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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ixodes ricinus Rote Zecken: So gefährlich sind sie und das können Sie dagegen tun

Zecken sind gefürchtet, da sie Krankheiten auf Menschen und Haustiere übertragen können. Aber einige Maßnahmen bieten wirkungsvollen Schutz.
Entdecken Sie eine rötliche Zecke, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich dabei um den Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus) handelt. Diese Zeckenart ist die häufigste in Deutschland und gehört zur Familie der Schildzecken. Sie ist nur wenige Millimeter groß und hat einen rot-bräunlichen Hinterleib. Nach einem Biss kann dieser Teil jedoch deutlich an Umfang zunehmen.
Der Gemeine Holzbock bevorzugt das dichte Unterholz, Wälder und angrenzende Lichtungen. Aber auch in Gärten oder Stadtparks kann diese Zeckenart vorkommen. Daher ist der Holzbock die Zeckenart, die in Deutschland am häufigsten den Menschen und seine Haustiere befällt.
Gut zu wissen
Auch die Schafzecke (Dermacentor marginatus), die braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) und die Taubenzecke (Argas reflexus) haben eine rötliche Färbung. Im Gegensatz zum Holzbock sind bei diesen Zeckenarten nicht nur der Hinterleib rot, sondern auch die Beine und der Kopf. Allerdings sind diese Zecken in Deutschland nicht so häufig und befallen auch seltener den Menschen.
Rote Zecken übertragen Krankheiten
Das Problem ist: Der Gemeine Holzbock kann gefährliche Krankheiten auf den Menschen übertragen. Dazu gehören vor allem:
Beide Krankheiten können schwere Folgen haben, wenn sie unentdeckt bleiben. Daher ist es am besten, einen Zeckenbiss von vorn herein zu verhindern. Das funktioniert ganz einfach.
Kontakt mit Zecken vermeiden
Nicht mehr aus dem Haus zu gehen, wäre übertrieben. Doch sollten Sie bei einem Spaziergang im Grünen vorsichtshalber lange, geschlossene Kleidung tragen. Ihre Kleidung sollte nach Möglichkeit nicht zu dunkel sein, denn darauf sieht man die Parasiten nur sehr schlecht.
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Nachdem Sie Ihre Kleidung ausgezogen haben, ist es ratsam, sie über Nacht in die Bade- oder Duschwanne zu legen und am nächsten Morgen nach den Parasiten zu suchen. Bereits nach dem Ablegen Ihrer Kleidung sollten Sie zudem Ihren Körper nach Zecken absuchen. Solange sich die Zecke auf Ihrem Körper bewegt, können Sie sie leicht entfernen.
Wenn Hunde oder Katzen im Haushalt leben und beim Freigang durch die Natur streichen, sollten Sie auch aufmerksam nach zecken suchen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sich die geliebten Vierbeiner irgendwann eine Zecke einfangen. Diese kann auch auf den Menschen übergehen. Doch so weit muss es erst gar nicht kommen.
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Vorbeugende Mittel
Neben langer, heller Kleidung gibt es auch einige Mittel, die dabei Helfen sich vor Zecken beziehungsweise den von ihnen übertragenen Krankheiten zu schützen. Dazu gehören etwa:
- Impfung gegen FSME
- Zeckenabwehrsprays aus der Drogerie oder Apotheke
- Bei Haustieren den Tierarzt fragen (Halsbänder, Impfungen, etc.)
Wer auf Chemie verzichten möchte, liest mitunter von der Wirkung ätherischer Öle gegen Zecken. Aber: Es gibt zwar Hinweise, dass etwa Nelken- oder Thymianöl einen gewissen Schutz vor Zecken bieten können. Allerdings beruht diese Annahme meist auf Versuchen, bei denen die Parasiten direkt mit dem Öl behandelt wurden. Da die Öle aber schnell in die Haut einziehen können, ist es fraglich, wie stark die Wirkung im Alltag tatsächlich ist.
Auch Schwarzkümmelöl hat in einigen Versuchen an Hunden eine gewisse Schutzwirkung gezeigt – allerdings nur wenn die Parasiten direkt mit dem Öl in Kontakt kommen (mehr dazu lesen Sie hier). Ob Schwarzkümmelöl auch Menschen vor Zecken schützen kann, wurde nicht erforscht. Wenn Sie in einem Zeckengebiet spazieren gehen, sollten Sie sich daher besser nicht allein auf das Öl verlassen.
- Zecken beim Hund entfernen: So geht es einfach und schonend
Das ist nach einem Zeckenstich zu tun
Zecken besitzen einen Saug-Stech-Rüssel mit vielen Widerhaken. Die Zecke kann daher einfach mit einer Pinzette oder auch notfalls mit den Fingernägeln aus der Haut herausgezogen werden. Wenn Sie sich das nicht zutrauen, gehen Sie am besten zum Arzt. Tritt nach dem Zeckenstich eine Rötung auf, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.
- zecken.de: "Wie viele Zeckenarten gibt es?". (Abrufdatum: Mai 2025)
- pubmed.ncbi.nlm.nih: "The repellent efficacy of eleven essential oils against adult Dermacentor reticulatus ticks". (Stand: 2017)
- researchgate.net: "Repellency to ticks (Acari: Ixodidae) of extracts of Nigella sativa (Ranunculaceae) and the anti-inflammatory DogsBestFriend™". (Stand: 2016; englisch)
- ncbi.nlm.nih.gov: "Rhipicephalus annulatus (Acari: Ixodidae) Control by Nigella sativa, Thyme and Spinosad Preparations". (Stand: 2016; englisch)