohen Temperaturen gelöst und an die Lebensmittel abgegeben.

Vorteile von Schneidebrettern aus Kunststoff

Die Vorteile von Schneideunterlagen aus Kunststoff gegenüber Holz sind offensichtlich: Sie lassen sich einfach in der Spülmaschine reinigen, haben häufig ein geringeres Gewicht und sind günstiger in der Anschaffung. Zudem sind sie in verschiedenen Farben und Formen erhältlich.

Wenn Sie Ihr Schneidebrett nicht bei hohen Temperaturen in der Spülmaschine reinigen wollen oder können, sollten Sie es regelmäßig mit Essig reinigen – das Hausmittel wirkt keimtötend.

Ein Schneidebrett ist nicht genug

Wichtiger als das Material und die Art der Reinigung ist unter hygienischen Gesichtspunkten, dass Sie für verschiedene Lebensmittel unterschiedliche Schneidebretter verwenden. Rohes Fleisch oder Geflügel beispielsweise sind häufig mit Bakterien und Keimen – zum Beispiel mit Salmonellen – belastet. Sie können leicht auf andere Lebensmittel übertragen werden, wenn diese auf demselben Brett geschnitten werden. Deshalb sollten Sie bei der Zubereitung des Essens entweder mit mindestens zwei Brettern arbeiten oder aber die Schneidunterlage gründlich reinigen, bevor Sie sie nach dem Fleischzerkleinern auch für Salatzutaten benutzen.

Ideal ist ein Sortiment aus mindestens drei Brettern:

  • eins für alle färbenden und stark riechenden Lebensmittel,
  • eins für rohes Fleisch, Geflügel und Fisch sowie
  • eins für Gemüse, Rohkost und Brot.

Achtung
Schneiden Sie rohes Fleisch nicht auf Brettern aus Holz. Geflügel kann beispielsweise mit Salmonellen oder anderen Keimen belastet sein. Die Bakterien lassen sich nicht vom Brett entfernen. Eine Lebensmittelinfektion droht.

Wie viel sollte das Schneidebrett kosten?

Bei Preis und Pflegeaufwand haben Kunststoffbretter leicht die Nase vorn. In der Regel sind sie etwas günstiger zu haben und kosten zwischen drei und zehn Euro. Gute Holzbretter sind zu Preisen zwischen acht und 15 Euro erhältlich. Zwar sind Kunststoffbretter günstiger, doch darunter kann die Qualität leiden: Schnell bilden sich Schneidespuren und Rillen. Zudem enthalten billige Produkte oft auch Bisphenol A oder PVC beziehungsweise PV. Die Weichmacher gelten als gesundheitsgefährdend. Greifen Sie lieber zu strapazierfähigen Brettern aus dem Kunststoff High Density Polyethylen (HDPE).

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Wann sollten Sie das Schneidebrett austauschen?

Auch wenn Sie mehr investiert haben und Ihr Brett gute Dienste leistet, sollten Sie es nach einer bestimmten Zeit entsorgen.

Die größte Gefahr aus hygienischer Sicht sind die Spuren, die das Messer mit der Zeit sowohl im Kunststoff- als auch im Holzschneidebrett hinterlässt. Hier setzen sich kleinste Speisereste fest und bilden einen idealen Nährboden für Keime. Alte Bretter voller solcher Macken sollten Sie daher austauschen.

Achten Sie schon beim Kauf eines Holzbretts darauf, sich eines aus besonders hartem Holz – zum Beispiel aus Bambus oder Olivenholz – anzuschaffen. Das Holz des Gummibaums ist ebenfalls äußerst hart. Hier treten nicht so schnell Abnutzungserscheinungen auf.

Keine Schneidebretter aus Glas oder Stein verwenden

Lieber ganz verzichten sollten Sie auf Schneidebretter aus Glas oder Steinzeug. Sie sind nicht gut für die oft sensiblen Klingen von scharfen Küchenmessern und lassen diese stumpf werden. Zwar können Sie stumpfe Messer wieder schärfen, jedoch geht dies auf Dauer zulasten der Klinge, weil Sie dabei immer ein wenig Metall mit abschleifen. Besser ist es, von Anfang an mit Schneidebrettern aus Holz oder Kunststoff zu arbeiten, die das Messer schonen.

Welches Schneidebrett wofür?

Kunststoffbretter eigen sich vor allem zum Schneiden von Obst und Gemüse, aber auch für Fleisch und Fisch. Schneidebretter aus Holz sind ideal für Brot, Käse und Wurst.

Verwendete Quellen
  • ndr. de "Schneidebretter: Holz und Plastik im Vergleich"
  • verbraucherfenster.hessen.de "Hygiene von Schneidebrettern – Besser Holz oder Plastik?"
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