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Spröde Lippen im Winter: Diese Pflegetipps wirken Wunder


Spröde Lippen: Diese Pflegetipps wirken Wunder

  • Ann-Kathrin Landzettel
Von Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 13.01.2024Lesedauer: 4 Min.
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Im Winter werden Lippen mehr als sonst strapaziert.Vergrößern des Bildes
Kälte und trockene Luft sorgen dafür, dass die Lippen im Winter besonders strapaziert werden. (Quelle: Tetiana Mandziuk/Getty Images)

Die Haut unserer Lippen ist nicht nur sehr dünn. Sie besitzen auch keine Talgdrüsen. Die Lippenpartie ist daher sehr empfindlich. Besonders im Winter.

Lippen trocknen leicht aus und werden spröde und rissig. Kälte und Heizungsluft setzen der zarten Partie stark zu. Wer dann noch ständig über die Lippen leckt, riskiert ein Lippen-Leck-Ekzem. Was gegen spröde Lippen im Winter wirklich hilft.

Lippen: Zarte Haut im Dauerstress

Unsere Lippen sind ständig in Bewegung, etwa beim Sprechen, Essen, Lachen, Husten. Beim Essen kommen sie unter anderem mit scharfen Gewürzen, heißen Speisen und sauren Dressings in Kontakt. UV-Licht, Heizungsluft und Winterkälte setzen ihnen ebenfalls zu. Die Folge: Sie werden trocken, rau und spröde – können gar einreißen und bluten.

"Die Haut der Lippen ist sehr dünn. Zugleich fehlt ihr die natürliche Versorgung mit körpereigenen Lipiden, da die Lippen keine Talgdrüsen besitzen. Das macht sie so empfindlich gegenüber äußeren Einflussfaktoren.", erklärt Dr. Ellen Meyer-Rogge, Hautärztin in Karlsruhe und Mitglied im Berufsverband der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD). "Einzig das Fett der umliegenden Haut versorgt die Lippen ein wenig mit natürlichem Fett. Das allein reicht aber oft nicht aus, um sie geschmeidig zu halten."

Warum Lippen im Winter oft aufplatzen

Besonders im Winter klagen viele Menschen über trockene Lippen. Kälte und Heizungsluft entziehen der Haut Feuchtigkeit. Wer dann noch ständig über die Lippen leckt, riskiert der Dermatologin zufolge ein "Lippen-Leck-Ekzem". Die Haut trocknet aus, reißt ein, blutet und nässt. Ebenfalls häufig sind eingerissene Mundwinkel als Folge der Winterstrapazen. Diese sogenannten Rhagaden werden durch vermehrten Speichelfluss begünstigt. Speichel lässt die Haut aufquellen – was sie noch empfindlicher gegenüber äußeren Reizen macht und Bakterien und Pilzen einen Nährboden bietet. Eingerissene Mundwinkel benötigen besondere Pflege.

"Eine Pflege mit Panthenol und Zink unterstützt die Heilung. Während Panthenol die Wundheilung fördert, schafft Zink ein bakterienarmes Milieu und lässt die aufgequollene Haut trocknen. Vermeiden Sie, über die Stelle zu lecken oder den Mund zu weit zu öffnen", rät Meyer-Rogge. "Reißt die Haut an den Mundwinkeln weiter ein, haben Sie Schmerzen oder bluten die Mundwinkel immer wieder, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Eiter oder ein weißer Belag deutet auf eine bakterielle Infektion beziehungsweise eine Pilzbesiedelung hin. Dann ist eine medizinische Behandlung notwendig."

Nicht über die Lippen lecken

Warum ist es für die Lippen eigentlich so schlecht, wenn man mit der Zunge darüber leckt? Der Speichel wirkt auf den Lippen zunächst zwar wohltuend und befeuchtend. Doch das Lecken löst schützendes Fett von der Haut. Verdunstet der Speichel, werden die Lippen noch trockener. Besser ist es, die zarte Haut mit Pflegestiften und Cremes für die Lippe zu pflegen. Eine gute Kombination sind Wachs und natürliche Öle. Bienenwachs, Sheabutter, Carnaubawachs sowie Kokos und Olivenöl sind gut zur Lippenpflege geeignet.

"Viele Stifte enthalten zudem Ringelblume, die entzündungshemmend und heilungsfördernd wirkt. Wer unter Allergien leidet, etwa Heuschnupfen hat, sollte auf diesen Zusatz besser verzichten", rät die Dermatologin. "Generell ist es empfehlenswert, bei entzündeten und eingerissenen Lippen eine Lippenpflege zu wählen, die frei von Zusätzen wie Duft-, Konservierungs- und Farbstoffen ist."

Gegen spröde Lippen: Lippenbalsam selbst machen

Wer auf Zusätze wie Duftstoffe, Farbstoffe und Konservierungsstoffe im Lippenpflegestift verzichten möchte, kann sich ganz einfach einen Lippenbalsam selbst herstellen: aus Bienenwachs (vegane Alternative Carnaubawachs oder Sheabutter) und Kokosöl. Mit einem Mischungsverhältnis von 2:1 eine kleine Menge Wachs und Öl in einen kleinen Topf gegeben und bei geringer Hitze schmelzen. Anschließend in ein kleines Döschen abfüllen und abkühlen lassen – fertig.

"Bienenwachs, Carnaubawachs sowie Sheabutter legen sich wie ein Schutzfilm über die Lippen, pflegen sie geschmeidig und verhindern, dass Feuchtigkeit verdunstet. Bienenwachs, Sheabutter und Kokosöl wirken zudem sanft desinfizierend", erklärt Meyer-Rogge.

Finger weg von Hautfetzchen

Kleine Hautfetzchen auf der trockenen Lippe sollte man auf keinen Fall abreißen. Dadurch entstehen oft blutende Wunden, die sich aufgrund der ständigen Beanspruchung leicht entzünden können und eine recht lange Heilungszeit haben. "Lösen Sie lose, trockene Haut an den Lippen mit einem sanften Lippenpeeling, etwa aus Honig, Olivenöl und Zucker. Massieren Sie die Mischung vorsichtig ein und spülen Sie sie anschließend ab", rät Meyer-Rogge. "Honig unterstützt die Wundheilung und wirkt leicht antiseptisch. Sie können Honig daher auch als Lippenmaske anwenden."

(Quelle: Nicole Eberwein)

Frau Dr. Ellen Meyer-Rogge ist Hautärztin in Karlsruhe und Mitglied im Berufsverband der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD). Der Schwerpunkt der Fachärztin liegt auf der ästhetischen Dermatologie: Sie kombiniert Dermatologie und kosmetische Medizin, insbesondere unter dem Aspekt des modernen Anti-Aging von innen und von außen.

Kann man von Lippenpflege abhängig werden?

Dass man von Lippenpflege abhängig werden kann, glaubt die Dermatologin nicht. Da trete kein Gewöhnungseffekt oder gar eine Abhängigkeit ein. Der Eindruck könne entstehen, da die Lippen ohne die zusätzliche Pflege tendenziell wieder trockener werden. Man habe das Gefühl, die Pflege zu brauchen. Die Haut beziehungsweise ihr Feuchtigkeitsspeicherverhalten werde durch den Pflegestift nicht beeinflusst.

Sanfte Gesichtsreinigung schont auch die Lippen

Ein weiterer Tipp für Menschen, die unter spröden Lippen leiden, ist: Versuchen Sie es mit einer sanfteren Gesichtsreinigung. Aggressive Tenside in Seife & Co. können empfindliche Haut reizen und stark austrocknen – auch die Lippen. Auch bei der Zahnpasta, die ebenfalls mit den Lippen in Kontakt kommt, kann es einen Versuch wert sein, ein Produkt zu wählen, dass ohne scharfes Pfefferminzöl auskommt.

Und für den Winterurlaub hat die Hautärztin ebenfalls einen Tipp: "Achten Sie auf UV-Schutz bei der Lippenpflege. Es gibt für die Lippen spezielle Kältecremes sowie Pflegestifte mit UV-Schutz", rät Meyer-Rogge. "Tragen Sie die Pflege wiederholt auf, dann sind Ihre Lippen in der Regel gut geschützt."

Verwendete Quellen
  • gesundheit.gv.at: "Ekzeme". Online-Information des öffentlichen Gesundheitsportals Österreich. (Stand: 14. Januar 2020)
  • pharmazeutische-zeitung.de: "Rhagaden: Beschwerden ernst nehmen und behandeln". Online-Information der Pharmazeutischen Zeitung (PZ). (Stand: 6. Juli 2017)
  • gesundheit.gv.at: "Erste Hilfe: Wunden". Online-Information des von Öffentlichen Gesundheitsportals Österreich, einem Angebot des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. (Stand: 10. Juli 2018)
  • medizin-transparent.at: "Honig: Hilfe bei der Wundheilung". Online-Information von Medizin Transparent, einem Projekt von Cochrane Österreich an der Donau-Universität Krems. (Stand: 2. März 2017)
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