t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikCorona-Krise

RKI: Infektionsdruck bei Corona nimmt deutlich zu


Atemwegsinfekte stärker verbreitet
RKI: Infektionsdruck bei Corona nimmt deutlich zu

Von dpa
Aktualisiert am 30.09.2022Lesedauer: 3 Min.
Ein Arzt macht einen Abstrich für einen Corona-Test: Die Zahl der Atemwegserkrankungen steigt laut RKI an.Vergrößern des BildesEin Arzt macht einen Abstrich für einen Corona-Test: Die Zahl der Atemwegserkrankungen steigt laut RKI an. (Quelle: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/Symbolbild/dpa)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Das RKI verzeichnet steigende Zahlen bei Atemwegserkrankungen. Die Wissenschaftler rechnen für den Herbst mit mehr Corona-Infektionen.

Akute Atemwegserkrankungen wie Covid-19 machen nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) derzeit mehr Menschen in Deutschland zu schaffen als in Vorjahren zur gleichen Zeit. "Der Infektionsdruck nimmt jetzt im Herbst in allen Altersgruppen der Allgemeinbevölkerung wieder deutlich zu", heißt es im Covid-19-Wochenbericht vom Donnerstagabend, der sich teilweise auch auf andere Erkrankungen der Atemwege bezieht. Zur Corona-Lage im Herbst wollen sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und RKI-Chef Lothar Wieler heute in Berlin äußern.

Am Freitagmorgen gab das RKI die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen mit 96.367 an. Insgesamt stieg die Zahl der registrierten Fälle in Deutschland damit auf über 33,31 Millionen. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist auf 466,0 von 409,6 am Vortag gestiegen. Die Gesundheitsämter meldeten 140 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus. Die bekannte Gesamtzahl liegt damit bei 149.948.

Im RKI-Wochenbericht wird die Zahl der Corona-Infizierten für vorige Woche auf 500.000 bis 1,2 Millionen geschätzt. Steigende Werte werden demnach auch bei anderen Indikatoren wie der Inzidenz verzeichnet. Neben Sars-CoV-2 gehörten Rhinoviren zu den vorherrschenden Viren, die etwa zu Hausarztbesuchen führen, hieß es. Diese Erreger lösen Erkältungen aus. Bei schwer verlaufenden Erkrankungen der Atemwege hingegen – gemeint sind Krankenhausbehandlungen –, sei noch kein deutlicher Anstieg zu verzeichnen, hält das RKI mit Blick auf die vergangene Woche fest.

Loading...
Symbolbild für eingebettete Inhalte

Embed

Institut empfiehlt regelmäßiges Stoßlüften

Weil sich Menschen im Herbst wieder vermehrt drinnen aufhalten und mit einem weiteren Anstieg der Erkrankungen gerechnet werden müsse, erinnert das RKI: "Regelmäßiges richtiges Lüften (Stoßlüften) mit hohem Luftaustausch und geringem Wärmeverlust" sei wichtig, um das Risiko von Ansteckungen zu verringern. Hintergrund ist, dass man sich in geschlossenen Räumen leichter als im Freien durch Tröpfchen anstecken kann, die Kranke etwa beim Niesen oder Husten ausstoßen. Generell mahnte das RKI, zum Schutz gefährdeter Gruppen die Empfehlungen zum Vermeiden von Infektionen weiterhin einzuhalten.

Wie schon in den Wochen zuvor dürften laut einer Stichprobe fast alle Corona-Ansteckungen hierzulande auf die Omikron-Sublinie BA.5 zurückgehen. Die wegen einiger Mutationen unter Beobachtung stehende Sublinie BA.2.75 hingegen kommt laut RKI nach jüngsten Daten von vorvergangener Woche bisher nur auf einen sehr kleinen Anteil: Er liege unter einem Prozent. Mehrere Wissenschaftler äußerten in der jüngsten Zeit die Einschätzung, dass diese Variante wohl eher kein großes Risiko für Herbst und Winter darstellen dürfte – es könnten jedoch noch neue auftauchen.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Nur bei über 60-Jährigen noch Anstieg der Impfzahlen

Immunologen sind der Ansicht, dass in Deutschland mittlerweile eine gute Basisimmunität besteht. Das bedeutet nicht unbedingt dauerhaften Schutz vor einer Corona-Ansteckung – der Großteil der Menschen dürfte in dem Fall aber durch Impfungen und/oder Infektion über Gedächtniszellen verfügen, die Schlimmeres verhindern. Man könne vielleicht zwei, drei Tage Fieber haben oder sich eventuell auch richtig schlecht fühlen, aber am Ende sehr gut mit der Infektion zurechtkommen, sagte Christian Bogdan, Mitglied der Ständigen Impfkommission (Stiko), kürzlich. "Das würden wir jetzt nicht als schwere Infektion bezeichnen."

Es sei bei einem Virus wie Sars-CoV-2 nicht möglich, durch weitere Impfungen auch diese harmloseren Infektionen zu verhindern, betonte der Wissenschaftler. Auch das Senken von Inzidenzen sei kein Impfziel: "Es geht nicht darum, dass wir jetzt irgendwie dieses Zahlenspiel der Inzidenzen weiter betreiben", sagte Bogdan. Der Fokus liege vielmehr auf dem Vermeiden schwerer Erkrankung bei gefährdeten Menschen wie Älteren und Vorerkrankten. Entsprechend empfiehlt die Stiko die zweite Auffrischungsimpfungen bislang nicht der gesamten Bevölkerung, sondern zum Beispiel den über 60-Jährigen.

Dies ist momentan auch die einzige Gruppe, bei der laut einem weiteren RKI-Bericht von Donnerstag derzeit noch ein relevanter Zuwachs bei Covid-19-Impfungen verzeichnet wird. Der generelle Abwärtstrend setzte sich vielmehr auch nach dem Hochsommer fort: "Im September 2022 wurde mit rund 636.400 Impfungen in rund 24.900 impfenden Stellen der bisherige Tiefststand des Covid-19-Impfgeschehens erreicht", heißt es in dem monatlichen Impfreport. Das RKI appellierte, dass in Langzeitpflegeeinrichtungen "unbedingt" die anstehenden Grippe-Impfungen zum Anlass genommen werden müssten, um den Covid-19-Impfschutz zu vervollständigen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website