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Polens Premier übt scharfe Kritik an Deutschland: "Fehlendes Engagement"


"Es krankt an fehlendem Engagement"
Polens Premier übt scharfe Kritik an Deutschland

Von dpa, pdi

11.01.2020Lesedauer: 2 Min.
Angela Merkel und Polens Premier Mateusz Morawiecki bei einem Besuch der Kanzlerin in Warschau.Vergrößern des BildesAngela Merkel und Polens Premier Mateusz Morawiecki bei einem Besuch der Kanzlerin in Warschau. (Quelle: imago-images-bilder)
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Polens Ministerpräsident Morawiecki hat in einem Interview Deutschland scharf angegriffen. Im Zentrum seiner Kritik stehen das deutsche Engagement in der Nato und die Pipeline Nord Stream 2.

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat Deutschland erneut mangelnde Unterstützung der Nato vorgeworfen. "Wenn es in der Nato an etwas krankt, dann an fehlendem Engagement der Mitglieder", sagte Morawiecki der "Welt" (Samstag). "Unter anderem Frankreich und Deutschland sind bisher nicht ihren selbst gemachten Versprechen nachgekommen, zwei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung für Verteidigung auszugeben. Wie soll die Nato so leisten, was man von ihr erwartet?" Der polnische Ministerpräsident hatte schon öfter Deutschlands Verteidigungsausgaben kritisiert.

Deutlich widersprach Morawiecki der Aussage des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, die Nato sei "hirntot". "Ich widerspreche Macrons Diagnose entschieden", sagte Morawiecki. "Wir erleben im Osten Europas eine Stärkung der Verteidigungszusammenarbeit innerhalb des Bündnisses." Die USA bezeichnete er als zentralen Pfeiler der Sicherheit Polens. "Washington spielt nach wie vor eine zentrale Rolle dabei, die Sicherheit in Europa zu garantieren."

Vor dem Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin an diesem Samstag übte Morawiecki auch erneut Kritik an der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2. "Nord Stream 2 ist ein Schritt in die falsche Richtung", sagte er. "Es gibt ein Worst-Case-Szenario, das es zu vermeiden gilt: Moskau darf nie in der Lage sein, die EU mit einem Gaslieferstopp zu erpressen." Die jüngsten US-Sanktionen dürften nach Ansicht von Morawiecki den Bau zwar verzögern, aber nicht beenden. "In Polen wäre es uns natürlich am liebsten, der Bau von Nord Stream 2 wäre nie begonnen worden."

Bei dem Treffen zwischen Merkel und Putin wird es auch um die Zukunft der Ostsee-Pipeline gehen. Die USA hatten Sanktionen gegen die Firmen verhängt, die bisher die unterseeischen Rohre verlegt hatten. Russland hat die Fertigstellung der umstrittenen Pipeline bis Ende 2020 zugesagt. Es könne die abschließenden Arbeiten selbst vornehmen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und afp
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