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Judasohr: Besser bekannt als asiatischer Mu-Err-Pilz


Pilze
Judasohr: Besser bekannt als asiatischer Mu-Err-Pilz

jb (CF)

Aktualisiert am 02.09.2013Lesedauer: 2 Min.
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Das Judasohr kommt häufig in der asiatischen Küche zum EinsatzVergrößern des Bildes
Das Judasohr kommt häufig in der asiatischen Küche zum Einsatz (Quelle: Steffen Schellhorn/imago-images-bilder)

Das Judasohr ist hierzulande vielen als Mu-Err-Pilz bekannt, der aus Asien nach Europa exportiert wird. Dabei ist der Trockenpilz mit der ungewöhnlichen Form auch auf unserem Kontinent heimisch. Obwohl er relativ geschmacksneutral ist, kommt er in der asiatischen Küche häufig zum Einsatz.

Judasohr wächst am Schwarzen Holunder

Das Judasohr verdankt seinen ungewöhnlichen Namen einerseits seinem Aussehen, das an eine Ohrmuschel erinnert. Weil der Pilz bevorzugt am Holz des Schwarzen Holunder wächst, hat er andererseits den Beinamen Judas bekommen: Dieser soll sich an einem Holunderbaum erhängt haben. Der asiatische Name Mu-Err heißt übersetzt übrigens "Baumohr". Daneben ist der Mu-Err-Pilz noch als Holunderschwamm, Ohrlappenpilz und Wolkenohrpilz bekannt.

Merkmale des Mu-Err-Pilzes

Charakteristisch für das Judasohr ist neben seiner außergewöhnlichen Form, dass er keinen typischen Pilzhut trägt. Stattdessen ist das Sporengewächs lappenartig und besitzt eine gallertartige, elastische oder gar knorpelige Konsistenz. Sobald der Pilz trocknet, schrumpft er zusammen, seine Oberfläche verfestigt sich und ähnelt menschlicher Hornhaut. Bei ausreichend Feuchtigkeit nimmt er seine ursprüngliche Form wieder an. Das Judasohr wird bis zu zehn Zentimeter breit, aber nur etwa zwei Millimeter dick. Aus diesem Grund schimmert Licht durch es hindurch. Die Färbung ist bräunlich, wobei die Innenseite des Mu-Err-Pilzes heller ist als die Außenseite.

Verbreitung des Pilzes

Der Pilz wächst zwar in erster Linie am Stamm des Schwarzen Holunders, ist aber auch an anderen Laubbäumen wie Ulmen, Birken oder Wallnussbäumen zu finden. Auch wenn er vor allem aus Asien importiert wird, ist er weltweit verbreitet – auch in Europa. Allerdings findet er in der Küche hierzulande keine Verwendung, es sei denn, asiatische Gerichte stehen auf dem Speiseplan.

Zubereitung des Judasohres

Wenn Sie Mu-Err-Pilze kaufen wollen, werden Sie entsprechend in Asia-Märkten fündig. Frische Exemplare der Pilze finden Sie dort allerdings nur selten. Sie werden fast ausschließlich in getrockneter Form verkauft. Getrocknet lassen sich Judasohren problemlos einfrieren und über mehrere Monate haltbar machen.

Getrocknet ist ein Mu-Err-Pilz allerdings nicht verzehrfertig. Zunächst müssen Sie ihn zum Aufquellen mindestens eine halbe Stunde lang in Wasser einlegen. Tipp: Wechseln Sie das Wasser mehrere Male aus, da die Pilze unter Umständen noch Sporen abgeben könnten. Besonders gut machen sie sich dann als Suppeneinlage oder in Streifen geschnitten als Salatzutat. Dies jedoch weniger wegen ihres Geschmacks, sondern aufgrund ihrer gallertartigen Konsistenz – die allerdings nicht jedermanns Sache ist.

Lassen Sie Ihre Pilze prüfen

Viele Pilzarten haben Doppelgänger, die ihnen zum Verwechseln ähnlich sehen. Häufig sind diese nicht genießbar oder sogar giftig. Um diese Gefahr auszuschließen, sollten Sie selbst gesammelte Judasohren und andere Speisepilze immer einem Sachverständigen vorlegen, damit dieser ausschließen kann, dass sich giftige Exemplare darunter befinden. Dafür können Sie unter anderem einen Experten der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM) aufsuchen.

Vor der "Pilzejagd" sollte es außerdem selbstverständlich sein, dass Sie sich darüber informieren, welche Mengen Sie überhaupt sammeln dürfen. Dies kann sich von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. In manchen Regionen ist das Sammeln sogar komplett verboten.

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