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Babys lachen wie Schimpansen – und anders als Erwachsene


Studie der Universität Amsterdam
Was Babys wie Schimpansen machen – und Erwachsene nicht

  • Claudia Zehrfeld
Von Claudia Zehrfeld

Aktualisiert am 30.09.2019Lesedauer: 2 Min.
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Lachendes Baby: Wenn Babys lachen, steckt das meistens an.Vergrößern des Bildes
Lachendes Baby: Wenn Babys lachen, steckt das meistens an. (Quelle: ideabug/getty-images-bilder)

Babys lachen um ein Vielfaches mehr als Erwachsene. Und sie lachen anders – nämlich so wie Menschenaffen. Niederländische Wissenschaftler sind dem Grund dafür auf der Spur.

Kleinkinder und Babys lachen, glucksen und prusten am Tag rund 400 Mal. Erwachsene hingegen bringen es gerade einmal auf 15 Mal am Tag. Aber das ist nicht der einzige Unterschied zwischen dem Lachen von Babys und Erwachsenen.

Babys lachen wie Schimpansen und Gorillas

Eine Forschergruppe um Disa Sauter von der Universität Amsterdam hat herausgefunden, dass Babys nicht wie Erwachsene, sondern wie Menschenaffen lachen – nämlich auch beim Einatmen. Bisher war bekannt, dass Menschen nur beim Ausatmen lachen. Sie machen zwischenzeitliche eine Lachpause, um Luft zu holen und lachen dann weiter. Andere Primaten wie Schimpansen und Gorillas hingegen haben die Fähigkeit, auch während des Luftholens weiterzulachen.

Der Untersuchung liegen Aufnahmen des Lachens von 44 Kindern zwischen drei und 18 Monaten zugrunde. 102 Probanden sollten einschätzen, ob das Gelächter jeweils beim Ein- oder beim Ausatmen produziert wird. Es zeigte sich: Die jüngeren Babys in der Studie lachten auch beim Einatmen, die älteren nur noch beim Ausatmen. Der Anteil des Lachens, das mit dem Einatmen einhergeht, verringerte sich mit dem Alter. "Die Ergebnisse deuten auf eine stufenweise fortschreitende Veränderung hin, nicht auf eine plötzliche", sagt Disa Sauter im Gespräch mit t-online.de. In welchem genauen Zeitrahmen sich die Lachatmung verändert, versuchen die Forscher noch herauszufinden.

Hier können Sie sich Babylachen anhören:

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Veränderung könnte mit Sprachentwicklung zusammenhängen

Die Forscher vermuteten zunächst, dass die Atemtechnik mit dem Auslöser des Lachens zu tun haben könnte: Sie gingen davon aus, dass die Babys nur dann auch beim Einatmen lachen, wenn das Lachen aus physikalischem Spiel, also beispielsweise Kitzeln, resultiert. "Aber unsere Ergebnisse konnten diese Theorie nicht bestätigen", sagt Sauter.

Die Veränderung des Lachens habe auch keine Verbindung zu einem der Meilensteine in der motorischen Entwicklung wie beispielsweise dem Laufenlernen. Es sei hingegen aber möglich, dass die Veränderung mit der Sprachentwicklung in Zusammenhang steht. Schließlich geben Menschen, wenn sie sprechen, in der Regel nur mit der Ausatmung Laute von sich. Wenn Babys lernen, ihre Laute zu kontrollieren, könnte das mit der Lachveränderung einhergehen.

Einschränkung der Studie

Ein Manko der Studie ist, dass sie auf den Einschätzungen von Laien basiert. Aus diesem Grund werden die Ergebnisse derzeit mit den Bewertungen von Phonetikern abgeglichen. Forscherin Sauter interessiert zudem, ob die Ergebnisse auch auf andere Laute als das Lachen zutreffen.

Die Idee für ihr Forschungsprojekt hatte sie übrigens, als sie ein Baby beim Lachen beobachtete – und der Klang sie direkt an Schimpansenlachen erinnerte. Der Studie zufolge lag sie damit genau richtig.

Verwendete Quellen
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