Reis im Test: "Öko-Test" findet zahlreiche Schadstoffe

Reis galt lange Zeit als arsenbelastet und auch Mineralöle und Spritzgifte wurden in zahlreichen Tests gefunden. Hat sich das inzwischen geändert?

Reich an Kohlenhydraten, aminosäurehaltig und fettfrei – an sich könnte Reis eine gesunde Beilage sein. Doch die kleinen Getreidekörner haben es in sich – und zwar an Schadstoffen. Das zeigt die aktuelle Untersuchung von "Öko-Test" (Ausgabe 10/2023). Bei einigen ist der Wert sogar so hoch, dass der Verkauf gestoppt werden muss.

Reis im Test: Diese Produkte sind gesundheitsschädlich

Die 21 getesteten Reis-Marken wurden in drei Produktkategorien aufgeteilt: Naturreis, Basmati und Risottoreis. Knapp die Hälfte davon (elf) waren mit einem Bio-Siegel versehen – was jedoch nicht bedeutet, dass sie frei von Schadstoffen sind, wie der Test zeigt.

So zum Beispiel der "Bio Sonne Bio-Reis Natur" von Norma (Hersteller Agrover). Laboruntersuchungen kamen zu folgendem Ergebnis: erhöhter Arsengehalt, Spuren von MOAH, zu hoher (Grenzwertüberschreitung) 1,2-Dichlorethan-Wert (Pestizid). Vor allem letzteres fiel "Öko-Test" negativ auf. Schließlich ist bei Bio-Produkten der Einsatz von Pestiziden untersagt.

Nach dem Test nahm Norma das Produkt aus dem Verkauf. Allerdings konnte der Anbieter nachweisen, "dass der Container, in dem die Charge Reis transportiert wurde, nicht mit 1,2-Dichlorethan begast wurde", so "Öko-Test". Zudem sei "laut chargengleichem Gegengutachten des Herstellers" der Pestizid-Grenzwert nicht überschritten worden. Dennoch folge die Gesamtnote "ungenügend".

Erhöhter Arsengehalt. Leicht erhöhter Wert an Mineralölbestandteilen und mehrere Pestizide (Deltamethrin erhöht, Piperonylbutoxid erhöht) – all das wurde in dem Risottoreis "Oryza Risotto Reis" von Euryza nachgewiesen. Somit fiel der Risottoreis mit dem Schadstoff-Mix im Test durch. Gesamtnote: "ungenügend".

Übrigens: Das ist nicht das erste Mal, dass die Firma Euryza mit ihren Produkten negativ bei "Öko-Test" auffiel. Auch der Quinoa fiel im Test durch.

Reis bei "Öko-Test": Das sind die Testsieger

In der Kategorie Basmatireis schnitt am besten der "Golden Sun Bio" von Lidl (Hersteller Curti) ab. Bei Laboruntersuchungen konnte Arsen nur in Spuren nachgewiesen werden. Mineralölbestandteile, Pestizide und Begasungsmittel wurden nicht gefunden. Und auch sensorische Auffälligkeiten gab es laut "Öko-Test" nicht. Einen Minuspunkt gab es jedoch unter anderem für den Nassanbau. Denn dieser gilt als "wasserintensiv und vergleichsweise klimaschädlich". Dennoch lautet die Gesamtnote "sehr gut".

In der Kategorie Risottoreis konnte "Davert Echter Arborio Reis weiß" von Midsona punkten. Bei Laboruntersuchungen wurden Arsen und Cadmium nur in Spuren nachgewiesen. Mineralölbestandteile, Pestizide und Begasungsmittel hingegen wurden laut "Öko-Test" nicht gefunden. Weitere Pluspunkte gab es für das Anbaugebiet: Italien.

Die nahe Herkunft verkleinert den ökologischen Fußabdruck im Vergleich zu Produkten, die beispielsweise in Pakistan angebaut und dann erst nach Europa transportiert werden müssen. Auch, dass der Hersteller die Lieferkette belegen konnte, werteten die Tester als positiv. Einen Minuspunkt gab es auch hier für den Nassanbau des Reises. Gesamtnote dennoch: "sehr gut".

Reis bei "Öko-Test" – die Gesamtergebnisse

Insgesamt fiel der Test wie folgt aus:

Naturreis

• 1 Naturreis mit der Gesamtnote "sehr gut"; davon 1 Bio-Produkt
• 1 Naturreis mit der Gesamtnote "befriedigend"; davon 1 Bio-Produkt
• 1 Naturreis mit der Gesamtnote "ausreichend"; davon 1 Bio-Produkt; davon 1 Bio-Produkt
• 1 Naturreis mit der Gesamtnote "mangelhaft"
• 3 Naturreis mit der Gesamtnote "ungenügend"; davon 2 Bio-Produkte

Basmatireis

• 1 Basmatireis mit der Gesamtnote "sehr gut"; davon 1 Bio-Produkt
• 6 Basmatireis mit der Gesamtnote "gut"; davon 3 Bio-Produkt

Risottoreis

• 3 Risottoreis mit der Gesamtnote "sehr gut"; davon 2 Bio-Produkte
• 2 Risottoreis mit der Gesamtnote "gut"
• 1 Risottoreis mit der Gesamtnote "befriedigend"
• 1 Risottoreis mit der Gesamtnote "ungenügend"

Das ausführliche Testergebnis lesen Sie in der Oktober-Ausgabe von "Öko-Test".