Donald Trump: Gewicht und Größe nach Besuch im Gefängnis sorgen für Häme

Trotz seines pompösen Auftretens scheint Donald Trump so einige Unsicherheiten zu haben. Sein jüngster Versuch, diese zu überspielen, bringt ihm nun umso mehr Aufmerksamkeit.

In übergroßem Jackett und roter Krawatte ist Ex-US-Präsident Donald Trump vielen Menschen ebenso bekannt wie in weißen Poloshirts auf Golf-Wägelchen. Anders als von seinem joggenden Vorgänger Barack Obama, dem radelnden britischen Ex-Premier Boris Johnson oder der wandernden Altkanzlerin Angela Merkel gibt es von Trump keine Sportfotos abseits manikürter Golfplätze.

Dass Trump kein Sportfanatiker ist, ist hinlänglich bekannt. Ein Gefängnisdokument mit Angaben zu seinem Körpergewicht und zu seiner Größe macht ihn jetzt zur Angriffsfläche.

Plötzlich 14 Kilo leichter

Im Rahmen einer Anklage wegen mutmaßlich versuchter Wahlmanipulation in Georgia musste der frühere US-Präsident sich diese Woche in der Haftanstalt von Fulton County vorstellen. Offizielle Informationen dieses Besuchs haben es nun in die Schlagzeilen zahlreicher US-Medien geschafft.

Laut einer Tabelle mit Personendaten des Gefängnisses hat Trump dort angegeben, 1,90 Meter groß zu sein und 97 Kilogramm zu wiegen, was im angloamerikanischen Maßsystem 6 Fuß und 3 Zoll sowie 215 Pfund entspricht. Eine Kombination, die den ehemaligen Präsidenten deutlich schlanker erscheinen lässt, als er "Washington Post" zufolge noch bei seinem jüngsten offiziellen Arzttermin im Weißen Haus war. Dort soll er zuletzt rund 30 Pfund, also knapp 14 Kilogramm mehr auf die Waage gebracht haben.

Die Selbstauskunft des Mannes, der dafür bekannt ist, seine politischen Gegner teils massiv wegen ihres Aussehens zu beleidigen, hat derweil viele hämische Reaktionen ausgelöst. Viele Nutzer in den sozialen Medien ließen sich nicht lange um satirische Gewichtsvergleiche bitten.

So sollen Trumps Körpermaße ihn beispielsweise in eine Liga mit US-Basketballprofi Lu Dort oder dem aufgehenden Stern am Football-Himmel, dem 16-jährigen Linebacker Noah Karim Mikhail, stellen. Auch Trumps Angabe, er habe "erdbeerblondes" Haar, ein im angloamerikanischen Raum gebräuchliches Synonym für rothaarig, lässt einige Nutzer schmunzeln.

Angesichts der zahlreichen rassistischen und frauenfeindlichen Äußerungen Trumps sowie seiner vielen Ermittlungsverfahren und Anklagen in ernsthaft demokratiegefährdenden Punkten ist jedoch fraglich, wie sinnvoll es ist, sich auf die Doppelmoral des Ex-Präsidenten in Sachen Körpergewicht zu stürzen.

Bereits in der Vergangenheit hatten selbst scharfe Kritiker Trumps darauf hingewiesen, dass sein Körper wohl der schlechteste mögliche Angriffspunkt sei. So schrieb die US-Autorin Chrissy Stockton schon 2018, wie schwierig es sei, als Privatperson gegen eine Essstörung anzukämpfen, wenn um einen herum das ganze Land auf das Gewicht des Präsidenten fixiert sei. "Wenn ihr Trump als fett bezeichnet, nennt ihr damit auch mich hässlich."

Stormy Daniels bereut "Bodyshaming"

Sogar ein wissenschaftliches Fachjournal setzte sich mit der Faszination für Trumps Gewicht auseinander: Auf dessen Körper fokussierte satirische Kritik katalysiere "fettfeindliche Einstellungen und stellt diese als politische Kommentare dar", heißt es in "Fat Studies".

Selbst die Pornodarstellerin Stormy Daniels – der Trumps Team ein illegales Schweigegeld aus Wahlkampfmitteln gezahlt haben soll, für das der Ex-Präsident sich inzwischen vor Gericht verantworten muss – hat Abstand von einer einschlägigen Passage ihrer Autobiografie genommen.

Dort hatte sie Trumps Geschlechtsteile als pilzähnlich und seine Behaarung als Wildwuchs beschrieben. In Interviews hat sie seitdem gesagt, sie fühle sich "ziemlich schrecklich" wegen dieser Preisgabe intimer Details. Auch das sei eine Form von "Bodyshaming", also Beleidigung aufgrund des Aussehens. Trump bestreitet, mit Daniels jemals ein Verhältnis gehabt zu haben.