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Bayern | Hubert Aiwanger: Frühere Mitschülerin erhebt weitere Vorwürfe


Hitler-Buch in der Schule?
Neue Vorwürfe bringen Aiwanger in Bedrängnis

Von dpa, lw

30.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Hubert Aiwanger: Der FW-Chef wehrt sich gegen die Vorwürfe.Vergrößern des BildesHubert Aiwanger: Der FW-Chef wehrt sich gegen die Vorwürfe. (Quelle: Karl-Josef Hildenbrand)
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Die Aufregung um Hubert Aiwanger reißt nicht ab. Eine weitere ehemalige Mitschülerin kommt zu Wort – mit schweren Vorwürfen.

Weitere Anschuldigungen gegen Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger werden laut. Wie die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) am Mittwochabend berichtet, hat sich eine weitere frühere Mitschülerin gemeldet, die die bereits erhobenen Vorwürfe gegen den Vize-Ministerpräsidenten Bayerns bestätigt. Über Aiwangers Gesinnung sagte sie: "Er erzählte oft und gerne Witze über Auschwitz und Juden."

Weiter warf sie ihm vor, in der Schulzeit wiederholt die Hand zum Hitlergruß erhoben zu haben. Und: In seiner Schultasche habe er oft das Adolf-Hitler-Buch "Mein Kampf" mit sich geführt. Die Zeugin könne dies dem Bericht zufolge bestätigen, weil sie das Buch selbst in der Hand gehalten habe. An der Schule sei Aiwanger für seine rechtsextreme Haltung bekannt gewesen. Aiwanger habe eine Anfrage der SZ offen gelassen.

Weiterer Mitschüler erhebt Vorwürfe

Die Frau untermauert damit Anschuldigungen eines ehemaligen Mitschülers: Aiwanger soll in den 1980er Jahren beim Betreten des schon besetzten Klassenzimmers ab und zu "einen Hitlergruß gezeigt" haben, wie der Mann dem ARD-Magazin "Report München" sagte, demnach ein Mitschüler von der 7. bis 9. Klasse. Zudem habe Aiwanger "sehr oft diese Hitler-Ansprachen nachgemacht in diesem Hitler-Slang". Auch judenfeindliche Witze seien "definitiv gefallen". Welche "starke Gesinnung" dahinter gesteckt habe, dazu sagte er: "Keine Ahnung."

Erst am Mittwochnachmittag hatte sich der Politiker gegen diese Vorwürfe gewehrt. "Ich war noch nie Antisemit oder Extremist", sagte er vor Journalisten. "Vorwürfe gegen mich als Jugendlicher sind mir nicht erinnerlich, aber vielleicht auf Sachen zurückzuführen, die man so oder so interpretieren kann", fügte der 52-Jährige hinzu. Hier lesen Sie mehr zu seiner Reaktion.

 
 
 
 
 
 
 

Antisemitisches Flugblatt

Zuvor hatte Aiwanger schriftlich zurückgewiesen, zu Schulzeiten ein antisemitisches Flugblatt geschrieben zu haben, über das ebenfalls die "Süddeutsche Zeitung" berichtet hatte. Gleichzeitig räumte er aber ein, es seien "ein oder wenige Exemplare" in seiner Schultasche gefunden worden. Kurz darauf gestand Aiwangers älterer Bruder ein, das Pamphlet geschrieben zu haben. Lesen Sie hier die Details zum Fall Aiwanger.

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte Aiwanger daraufhin aufgefordert, ihm 25 Fragen zu dem Fall rasch, umfassend und zweifelsfrei zu beantworten. Die Spitzen der Berliner Ampelkoalition, Kanzler Olaf Scholz (SPD), Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), verlangten ebenfalls Aufklärung – und gegebenenfalls Konsequenzen. Die Freien Wähler in Bayern stellten sich dagegen geschlossen hinter Aiwanger und beklagten eine "Schmutzkampagne".

Söder wartet nun auf Aiwangers schriftliche Antworten auf die 25 Fragen. Anschließend will er eine abschließende Bewertung vornehmen. Heißt: Dann wird er voraussichtlich ganz konkret entscheiden müssen, ob er Aiwanger entlässt oder nicht – und das keine sechs Wochen vor der Landtagswahl.

Verwendete Quellen
  • sueddeutsche.de: "'Die letzten Jahrzehnte kein Antisemit'"
  • Nachrichtenagentur dpa
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