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Pfingsten in Italien: So ist die Lage nach Dürre und Überschwemmungen


Nach Überschwemmungen
Wie ist die Lage für Pfingst-Urlauber in Italien?

Von dpa, t-online, sms

25.05.2023Lesedauer: 4 Min.
Flugfolgen in Faenza: Der Norden Italiens wurde zunächst von Dürre, dann von Überschwemmungen heimgesucht.Vergrößern des BildesFlugfolgen in Faenza: Der Norden Italiens wurde zunächst von Dürre, dann von Überschwemmungen heimgesucht. (Quelle: IMAGO/Corrispondente Bologna / LiveMedia)
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Gerade erst wurde der Norden Italiens von Überschwemmungen und Erdrutschen heimgesucht. Trotzdem planen viele einen Pfingsturlaub in dem beliebten Reiseziel.

Über das verlängerte Pfingstwochenende mit dem Wohnmobil an den Gardasee oder per Flieger zum Städtetrip nach Rom: Italien ist ein beliebtes Reiseziel für Deutsche.

Doch aus Norditalien kamen zuletzt vermehrt Nachrichten und Bilder von Wetterextremen. Zunächst die Dürre und Trockenheit rund um den Gardasee – und nun die Überschwemmungen in der Emilia-Romagna.

Ein Blick auf die Situation und die Prognosen vor dem Pfingstwochenende und den Ferien in Süddeutschland:

Wie wird das Wetter in Italien am Wochenende?

Am Freitag vor dem langen Pfingstwochenende wird das Wetter in Italien überwiegend freundlich, vereinzelt kann es aber auch zu Gewittern und Regen kommen. Das ist vor allem im Nordosten bei Verona und Trient angekündigt, aber auch für den Südwesten um Rom und Neapel. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen zehn Grad im Norden der Lombardei, acht Grad im Südtiroler Norden und sonnigen 30 Grad nördlich von Rom.

Samstag wird es fast überall in Italien sonnig mit nur wenigen lockeren Wolken, aber ohne Gewitter oder Regen. Die Temperaturen liegen zwischen acht Grad im Norden und 25 bis 30 Grad in Rom, Florenz oder auf Sizilien. Die einzigen möglichen Gewitter sind für die Regionen um Neapel und den Norden um Turin und Mailand angesagt.

Der Pfingstsonntag startet fast im ganzen Land trocken und größtenteils sonnig bei bis zu 26 Grad, später kann es insbesondere im Norden wieder zu Regen und Gewittern kommen. Im Süden bleibt es hingegen sonnig und warm.

Ganz ähnlich sieht auch die Vorhersage für den Pfingstmontag aus: Der Tag beginnt recht freundlich mit nur wenigen Wolken und Temperaturen um die 22 bis 24 Grad. Zum Nachmittag und Abend hin könnte es dann im Norden und Südwesten wieder zu Schauern und Gewittern kommen.

Wie ist die Lage in Norditalien vor dem Pfingstwochenende?

Nach einer monatelangen Trockenperiode in Norditalien regnete es in den vergangenen Wochen häufig und teils sehr intensiv. Das führte etwa in der Region Emilia-Romagna zu schweren Überschwemmungen und hunderten Erdrutschen.

Etliche Orte, vor allem nahe der Stadt Ravenna, stehen immer noch unter Wasser. Mindestens 15 Menschen starben, Tausende mussten ihre Häuser verlassen. Die nächsten Tage und Wochen dürften unbeständig bleiben, vermuten Meteorologen.

Kann man derzeit in die Emilia-Romagna reisen?

Ja. Bei weitem nicht die ganze Region ist betroffen. Der Landesteil westlich der Hauptstadt Bologna etwa wurde weitgehend verschont, dort geht der Alltag normal weiter. In Ferrara im Norden der Region gab Rockstar Bruce Springsteen kurz nach den Unwettern sogar ein Open-Air-Konzert – und zog die Empörung vieler Italiener auf sich.

Reisen in die überschwemmten und von Erdrutschen gefährdeten Gebiete aber sind teilweise nicht möglich. Das Auswärtige Amt warnt im Internet mit entsprechenden Hinweisen – sprach aber keine offizielle Reisewarnung aus. Einige Gebäude oder Ortsteile im hügeligen und bergigen Apennin sind nach Erdrutschen gar nicht zu erreichen.

Wie sieht es an Touristenorten an der Adria aus?

Rimini kam verhältnismäßig glimpflich davon, auch wenn es in der Stadt auf dem Höhepunkt der Unwetter ebenfalls Hochwasser gab. Über die anfangs gesperrte Autobahn A14, auch als "Adriatica" bekannt, kann man den Badeort wieder erreichen.

Die Zugstrecke zwischen Bologna und Rimini ist bei Faenza noch unterbrochen – die Bahn hofft auf eine Wiedereröffnung bis Anfang Juni. Riminis Strände sind weitgehend gesäubert; die Stadt hofft nach dem Wetterschock auf viele Urlauber und entsprechende Einnahmen.

Tourismus-Ministerin Daniela Santanchè warnte in einem Interview von "La Stampa": "Nach dieser Tragödie darf nicht noch eine weitere folgen, nämlich eine wirtschaftliche rund um den Fremdenverkehr." Sie warb für Urlaub in der Romagna.

Welche Auswirkungen hatten die Niederschläge auf den Gardasee?

Der Regen füllte den Gardasee. Der Pegelstand erreichte diese Woche 80 Zentimeter. Das entspricht in etwa dem Wert aus dem Mai 2022, ist aber noch deutlich weniger als in den Jahren zuvor.

Die während der Dürreperiode freiliegende Passage zur Isola dei Conigli liegt wieder unter Wasser. "Die Situation hat sich deutlich verbessert", sagte Flavio Mattiotti, Bürgermeister von Manerba del Garda, im TV-Sender RaiNews24. "Wir sind extrem optimistisch für die nächsten Wochen."

Als Wasserreservoir ist der See wichtig in der Landwirtschaft zur Bewässerung der Felder und für die Industrie. Auf den Tourismus und die Schifffahrt auf dem See hatte der Wasserpegel kaum Auswirkungen.

Wie werden der Sommer und die Zukunft in Italien?

"Es gibt Hinweise darauf, dass der Juni etwas regnerischer wird als gewöhnlich", sagt Carlo Cacciamani, Direktor der staatlichen Agentur ItaliaMeteo. "Danach könnte der Regen nachlassen und uns ein heißer Sommer bevorstehen."

Falls dieser so trocken wird wie jener 2022, sind Maßnahmen zum Wassersparen nicht auszuschließen, etwa abgedrehte Brunnen oder leere Schwimmbecken. Bei einer Sache ist sich Massimo Gargano, Generaldirektor des Verbandes zum Schutz des Territoriums und der Bewässerung, sicher: "Das Klima hat sich geändert. Im ständigen Wechsel werden wir von nun an Dürreperioden und Phasen erleben, in denen wir über zu viel Wasser klagen. Auch in diesem Jahr werden wir uns schon auf die nächste Notlage vorbereiten müssen."

Verwendete Quellen
  • tiempo.com: "El tiempo en Italia"
  • wetter.com: "Wettervorhersage Italien"
  • meteolive.it: "Meteo Italia"
  • ilmeteo.it: "Meteo: Prossima Settimana, attenzione a quel che può accadere entro il Ponte del 2 Giugno; ci sono conferme"
  • mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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