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Plötzlicher Kindstod: Alter, Häufigkeit und mögliche Ursachen


Babykrankheiten
Plötzlicher Kindstod: Informationen und Fakten zum SIDS

rk (CF)

Aktualisiert am 03.06.2016Lesedauer: 3 Min.
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Die Zahlen der Fälle von plötzlichem Kindstod sind glücklicherweise rückläufig.Vergrößern des Bildes
Die Zahlen der Fälle von plötzlichem Kindstod sind glücklicherweise rückläufig. (Quelle: Becker&Bredel/imago-images-bilder)

Plötzlicher Kindstod, auch SIDS (Sudden Infant Death Syndrome) genannt, ist die häufigste Todesart von Kindern im ersten Lebensjahr. Während die Ursachen weiterhin nicht eindeutig geklärt sind, ging die Zahl an Todesfällen durch das Syndrom in den vergangenen Jahren zurück. Wichtige Informationen und Hinweise erhalten Sie im Folgenden.

1. Plötzlicher Kindstod: Definition

Mediziner sprechen vom Plötzlichen Kindstod oder Sudden Infant Death Syndrom (SIDS), wenn ein Kind ohne vorangegangene gesundheitliche Probleme oder bekannte Erkrankung plötzlich verstirbt. In den meisten Fällen geschieht dies im Schlaf, ohne dass Ursachen erkennbar sind. Weitere Begriffe für das Syndrom sind "Krippentod" oder "Plötzlicher Säuglingstod".

2. Plötzlicher Kindstod: Zahlen und Statistiken

Der Plötzliche Kindstod betrifft Kinder zwischen dem achten und 365. Lebenstag. Laut dem Familienmagazin "Baby und Familie" versterben die Kinder in drei Viertel der Fälle zwischen dem zweiten und vierten Lebensmonat. Laut Angaben der Plattform "Kinder- & Jugendärzte im Netz" des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte tritt Plötzlicher Kindstod nach dem Ende des ersten Lebensjahres so gut wie nicht mehr auf.

Kinder, die im elterlichen Bett schlafen, haben ein 20-fach erhöhtes Risiko, am SIDS zu versterben. Rund 90 Prozent der verstorbenen Säuglinge traf der Plötzliche Kindstod in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden.

Erfreuliche Entwicklung: Die Todesfälle durch Plötzlichen Kindstod sind dem Portal "Kindergesundheit-Info.de" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zufolge bereits seit mehreren Jahren rückläufig. Waren es 1990 noch 1.283 Todesfälle, wurden im Jahr 2014 dagegen lediglich 119 Fälle verzeichnet.

3. Mögliche Ursachen von Plötzlichem Kindstod

Forscher gehen laut "kindergesundheit-info.de" davon aus, dass eine Kombination verschiedener Faktoren den Plötzlichen Kindstod verursacht. So werden beispielsweise die Unreife des Atemantriebs oder eine schwere Erweckbarkeit in Betracht gezogen, die zu einem Atemstillstand führen können. Daneben gelten auch Enteroviren, die Herzmuskelentzündungen und -rhythmusstörungen hervorrufen können, als mögliche Ursachen für den Plötzlichen Kindstod.

Laut dem "Schleswig-Holsteiner Zeitungsverlag" (SHZ) diskutieren Medizinern auch darüber, dass ein defekter Rezeptor im Gehirn das SIDS auslösen könnte. Dieser sei bei voller Funktion dafür zuständig, das Kind darauf aufmerksam zu machen, wenn der Kohlenstoffdioxidgehalt im Körper zu hoch ist – etwa dann, wenn das Kind in Bauchlage schläft und sich das Gesicht im Kissen befindet, die Atmung also eingestellt ist oder verhindert wird.

Dr. Michael Dördelmann zufolge, dem Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Flensburger Diakonissenkrankenhaus, kann die lebenswichtige Schnappatmung nicht einsetzen, wenn dieser Rezeptor seinen Dienst nicht verrichtet. Diese Hypothese sei bislang jedoch noch nicht bestätigt, so Dördelmann weiter.

4. SIDS vermeiden: Die 3-R-Faustregel

Auch wenn die genaue Ursache bislang nicht geklärt werden konnte, wurden dank einiger wissenschaftlicher Untersuchungen zahlreiche Risikofaktoren identifiziert. Die drei wichtigsten Regeln zur Vermeidung des Plötzlichen Kindstods sind in der "3-R-Faustregel" zusammengefasst. Sie steht für 'Rückenlage – Rauchfrei – Richtig gebettet'. "Baby und Familie" zufolge ist das Risiko bei einem Kind, das in Bauchlage gebettet wird, an SIDS zu sterben, sechsfach erhöht. Das Kind sollte daher unbedingt in Rückenlage schlafen. Im wachen Zustand dürfen Kinder durchaus auf den Bauch gelegt werden – so stärken sie ihre Rücken-, Nacken- und Halsmuskulatur und können mehr wahrnehmen.

Weiterhin ist es sehr wichtig, dass weder während der Schwangerschaft noch im Wohnraum geraucht wird.

5. Babyschlaf: Frische Luft, nicht zu warm

Auch Hitze stellt ein hohes Risiko für Babys dar. Ein Schlafsack oder eine leichte Decke gelten laut dem Verein Babyhilfe Deutschland als ideal für Babys. Dicke Decken dagegen können schnell zu Überhitzungen führen. Sie bergen auch die Gefahr, dass die Kinder unter ihr ersticken.

Auf Kissen und Kuscheltiere sollte im ersten Lebensjahr im Bett ebenfalls verzichtet werden, da auch sie eine fehlende Belüftung begünstigen. Das Babybett sollte im Schlafzimmer der Eltern stehen, damit die Schlafposition und Atmung des Babys im Auge behalten werden kann. Außerdem sollte das Schlafzimmer regelmäßig gut gelüftet werden. Eine Temperatur von 16 bis 18 Grad ist laut dem Fachportal "9monate.de" ideal.

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