Rumänien: Auktionshaus Sotheby's versteigert komplettes Dorf

Einwohner hat der Ort Feresti im Norden Rumäniens nicht, dafür aber fünf schnucklige Ferienhäuser mit insgesamt 22 Betten. Wer Interesse hat, kann den Ort nun ersteigern.

Feresti im Norden Rumäniens wirkt wie aus der Zeit gefallen, dabei sind die fünf Holzhäuser im Ort keine zehn Jahre alt. Das dürfte daran liegen, dass sich die Erbauer an der frühmittelalterlichen Bauweise der Region orientiert haben. So jedenfalls wirbt das britische Auktionshaus Sotheby's für den Ort, der jetzt komplett zum Verkauf steht.

Umgerechnet 750.000 Euro verlangt die Immobiliensparte des Unternehmens für das Dorf auf einer Fläche von 2.400 Quadratmetern. Die fünf Häuser verfügen insgesamt über 14 Zimmer und 22 Betten sowie sechs Badezimmer. "Es ist der ideale Ort für Familien mit einem Hang zur Natur oder für alle, die dem Alltag entfliehen wollen", heißt es auf der Internetseite von Sotheby's. Die Bildergalerie dazu verspricht potenziellen Käufern ein regelrechtes Idyll.

Auch Dorf in Brandenburg wurde komplett verkauft

Die Holzhäuser im traditionellen Stil liegen an einer kleinen Wiese und sind über Wege aus Steinplatten miteinander verbunden. Auch das Innere der Häuser besteht fast komplett aus Holz, die Wände zwischen den Balken sind wie bei Fachwerkhäusern weiß verputzt. Für die Gemütlichkeit sorgen Teppiche, Decken und Möbel in traditionellen Farben und Mustern. Auch ein kleiner Weiher mit Forellen und Karpfen gehört zu dem Dorf im Landkreis Maramures. Nicht weit entfernt fließt der Fluss Cosau vorbei.

Um Feresti herum gibt es vor allem Bauernhöfe, Felder, Wiesen und Wald. Zum Einkaufen muss man laut Sotheby's aber 30 Minuten mit dem Auto fahren. Entspannen können die Urlauber dafür in einer eigenen Sauna oder einer heißen Wanne. Auch an einen Grillplatz für die Feriengesellschaft haben die Erbauer von Feresti gedacht.

Ganz ungewöhnlich ist es nicht, dass Immobilienmakler ein ganzes Dorf zum Verkauf anbieten. Ende 2017 erstand ein unbekannter Käufer das Dorf Alwine in Brandenburg – für schlappe 140.000 Euro. Dabei hatte Alwine zu diesem Zeitpunkt noch 15 Einwohner. Ein Großteil der Wohnungen und Häuser in dem Ort stand allerdings leer. Die Siedlung gehörte zu DDR-Zeiten zu einer benachbarten Brikett-Fabrik, die Anfang der 90er-Jahre geschlossen wurde.