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Dutzende Tote bei Zugunglück in Griechenland


Staatstrauer in Griechenland
"Eine der schlimmsten Eisenbahntragödien"


Aktualisiert am 02.03.2023Lesedauer: 2 Min.
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Unglück in Griechenland: Mindestens 36 Menschen sind bei dem Zugunfall ums Leben gekommen. (Quelle: reuters)

Mindestens 42 Menschen sind bei der Kollision zweier Züge in Griechenland gestorben. Erste Hinweise auf die Unfallursache deuten auf menschliches Versagen hin.

Bei einem schweren Zusammenstoß eines griechischen Güterzugs mit einem Personenzug sind in der Nacht zu Mittwoch mindestens 42 Menschen ums Leben gekommen. Außerdem wurden mindestens 85 Menschen verletzt. Die Such- und Rettungsaktion am Ort des Zugunglücks am Eingang des Tempe-Tals dauerte am Mittwoch weiter an. Die griechische Regierung ordnete eine dreitägige Staatstrauer an.

Dem Staatssender ERT zufolge werden viele weitere Tote befürchtet. Die ersten beiden Waggons des Personenzugs waren durch den Aufprall zertrümmert worden und hatten anschließend Feuer gefangen. Die Identifizierung der Opfer sei zum Großteil nur mittels DNA-Analyse möglich, hieß es.

"Nichts funktioniert, alles wird manuell erledigt"

Die griechische Wochenzeitung "To Vima" zitierte die nationale Eisenbahngesellschaft, die von "einer der schlimmsten Eisenbahntragödien, die unser Land je erlebt hat", sprach. Erste Mutmaßungen zur Unfallursache in griechischen Medien weisen auf menschliches Versagen hin. Berichten zufolge funktionierte das elektronische Leitsystem auf der Strecke nicht. Es soll damit schon längere Zeit Probleme gegeben haben, weshalb die jeweiligen Bahnhofsvorsteher die Züge jeweils korrekt weiterleiten müssten.

"Nichts funktioniert, alles wird manuell erledigt (...) auf der gesamten Achse Athen-Thessaloniki", erklärte der Präsident der Lokführer, Costas Genidounias, der Zeitung. "Auch die Ampeln funktionieren nicht. Wenn sie funktionieren würden, hätten die Lokführer die roten Signale gesehen und rechtzeitig angehalten."

Zu den Umständen des Unfalls sagte er: "An der Stelle gibt es eine Doppellinie, eine nach oben, eine nach unten. Ich weiß nicht, warum die Züge auf derselben Linie fuhren." Der Personenzug befand sich sozusagen im Gegenstrom. Es wird daher angenommen, dass ein Bahnhofsvorsteher in Larisa den Personenzug auf die falsche Spur leitete, da er einen Knopf nicht drückte.

Mangelhaftes Eisenbahnnetz im ganzen Land

Stunden zuvor soll auf derselben Strecke bereits ein durchtrenntes Elektrokabel für starke Verzögerungen gesorgt haben. Solche Probleme sind laut "To Vima" nicht neu. Das Eisenbahnnetz im gesamten Land sei überaltert.

Modernisierungsprojekte liefen "ewig" und würden nicht abgeschlossen, da es an Ressourcen mangele. "Die Tatsache, dass die Installation moderner Signal- und Fernsteuerungssysteme auf der gesamten Länge der Hauptbahnachse von Athen nach Thessaloniki nicht abgeschlossen ist, schafft Sicherheitslücken, führt zu Verzögerungen und veralteten Betriebsverfahren", berichtet "To Vima". Deshalb werde auf die große Erfahrung der Lokführer gesetzt.

Noch ermitteln die Behörden zur genauen Ursache des Unglücks. Die griechische Zeitung "Ethnos" erwähnt in einem Artikel vier Festnahmen im Zusammenhang mit der Zugkollision. "To Vima" berichtet von einer Notblutspendeaktion mit Unterstützung des Roten Kreuz für die Verletzten des Eisenbahnunglücks.

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