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Rauchschwalbe: Erfahren Sie alles Wissenswerte über den Vogel


Flinke Flieger
Rauchschwalbe: Erfahren Sie alles Wissenswerte über den Vogel

helack

28.08.2014Lesedauer: 3 Min.
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Rauchschwalben bauen ihre schalenförmigen Nester gerne im Gebälk von Ställen und ScheunenVergrößern des Bildes
Rauchschwalben bauen ihre schalenförmigen Nester gerne im Gebälk von Ställen und Scheunen (Quelle: Anka Agency international/imago-images-bilder)

Rauchschwalben erreichen eine Geschwindigkeit von bis zu 80 Kilometer pro Stunde. Die in Deutschland und anderen gemäßigten Zonen heimischen Singvögel legen Jahr für Jahr weite Strecken zurück, um in Afrika zu überwintern. Erfahren Sie mehr über die flinken Vögel in unserem Steckbrief.

Merkmale der Zugvögel

Durch ihr Gefieder lassen sich Rauchschwalben leicht von anderen Schwalbenarten unterscheiden. Die kleinen Vögel haben einen auffälligen schwarz-blauen Rücken, der bei Lichteinfall metallisch glänzt, und eine weiße Bauchseite. Kehle und Stirn des Vogels sind kastanienbraun gefärbt. Männliche und weibliche Rauchschwalben haben dieselbe Färbung.

Rauchschwalben haben eine schlanke Körperform. Die kleinen Singvögel werden bis zu 20 Zentimeter lang und bis zu 23 Gramm schwer. Besonders prägnant sind ihre langen, gegabelten Schwanzspitzen. Diese sind bei den Männchen etwas länger als bei den Weibchen. Die Flügelspannweite der tagaktiven Vögel beträgt bis zu 34 Zentimeter.

Die Vögel verbringen einen Großteil ihres Lebens im Flug. Ihr stromlinienförmiger Körper ist optimal an ein Leben in der Luft angepasst und ermöglicht ihnen schnelle Wendemanöver. Dabei können sie bis zu 80 Kilometer pro Stunde schnell werden.

Lebensraum und Lebensweise der Rauchschwalbe

Rauchschwalben sind weltweit in gemäßigten Erdteilen heimisch. Ihr Brutgebiet erstreckt sich von Nordamerika über Europa und Nordafrika bis Asien.

Ihren Namen verdanken die kleinen Tiere ihrer früheren Angewohnheit, in offenen Kaminen zu brüten. Rauchschwalben sind sogenannte Kulturfolger, die dem Menschen in seinen Lebensraum folgen und daraus Vorteile ziehen. Besonders häufig kommen die Schwalben im ländlichen Raum vor. Ihre Nester bauen Schwalben bevorzugt in Scheunen und Ställen oder im Gebälk anderer Gebäude.

Die Schwalben leben meist in einer monogamen Partnerschaften zusammen. Laut der Biologin Rebecca Safran von der amerikanischen Universität "University of Colorado Boulder", wollen die Weibchen jedoch trotz dauerhafter Paarbindung immer wieder von ihren Partnern beeindruckt werden. Anderenfalls kommt es durchaus vor, dass die Eier im Nest von verschiedenen Männchen stammen.

Unverkennbarer Nestbau der Rauchschwalbe

Zum Brüten bauen sich die Schwalbenpärchen offene, schalenförmige Nester senkrecht an die Wände, auf Vorsprüngen oder Balken. Diese bestehen aus lehmhaltiger Erde, die mit Speichel zusammengeklebt und mit Grashalmen verstärkt wird. Den benötigten Schlamm sammeln die Schwalben gerne aus Pfützen und Bodensenken.

Während der Brutzeit von April bis August legen Rauchschwalben bis zu sechs hellbraun gefleckte Eier, die etwa 18 Tage gebrütet werden. Nach rund drei Wochen werden die jungen Vögel flügge. Dem Naturschutzbund (NABU) zufolge brüten 60 bis 90 Prozent der Tiere ein zweites Mal im Jahr. Die Vögel bleiben ihrem Nistplatz meist ein Leben lang treu und kehren zum Brüten immer wieder dorthin zurück.

Rauchschwalben überwintern in wärmeren Gegenden

Die Rauchschwalbe ist ein Zugvogel. Den Winter verbringen die kleinen Flieger südlich der Sahara in Mittel- oder Südafrika. Im Oktober, kurz vor Winterbeginn machen sich die Schwalben auf den Weg in ihr Winterquartier.

Um keine lange Strecken über das offene Meer zurücklegen zu müssen, nehme die Zugvögel auch längere Umwege über den Landweg in Kauf. Während ihrer Flugroute von über 1.200 Kilometern kommt es bei Zwischenstopps oft zu großen Ansammlungen der geselligen Vögel.

Wovon ernährt sich die Rauchschwalbe?

Wie auch bei anderen Schwalbenarten stehen hauptsächlich Insekten auf dem Speiseplan der Rauchschwalbe. Die Nahrung wird während des Flugs, dicht über Wasseroberflächen oder dem Boden gefangen.

Geschützte Schwalbenart

Der Ruf der wendigen Flieger, ein hohes "witt witt", und ihr melodischer Gesang sind immer seltener zu vernehmen. Die Bestände der Singvögel gehen seit Jahren kontinuierlich zurück. Grund hierfür sind vor allem fehlende Nistmöglichkeiten. Aufgrund der Modernisierung in der Landwirtschaft sind in vielen Ställen keine Einflugmöglichkeiten für die Vögel gegeben.

Außerdem macht die zunehmende Asphaltierung von Straßen den Tieren zu schaffen, da sie kein Baumaterial für ihre Nester finden. Der Einsatz von Pestiziden lässt die Nahrung der Rauchschwalbe auf den Feldern zusätzlich knapper werden.

Rauchschwalben ansiedeln: Das können Sie tun

Die Vögel stehen laut dem Bundesnaturschutzgesetz unter besonderem Schutz. Das Entfernen von Schwalbennestern ist verboten, ebenso ist es untersagt, die Tiere zu fangen oder gar zu töten.

Eine einfache Möglichkeit, um den geschützten Rauchschwalben zu helfen, ist das Anbringen von Nisthilfen. Diese Kunstnester können Sie im Fachhandel erwerben oder aus einer Sägemehl-Gips-Mischung selbst herstellen. Der NABU stellt hierfür eine genaue Anleitung bereit. Achten Sie darauf, die Nisthilfe an einer katzensicheren Stelle mit möglichst wenig Zugluft anzubringen. Um unschöne Kotansammlungen am Boden unter den Nestern zu verhindern, können Sie ein Holzbrett unter dem Nest anbringen. Zusätzlich können Sie zur Unterstützung des Nestbaus kleine Lehmmulden anlegen und feucht halten, um den Schwalben die Materialsuche zu erleichtern.

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