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Alexej Nawalny: Ärzte warnen, Kremlkritiker "kann jede Minute sterben"


Schlechter Gesundheitszustand
Ärzte warnen: Nawalny "kann jede Minute sterben"

Von afp
Aktualisiert am 18.04.2021Lesedauer: 2 Min.
Alexej Nawalny im Februar: Seit seiner Inhaftierung wird der Gesundheitszustand des Kreml-Kritikers immer schlechter (Archivbild).Vergrößern des BildesAlexej Nawalny im Februar: Seit seiner Inhaftierung wird der Gesundheitszustand des Kreml-Kritikers immer schlechter (Archivbild). (Quelle: Alexander Zemlianichenko/dpa-bilder)
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Dem inhaftierten Kremlkritiker Alexej Nawalny geht es immer schlechter. Seine Ärzte warnen vor Nierenversagen oder einem Herzstillstand. Sie werden auch weiterhin nicht zu ihrem Patienten vorgelassen.

Dem inhaftierten Kremlkritiker Alexej Nawalny droht laut Ärzten wegen seines sich verschlechternden Gesundheitszustandes ein Herzstillstand. Nawalnys persönliche Ärztin Anastasia Wasiljewa und drei ihrer Kollegen, darunter ein Herzspezialist, forderten von den Gefängnisbehörden am Samstag Zugang zu dem Inhaftierten. Wegen kritischer Kaliumwerte drohten dem Widersacher von Präsident Wladimir Putin "jede Minute" eine eingeschränkte Nierenfunktion sowie ernsthafte Herzrhythmusprobleme. US-Präsident Joe Biden zeigte sich am Samstag besorgt über die Berichte und kritisierte die Bedingungen für den 44-Jährigen.

Gewöhnlich erfordere ein Kaliumwert von mehr als 6,0 eine umgehende Behandlung, erklärten die Ärzte. Nawalnys Wert liege bei 7,1. Ihr Brief an die russische Gefängnisbehörde wurde am Samstag auf Wasiljewas Twitter-Konto veröffentlicht. In dem an den Gefängnischef adressierten Schreiben hieß es weiter, dem 44-Jährigen drohe ein "Herzstillstand".

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"Kann jede Minute sterben"

Der Kardiologe Jaroslaw Aschichmin warnte beim Onlinedienst Facebook: "Unser Patient kann jede Minute sterben." Er müsse auf eine Intensivstation verlegt werden. Die Nawalny-Vertraute Kira Jarmysch schrieb bei Facebook: "Alexej stirbt." Bei seiner Verfassung sei es "eine Frage von Tagen".

Mehr als 70 international bekannte Autoren, Künstler und Akademiker, darunter Jude Law, Vanessa Redgrave und Benedict Cumberbatch, forderten Putin auf, eine angemessene medizinische Behandlung für Nawalny zu garantieren. US-Präsident Biden antwortete am Samstag auf eine Frage von Journalisten zu Nawalny: "Es ist völlig, völlig unfair, und total unangemessen".

Der Grünen-Europaabgeordnete Sergey Lagodinsky forderte die Bundesregierung und die EU auf, sich bei Putin für einen Transport Nawalnys in die EU einzusetzen. "Nawalny ist in unmittelbarer Lebensgefahr", sagte er den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND, Sonntagsausgaben). "Ihm zu helfen ist unsere menschliche Pflicht."

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Neun Kilogramm durch Hungerstreik abgenommen

Laut seiner Frau Julia Nawalnaja wiegt der 1,89 Meter große Kremlkritiker derzeit 76 Kilogramm – neun Kilogramm weniger als zu Beginn seines Hungerstreiks vor zwei Wochen und 17 Kilogramm weniger als vor seiner Verlegung ins Straflager in der Kleinstadt Pokrow im Februar.

Mit dem Hungerstreik will der 44-jährige Oppositionspolitiker erreichen, dass ihm eine angemessene medizinische Versorgung gewährt wird. Nawalnys Unterstützer fordern seine Verlegung in ein reguläres Krankenhaus. Ihren Angaben zufolge klagte er zuletzt über heftige Rückenschmerzen und Taubheitsgefühle in Armen und Beinen.

Im vergangenen August überlebte er einen Anschlag mit dem Nervenkampfstoff Nowitschok. Nach dem Anschlag, für den Nawalny den Kreml verantwortlich macht, wurde er nach Deutschland geflogen und in der Berliner Charité behandelt.

Am Freitag starteten die russischen Behörden ein Verfahren zum Verbot der Anti-Korruptionsstiftung Nawalnys. Dessen Unterstützer sammeln derzeit Online-Teilnehmer für den "größten Protest im modernen Russland". Sobald sie 500.000 Anmeldungen erreichen, würden sie ein Datum für die Proteste festlegen, teilten die Organisatoren mit. Bis Samstag hatten sich 440.000 Menschen registriert. Bei landesweiten Solidaritätsdemos für den Oppositionellen waren im Januar und Februar mehr als 11.000 Menschen festgenommen worden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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