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"Es zieht wie Hechtsuppe": Die Herkunft der Redewendung


Wieso sagt man ...?
"Es zieht wie Hechtsuppe"


Aktualisiert am 23.03.2023Lesedauer: 2 Min.
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Ein Hecht neben einem Topf voll Suppe: Eine heiße Fischsuppe soll eigentlich wärmen. (Quelle: Shaiith)

Ist es draußen stürmisch und irgendwo im Haus ein Fenster geöffnet, zieht es schnell mal. Manche würden sagen, wie Hechtsuppe. Aber warum eigentlich?

Einen kalten Luftzug mit einer heißen Suppe zu vergleichen, erscheint zunächst als paradox. Versucht man allerdings herauszufinden, woher die Redewendung stammt, kann man sich vor Theorien kaum helfen. Erklärungen gibt es also genug. Wir zeigen Ihnen die drei plausibelsten Theorien.

Der Kochvorgang der Suppe lässt bereits erste Schlüsse zu. So muss man viel Geduld mitbringen. Denn je länger die Suppe durchziehen kann, desto intensiver der Geschmack. Einige vermuten, dass sich die Redewendung hieraus ableitet.

Scharfe Prügelstrafen

Eine andere Theorie setzt ebenfalls beim Geschmack der Suppe an. Denn diese ist häufig scharf gewürzt. Manche versetzen sie zusätzlich mit Meerrettich. Dieser zieht gerne mal in den Kopf oder die Nase. Die Atemwege werden so quasi durchgelüftet.

Eine alte Redewendung aus der Zeit der Prügelstrafen schlägt einen ähnlichen Ton an. So beschrieb man ein besonders schmerzvolles Zuchtinstrument wie eine Rute mit den Worten: "Die zieht wie Fischsuppe". Auch dieser Spruch soll auf die Würzung der Suppe zurückzuführen sein.

Sprachwissenschaftler streiten

Die Behauptung, dass die Redewendung auf einem jiddisch-hebräischen Ausdruck basiert, hält sich ebenfalls hartnäckig. So soll ein Sturm oder besonders starker Wind mit der hebräischen Wendung "hech supha" beschrieben werden. Nachdem diese Wendung ins Jiddische übernommen wurde, soll sie sich auch im deutschen Sprachraum durchgesetzt haben.

Unter Sprachwissenschaftlern ist diese Theorie allerdings umstritten, da es kaum Beweise dafür gibt. Woher die Redewendung also letztlich stammt, lässt sich nicht zweifelsfrei sagen.

Format "Wieso sagt man ...?"

"Alter Schwede", "Ich glaub, mein Schwein pfeift", "Holla, die Waldfee": Hinter vielen Redewendungen stecken faszinierende Geschichten. In dem Format "Wieso sagt man ...?" wollen wir Ihnen die Vielfalt unserer Sprache näherbringen. Wir zeigen Ihnen, wo die bekanntesten Redewendungen der deutschen Sprache ihren Ursprung haben und was sie wirklich bedeuten.

Verwendete Quellen
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