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Lage der Bundeswehr: Wehrbeauftrager kritisiert zivile Lufttransporte in Afghanistan


Wehrbeauftragter über Lage in Afghanistan
Warum müssen Soldaten in zivilen Helikoptern fliegen?

Von dpa
29.01.2019Lesedauer: 2 Min.
Bundeswehr-Soldaten in Afghanistan: Der Wehrbeauftragte kritisiert, dass Soldaten in dem Land mit zivilen Hubschraubern fliegen müssen.Vergrößern des BildesBundeswehr-Soldaten in Afghanistan: Der Wehrbeauftragte kritisiert, dass Soldaten in dem Land mit zivilen Hubschraubern fliegen müssen. (Quelle: Michael Kappeler/Pool/Reuters-bilder)
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Deutsche Soldaten sind in Afghanistan auf angemietete Hubschrauber angewiesen. Das bereitet dem Wehrbeauftragen vor seiner Jahresbilanz große Sorge.

Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hans-Peter Bartels, hat einen ausufernden Transport deutscher Soldaten mit zivilen Hubschraubern in Afghanistan kritisiert. "Das ist nicht ideal. Deutschland sollte in der Lage sein, seine Soldatinnen und Soldaten sowohl selbst in die Einsätze zu fliegen als auch in den Einsätzen zu transportieren – am Boden wie in der Luft", sagte Bartels.

Auch vom Bundeswehrverband gibt es Kritik: Das Verteidigungsministerium solle beim Umbau der Truppe schneller machen. Die Opposition stellte weitere Auslandseinsätze der Bundeswehr infrage.

Bartels zieht in einem Bericht Bilanz

Bartels stellt an diesem Dienstag in Berlin seinen Bericht für das vergangene Jahr vor. Interessant wird, welche Bilanz er für die stockende Beschaffung von Gerät und Material sowie für die Nachwuchswerbung zieht.

Trotz zahlreicher offener Stellen sieht Generalinspekteur Eberhard Zorn keinen Grund zur Panik. "Im Schnitt sind 15 Prozent der Dienstposten nicht besetzt", sagte Zorn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Es gebe "etwas größere Lücken" bei der IT, bei Ärzten, im Personalmanagement und in der Logistik – aber "keinen Anlass zur Panik, weder von der Zahl her noch von der Qualität unserer Bewerberinnen und Bewerber".

Bartels verweist auf Deutschlands mächtige Position

Bartels sagte mit Blick auf den Einsatz ziviler Hubschrauber, Deutschland sei das größte Land Europas, die zweitgrößte Nato-Nation, die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt: "Das kann und darf also keine Ressourcenfrage sein." Tatsächlich finde ein Großteil der Flüge für die deutschen Soldaten innerhalb Afghanistans mit zivilen angemieteten Hubschraubern statt, sagte der SPD-Politiker.

Der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbands, André Wüstner, forderte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) zu mehr Tempo beim Umbau der Bundeswehr auf. "Es ist 5 nach 12", sagte Wüstner im ZDF-"Morgenmagazin". "Die Bundeswehr ist, gemessen am Auftrag, nach wie vor im schlechtesten Zustand seit 1990." Die Truppe leide nach wie vor unter einem "Bürokratiemonster" und den Fehlern alter Reformen.

Die Grünen stellten mehrere deutsche Einsätze in Frage

Grüne und Linke stellen nach der Aussetzung der deutschen Beteiligung an der EU-Marinemission "Sophia" im Mittelmeer weitere Auslandseinsätze der Bundeswehr infrage. Die völkerrechtliche Legitimation der Mission im Irak und Syrien sei "mehr als fragwürdig", sagte der Grünen-Verteidigungspolitiker Tobias Lindner den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Deutschland ist im Irak und in Syrien mit "Tornado"-Aufklärungsflugzeugen und einem Tankflugzeug am internationalen Kampf gegen die Terrormiliz IS beteiligt. "Deutschland agiert in einer verfassungswidrigen Koalition der Willigen statt im Rahmen der Nato", kritisierte Lindner. Außerdem müsse man die Frage stellen, ob der Einsatz der in Jordanien stationierten Tornados inzwischen nicht reine Symbolpolitik sei.

Den Kampf gegen Schleuser im Mittelmeer hat die Bundeswehr eingestellt

Deutschland hatte vergangene Woche angekündigt, bis auf weiteres keine neuen Schiffe für die Operation "Sophia" zur Bekämpfung von Schleusernetzwerken im Mittelmeer bereitzustellen. Ein Grund ist nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa der Streit darüber, wohin Migranten gebracht werden sollen, die während des Einsatzes geborgen werden. Die Linke forderte die Bundesregierung auf, die weiteren Marine-Einsätze im Mittelmeer zu beenden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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