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Eklat in Thüringen: Bodo Ramelow zeigt AfD-Politiker Mittelfinger – Video


NSU-Debatte in Thüringen
Eklat im Landtag: Ramelow zeigt AfD-Sprecher Mittelfinger

Von dpa
Aktualisiert am 17.07.2020Lesedauer: 2 Min.
Bodo Ramelow: Während einer Landtagssitzung zeigte er einem AfD-Abgeordneten den Mittelfinger.Vergrößern des BildesBodo Ramelow: Während einer Landtagssitzung zeigte er einem AfD-Abgeordneten den Mittelfinger. (Quelle: Michael Reichel/dpa-bilder)
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Bei einer Debatte über den NSU im Thüringer Landtag hat ein Redner der AfD-Fraktion gezielt Ministerpräsident Bodo Ramelow provoziert. Der reagierte impulsiv.

Während einer hitzigen Landtagsdebatte über den Umgang mit Akten zum "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU) hat Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) dem Thüringer AfD-Abgeordneten Stefan Möller den Stinkefinger gezeigt. Möller, der in Thüringen auch AfD-Landessprecher ist, griff im Landtag die Linke an: "Schauen Sie sich doch mal selbst an, wer in Ihren eigenen Reihen ist", sagte Möller und verwies auf den ehemaligen RAF-Terroristen Christian Klar. Im Jahr 2016 wurde bekannt, dass Klar für einen Linken-Abgeordneten im Bundestag arbeitete.

Anschließend ging Möller auf den Verfassungsschutz ein, den er als skandalgeneigte Behörde bezeichnete. "Wer da schon alles Tolles beobachtet wurde, nicht wahr, Herr Ramelow?", sagte Möller schließlich in Richtung des Thüringer Regierungschefs. Ramelow zeigte Möller daraufhin den Mittelfinger. Wie der AfD-Mann darauf reagierte, sehen Sie oben im Video oder hier. Die AfD-Fraktion ließ den Ältestenrat des Landtages einberufen, die letzte Sitzung vor der Sommerpause wurde unterbrochen.

Ramelow zeigt sich reumütig

Bodo Ramelow wurde tatsächlich über Jahre vom Verfassungsschutz überwacht. Allerdings stellte das Bundesverfassungsgericht fest, dass die jahrelange Überwachung verfassungswidrig war. Der Ministerpräsident nahm später auf Twitter zu der Aktion Stellung.

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Chef der Thüringer AfD-Fraktion sowie des Thüringer Landesverbandes ist Björn Höcke, der einer der Wortführer des nach eigenen Worten inzwischen selbst aufgelösten rechtsnationalen "Flügels" der AfD war. Der "Flügel" wurde vom Bundesverfassungsschutz als Beobachtungsobjekt im Bereich Rechtsextremismus eingestuft. Verfassungsschutzchef Thomas Haldenwang bezeichnete Höcke und Brandenburgs AfD-Fraktionschef Andreas Kalbitz als Rechtsextremisten. Höcke reagierte auf Ramelows Geste empört und beantragte die Einberufung des Ältestenrates des Landtages. Die letzte Sitzung vor der Sommerpause wurde unterbrochen.

CDU kritisiert Ramelow und die AfD

Die Thüringer CDU-Fraktion kritisierte Ramelows Aktion scharf. Ramelow und die "Höcke-AfD" missbrauchten das Parlament "für ihre unappetitlichen Sandkastenspiele", erklärte der parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Fraktion, Andreas Bühl. "Statt in der Krise über die besten Lösungen für Menschen und Arbeitsplätze zu diskutieren, geht es hier nur um die gekränkten Egos zweier Alphatiere, die von der Polarisierung leben." Er sprach von einer "Respektlosigkeit gegenüber dem Landtag".

Unterstützung erhielt Ramelow von Thüringens Linke-Fraktionschefin Susanne Hennig-Wellsow. "Ein Stinkefinger ist die einzig anständige Reaktion auf einen Unanständigen", schrieb sie bei Twitter. Hennig-Wellsow hatte in diesem Jahr selbst mit einer Geste für Aufsehen gesorgt, als sie dem überraschend zum Ministerpräsidenten gewählten FDP-Politiker Thomas Kemmerich im Februar einen Blumenstrauß vor die Füße warf. Kemmerich war am 5. Februar mit Hilfe von Stimmen der AfD ins Amt gekommen und trat nach öffentlichem Druck kurze Zeit später zurück.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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