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Wie funktioniert Enthaarungsschaum? - Wirkung einfach erklärt


Gereizte Haut
Wie funktioniert Enthaarungsschaum?

rg (hp)

15.04.2015Lesedauer: 5 Min.
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Die Anwendung von Enthaarungsschaum ist einfach. Doch der hohe pH-Wert reagiert aggressiv auf der Haut.Vergrößern des Bildes
Die Anwendung von Enthaarungsschaum ist einfach. Doch der hohe pH-Wert reagiert aggressiv auf der Haut. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Enthaarungsschaum wird in der Werbung als sanfte Enthaarungsmethode angepriesen. Doch wie funktioniert sie genau? Und wie sanft ist der Schaum wirklich? Viele Männer und Frauen sind skeptisch, andere nutzen die Mittel zur Ganzkörperenthaarung. Eine gewisse Skepsis ist angebracht, eine großflächige Verwendung sollte unterbleiben. Beachten Sie unsere Ratschläge im Umgang mit Enthaarungsprodukten.

Inhaltsstoffe und Gefahren von Enthaarungsschaum

Alle chemischen Mittel zur Haarentfernung basieren auf Thioglykolsäure. Betrachten Sie die Inhaltsstoffe Ihrer Enthaarungscreme oder des Enthaarungsschaums, werden Sie mit Sicherheit auf diese Bezeichnung oder auf den Begriff Mercaptoessigsäure stoßen. Dies ist ein anderer Name für die Substanz.

Die Substanz weicht Keratin, den Grundbaustein von Haaren auf. Sie wird seit 1940 für Dauerwellen und zur Enthaarung eingesetzt. Vielleicht ist Ihnen bereits die Ähnlichkeit des Geruchs von Dauerwellflüssigkeit und Enthaarungscremes aufgefallen. Das Haar lässt sich nach dem Erweichen, einfach und schmerzlos von der Wurzel trennen oder umformen. In Enthaarungsmitteln sind bis zu fünf Prozent der Thioglykolsäure als Ammoniumsalz enthalten. Daher sind diese Mittel sehr alkalisch und greifen das Haar stärker an als Dauerwellflüssigkeiten.

Der strenge Geruch von Thioglykolsäure wird durch den Zusatz von Parfümölen gemildert. Die alkalischen Produkte reizen die Haut, daher fügen viele Hersteller pflegende Stoffe wie Aprikosenöl, Vitamin E und Bisabolol hinzu. Diese Stoffe sollen die Schäden mildern, welche durch den hohen ph-Wert und die Thioglykolsäure entstehen. Die Haut ist trotzdem nach dem Enthaaren nicht besser gepflegt als vorher, sondern zumindest leicht geschädigt.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung weist auf die Risiken der chemischen Haarentfernung hin. Die Produkte sind nicht für den großflächigen Einsatz geeignet. Der hohe pH-Wert von zehn und die Thioglykolsäure können die Haut reizen. Je größer die Hautfläche ist, die Sie mit den Produkten benetzen, umso größer ist das Risiko von Allergien und schweren Hautreizungen. Die Mittel dürfen nie in die Augen geraten oder mit Schleimhäuten in Berührung kommen. Ein Einsatz im Intimbereich ist für Frauen daher riskant, da der Schaum an die Schleimhäute der Scheide gelangen kann.

Was Sie vor der Anwendung beachten sollten

Die Methode gehört wie Rasieren zur Depilation, da im Gegensatz zum Epilieren nur der sichtbare Teil der Haare entfernt wird. Nach der chemischen Depilation sind die ersten Härchen nach wenigen Tagen wieder zu sehen. Sie sind an den Spitzen allerdings weich und dünn. Die Gefahr, dass die Haare in die Haut wachsen, besteht nicht. Dennoch ist der Einsatz von Enthaarungscremes oder einem Enthaarungsschaum Stress für die Haut. Der ph-Wert einer gesunden Haut beträgt 5,5. Der hohe pH-Wert der Enthaarungsmittel setzt ihr zu.

Verwenden Sie keine Produkte aus dubiosen Quellen. Mittel, die außerhalb der EU hergestellt werden, enthalten oft eine höhere Dosis an Wirkstoffen oder haben einen noch höheren pH-Wert. Die Hersteller geben genau an, für welche Körperteile das Produkt geeignet ist. Mittel um einen Damenbart zu entfernen oder für den Intimbereich enthalten weniger Wirkstoffe, sind also milder. Trotzdem sollten Sie die Bikinizone besser auf andere Weise enthaaren.

Auch milde Präparate sind nur zum Enthaaren begrenzter Hautflächen geeignet. Der Einsatz an den Beinen, den Armen oder unter den Achseln ist möglich, sofern der Hersteller das Produkt für diese Körperzonen empfiehlt. Auch Männer sollten niemals Enthaarungscreme nutzen, um sich von Brust- oder Rückenhaaren zu befreien.

So wenden Sie Enthaarungsschaum richtig an

Generell sind immer allergische Reaktionen möglich. Tupfen Sie daher 24 Stunden vor der geplanten Enthaarung ganz wenig von dem Produkt in Ihre Armbeuge. Waschen Sie es nach 20 Minuten mit viel lauwarmem Wasser ab. Wenn sich in den nächsten Stunden eine Rötung zeigt oder die Haut in dem Bereich juckt, verzichten Sie darauf sich die Haare chemisch zu entfernen. Dieser oder ein ähnlicher Test wird in den Gebrauchsanweisungen der Produkte empfohlen. Verzichten Sie nicht darauf.

Warten Sie nach dem Auftragen des Enthaarungsschaums die vorgeschriebene Einwirkungszeit ab. Sie sehen, wie sich die Haare unter der Wirkung der Thioglykolsäure kräuseln. Die von der Substanz erweichten Haare müssen Sie mit einem Spatel von der Haut abschaben. Abwischen oder abwaschen der Produkte funktioniert weniger gut, da sich das Haar dabei nicht sicher von der Wurzel löst. Das Keratin erhärtet wieder, sobald Sie den Enthaarungsschaum abspülen. Das Haar fällt also später nicht einfach ab.

Waschen Sie anschließend die behandelten Hautpartien mit viel lauwarmem Wasser. Verwenden Sie ein Duschgel mit einem sauren pH-Wert von 5,5 bis 4 und tragen Sie eine Creme auf, die ebenfalls diesen pH-Wert hat. Dadurch bauen Sie den Säuremantel der Haut wieder auf.

Alternativen zur chemischen Enthaarung

Da chemische Produkte zu Hautreizungen führen können, sind sie nicht zum Enthaaren des ganzen Körpers geeignet. Die folgenden Alternativen sind für alle Körperpartien anwendbar, aber beachten Sie, dass jede von ihnen Vor- und Nachteile hat.

Bei der Alternative Rasieren besteht immer die Gefahr von kleinen Schnittwunden. Die abgeschnittenen Haare wirken durch die glatte Schnittfläche besonders kräftig. Sie sind scharfkantig und können sich beim Nachwachsen in die Haut bohren. Mit einem Nassrasierer schneiden Sie die Haare bündig mit der Haut ab, bei der Rasur mit einem Elektrorasierer knapp über der Haut. Die Elektrorasur ist also nicht so gründlich wie die Nassrasur. Deutlich sichtbare Stoppeln zeigen sich bei beidem aber meist schon nach zwei Tagen.

Gründlicher sind Epilationen. Zu diesen gehört das Entfernen mit Wachs, mit elektrischen Epiliergeräten, sowie das Veröden der Haare mit Lasern oder Strom. Diese Methoden sind mit Schmerzen verbunden, die sich aber je nach Haardicke im Rahmen halten. Bei den zuerst genannten Methoden wird das Haar einfach aus der Haut gezogen. Die Wurzel nimmt dabei kaum Schaden, die Haare wachsen wieder nach. Es dauert allerdings Wochen, bis sich wieder Härchen zeigen. Die Gefahr, dass die Haare sich beim Nachwachsen in die Haut bohren, ist recht groß.

Beim Veröden verkocht die Wurzel des Haars in der Haut. Dunkle Haare lassen sich mit einem Laser auf diese Art veröden, bei hellen Haaren kommt nur ein Veröden mit Strom infrage. Bei dieser Methode sticht eine Fachkraft eine dünne Nadel in jedes einzelne Haar und schickt einen Stromstoß hindurch. Bei fachgerechter Durchführung sind die Schmerzen nur unwesentlich stärker als beim Ausreißen. Sie sollten allerdings wissen, dass Fehler beim Veröden zu Narben führen können. Das Verfahren ist langwierig, da jedes Haar einzeln verödet werden muss. Auch eine gute Fachkraft schafft es nicht jede Haarwurzel exakt zu treffen, daher müssen Sie mit mehreren Sitzungen rechnen, bis alle Haare entfernt sind.

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