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BYD Seal auf der IAA Mobility: Kann die Limousine aus China überzeugen?


BYD Seal
Kann die China-Limousine im Test überzeugen?

Von SP-X
Aktualisiert am 05.09.2023Lesedauer: 3 Min.
Limousine aus China: Der BYD Seal ist ein Mittelklassemodell und das insgesamt fünfte der Marke.Vergrößern des BildesLimousine aus China: Der BYD Seal ist ein Mittelklassemodell und das insgesamt fünfte der Marke. (Quelle: BYD)
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Chinesische Automarken erobern den europäischen Markt. Im Test muss der BYD Seal seine Qualitäten als Mittelklasse-Stromer beweisen.

Der chinesische Autohersteller BYD, nach eigenen Angaben mit 1,86 Millionen verkauften E-Autos in diesem Jahr inzwischen Weltmarktführer, präsentiert sich dieses Jahr zum ersten Mal auf der IAA Mobility. Sechs Limousinen und SUV-Modelle, die auch schon auf der Automesse in Schanghai zu sehen waren, stehen in München. Darunter auch die Mittelklasselimousine Seal (englisch für Seehund).

Sie zielt auf Käufer des Tesla Model 3 und der deutschen Konkurrenten Audi, BMW und Mercedes-Benz. Zum Marktstart gegen Jahresende ist die Limousine mit zwei unterschiedlichen Antriebsvarianten verfügbar, die beide das 82,5-kWh-Batteriepaket mit kobaltfreier Lithium-Eisenphosphat-Zellchemie an Bord haben: das Modell mit Hinterradantrieb – der BYD Seal Design – mit 313 PS und 570 km Reichweite, und das von uns gefahrene Allradmodell BYD Seal Excellence AWD. Bei dieser Performance-Variante kommen vorne und hinten je ein Elektromotor zum Einsatz, die eine Gesamtleistung von 530 PS und eine Reichweite von 520 km je Batterieladung versprechen.

Wie ein Porsche Taycan oder Hyundai Ioniq 5 verfügt der Seal über die leistungsstarke 800-Volt-Technik. Doch leider reizt BYD diese nicht aus, um Spitzenwerte am Schnelllader zu erzielen. Maximal sind 150 kW drin. Das ist höchstens guter Durchschnitt und füllt den Akku in 26 Minuten von 30 bis 80 Prozent auf. Seal-Fahrer profitieren von der Vehicle-to-Load-Funktion (V2L), die auch Kia und Hyundai anbieten. An der Steckdose am Fahrzeug lassen sich elektrische Geräte betreiben oder E-Bikes aufladen.

Während BYDs Seehund den Vortrieb vergleichsweise früh bei 180 km/h limitiert – BMW und Tesla lassen hier Geschwindigkeiten jenseits der 200 km/h zu – beschleunigt er, als sei ein Hai hinter ihm her. Wie stolz die Asiaten auf die Sprintertalente seines AWD-Modells sind, zeigt eine Extra-Plakette am Fahrzeugheck – 3,8s. Das ist die offizielle Zeit von 0 bis 100 km/h.

BYD Dolphin: Der Golf-Rivale kommt im Sommer nach Deutschland.
BYD Dolphin: Der Golf-Rivale kommt im Sommer nach Deutschland.

Das preisgünstigste BYD-Modell auf der IAA ist der Kleinwagen Dolphin, der 29.000 Euro kosten soll (lesen Sie hier mehr). Der Autovermieter Sixt will in den nächsten fünf Jahren 100.000 BYD-Autos in seine Flotte integrieren.

Innenraum: Viel Technik, wenig Knöpfe

Hinterm Lenkrad fällt der Blick unweigerlich auf den massiven Zentralschirm. Die Benutzeroberfläche mit ihren kleinen Grafiken erscheint dabei etwas planlos, aber unter der Oberfläche ist das System leistungsfähig und reaktionsschnell. Das ist auch gut so, denn die meisten Systeme des Fahrzeugs werden auf diese Weise gesteuert. Dabei fordert das Angebot an Funktionen und Menüs reichlich Aufmerksamkeit.

Schade, dass es nur noch wenige haptische Knöpfe gibt. Mal eben die Klimaanlage kälter stellen oder die Sitzheizung anmachen? Geht nur noch digital. Witzige Spielerei: Der 15,6-Zoll-Touchscreen dreht auf Knopfdruck und schaltet dabei vom Hoch- ins Querformat.

An Level-2-Assistenten hat BYD kein gängiges System ausgelassen, schließlich will man sich bei Euro NCAP nicht die Blöße geben. Bisweilen etwas nervig erweist sich dabei der intelligente Geschwindigkeitsassistent, der optisch und akustisch vor Überschreiten des Tempolimits warnt. Abhilfe schafft da nur die komplette Deaktivierung.

Gute Qualität, aber: Kopf einziehen!

Falls nun jemand glaubt, ein chinesisches Auto patzt spätestens bei der Verarbeitungsqualität, wird enttäuscht: Feste Sitze, dickes Leder, saubere Nähte und feine Verkleidungen an Stellen, an denen selbst Premiumhersteller sparen. Das Platzangebot ist insgesamt nicht schlecht und die Beinfreiheit im Fond geradezu üppig. Dagegen leidet die Kopffreiheit etwas durch die sportliche Dachlinie und das Panorama-Glasdach. Mit 400 Liter Kofferraumvolumen hat der Seal etwas weniger zu bieten als ein BMW i4 (470 Liter). Dafür hat er auch noch einen Frunk mit 53 Litern.

Fazit

Modern, schick, eigenständig. Vom Styling der 4,80 Meter langen Limousine bis hin zu einem Innenraum, der sich smart und behaglich anfühlt, hat der Seal die Aura eines Autos, das von Anfang für den europäischen Markt vorbereitet wurde. Ob er sich gegen Tesla und Co. behaupten kann, wird nicht zuletzt der Preis entscheiden. Unterhalb von 40.000 Euro wird er jedoch sicher nicht starten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur SP-X
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