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Intelligenztest bei Kindern: Ab dann sind sie hochbegabt


Intelligenztests
Ab wann ist man hochbegabt?

t-online, Gabriele Borgelt

Aktualisiert am 26.05.2025Lesedauer: 3 Min.
Hochbegabte Kinder haben eine schnelle Auffassungsgabe.Vergrößern des Bildes
Hochbegabte Kinder: Sie haben eine schnelle Auffassungsgabe und erbringen oft schulische Höchstleistungen. (Quelle: Wavebreakmedia/getty-images-bilder)
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Einige Kinder zeigen ungewöhnliche Talente und lernen besonders schnell – doch Intelligenz allein bedeutet nicht zwangsläufig Hochbegabung. Es gibt klare Hinweise, die dabei helfen, den Unterschied zu erkennen.

Bei Kindern gibt es mehrere Faktoren, die beachtet werden müssen, wenn die Möglichkeit einer Hochbegabung im Raum steht. Gutes Abschneiden bei Intelligenztests kann ein Indikator sein, um Hochbegabung zu messen, doch die Ergebnisse können unterschiedlich gedeutet werden – und es gibt auch andere Anzeichen.

Der Begriff "hochbegabt" bezieht sich auf eine überdurchschnittliche intellektuelle Fähigkeit; zurückzuführen ist sie sowohl auf genetische Faktoren als auch auf Umwelteinflüsse. Der IQ (Intelligenzquotient) ist ein häufig verwendetes Maß für die Messung der Intelligenz. In der Regel wird ein IQ-Wert von 130 oder höher als Indikator für Hochbegabung betrachtet. Ein IQ von 100 gilt als Durchschnitt.

Welche IQ-Tests gibt es und was wird abgefragt?

Gängige Tests sind der Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene (WAIS) und für Kinder (WISC), der Raven-Matrizen-Test und der Culture Fair Intelligence Test von Raymond Bernard Cattell. In diesen wird unter anderem verbales Verständnis getestet, quantitatives Denken, Mustererkennung, logisches Denken, das Arbeitsgedächtnis (Fähigkeit zur schnellen Informationsverarbeitung) und die Verarbeitungsgeschwindigkeit.

Der IQ-Test allein ist nicht entscheidend

Der IQ allein deckt allerdings nicht das gesamte Spektrum der menschlichen Intelligenz ab. Andere Faktoren wie Kreativität, soziale Kompetenz und emotionale Intelligenz spielen ebenfalls eine Rolle. Intelligenz ist vielfältig.

Welche Anzeichen gibt es noch?

Daher können abseits des IQs folgende Eigenschaften auf eine Hochbegabung eines Kindes hindeuten:

  • Schnelle Auffassungsgabe
  • Frühes Interesse an Büchern und Lernen
  • Ungewöhnliche Neugier
  • Viele Interessen
  • Frühe Sprachentwicklung
  • Sensibilität für Ungerechtigkeiten
  • Ein außergewöhnliches Gedächtnis

Gibt es Tests, die das volle Intelligenz-Spektrum abdecken?

Inklusiver im Hinblick auf das gesamte Spektrum der Intelligenzausprägungen ist etwa der Naglieri Nonverbal Ability Test (NNAT), ein nicht-verbaler Test, der darauf abzielt, intellektuelle Fähigkeiten unabhängig von kulturellen oder sprachlichen Unterschieden zu messen. Auch der CogAT (Cognitive Abilities Test), der kognitive Fähigkeiten wie verbales, quantitatives und nicht-verbales Denken bei Kindern misst, fällt in diese Kategorie. Der SB5 (Stanford-Binet Intelligence Scales) gilt als eine Weiterentwicklung des ursprünglichen IQ-Tests und misst fünf große intellektuelle Fähigkeitsbereiche in verschiedenen Altersgruppen, die sowohl verbal als auch nonverbal erfasst werden.

Wo kann ich mich oder mein Kind testen lassen?

Suchen Sie in Ihrer Nähe nach qualifizierten Fachleuten, Psychologen, Neuropsychologen oder Bildungseinrichtungen, die Tests anbieten. Achten Sie darauf, dass die Anbieter über wirkliche, zertifizierte Kompetenz verfügen.

Welche Probleme kann es bei der Deutung geben?

Die Ergebnisse eines einzelnen Tests können oft kein vollständiges Bild der Begabung einer Person liefern. Die Betrachtung könnte zu einseitig ausfallen. Tests könnten ferner kulturell und sprachlich voreingenommen sein. Testangst und Nervosität des Probanden könnten die tatsächlichen Fähigkeiten verschleiern. Auch die Tagesform kann einen Einfluss haben, ebenso wie emotionale Probleme oder der gesundheitliche Zustand.

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Mein Kind ist hochbegabt – und nun?

Eine Hochbegabung bedeutet nicht, dass Sie sich fortan keine Sorgen mehr um Ihr Kind machen müssen. Hochbegabte können auf verschiedene Herausforderungen stoßen:

  • Unterforderung: In der Schule kann dies zu Langeweile und Desinteresse führen.
  • Soziale Isolation: Es kann schwer sein, Gleichgesinnte zu finden und sich in sozialen Gruppen wohlzufühlen.
  • Perfektionismus: Der Drang nach starken Leistungen kann Druck und Angst auslösen.
  • Ungleichheit zwischen Emotionen und Intellekt: Ist die kognitive Reife weiter fortgeschritten als die emotionale Entwicklung, können innere Konflikte, Überforderung oder sozialer Rückzug die Folge sein.
  • Mangelnde Anerkennung: Hochbegabte können sich schnell unverstanden fühlen.
  • Sensibilität: Sie können empfindlicher auf Geräusche, Licht und Stimmungen reagieren.
  • Schwierigkeiten beim Zeitmanagement: Aufgrund ihrer ungewöhnlich zahlreichen Interessen können hochbegabte Menschen Probleme haben, sich zu organisieren.
  • Hohes Anspruchsniveau: Hohe Anforderungen an sich selbst und andere können zu Konflikten führen.

Fazit

Intelligenztests, die den IQ messen, sind ein Mittel, um eine Hochbegabung zu bestimmen. So wird in der Regel ein IQ-Wert von 130 oder höher als Indikator für eine Hochbegabung betrachtet. Doch auch andere Faktoren wie Kreativität, emotionale Intelligenz und soziale Kompetenz sollten beachtet werden, um ein vollständigeres Bild der Begabung einer Person zu erhalten.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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