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Kusel: Komplize belastet Andreas S. offenbar schwer


"Sonst leg' ich dich neben die zwei"
Kusel: Komplize belastet Andreas S. offenbar schwer

Von dpa, ann

10.02.2022Lesedauer: 3 Min.
Ulmet: Polizeiwagen und Beamte stehen an dem Tatort, an dem zwei Polizeibeamte bei einer Verkehrskontrolle erschossen wurden.Vergrößern des BildesUlmet: Polizeiwagen und Beamte stehen an dem Tatort, an dem zwei Polizeibeamte bei einer Verkehrskontrolle erschossen wurden. (Quelle: dpa)
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Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Polizisten in Kusel hat der Wilderer Florian V. einem Bericht zufolge ausführlich über den Tathergang ausgesagt. Sein Begleiter soll die Beamten getäuscht und V. bedroht haben.

Die tödlichen Schüsse auf zwei junge Polizisten in Kusel erschütterten Deutschland, nun laufen die Ermittlungen und Befragungen der Verdächtigen. Die Wilderer Andreas S. (38) und sein Gehilfe Florian V. (32) gelten als mutmaßliche Täter. Florian V. hat bereits angegeben, dass Andreas S. die beiden Polizisten alleine erschossen haben soll. Wie der "Focus" nun unter Berufung auf Justizkreise berichtet, hat Florian V. umfänglich über die Tatnacht ausgesagt – die Details belasten S. schwer.

Demnach lagen laut Florian V. bereits Dutzende Wildtiere im weißen Kastenwagen der Wilderer, als die Polizisten gegen 4.20 Uhr auf das Fahrzeug aufmerksam wurden. Die Heckklappe soll offen gestanden haben, Andreas S. dem Fahrzeug nahe gewesen sein. Florian V. hingegen befand sich beim Eintreffen der Polizisten nach eigener Aussage noch auf einer nahegelegenen Wiese und kümmerte sich um einen erlegten Hirsch.

S. zückte Schrotflinte statt Jagdschein

Die Polizisten hätten Andreas S. nach Ausweis, Fahrzeugpapieren und dem Jagdschein gefragt. S. soll V. herbeigerufen haben. Der Saarländer S. besitzt bereits seit 2020 keinen Jagdschein mehr, dennoch soll er auf das Auto verwiesen haben – dort befinde sich das geforderte Papier. Statt dem Dokument aber soll S. schließlich eine Schrotflinte gezückt und der angehenden Polizistin Yasmin B. in den Kopf geschossen haben. Florian V. gibt laut Focus an, das Geschehen fassungslos verfolgt zu haben.

Der zweite Polizist, Alexander K., habe sich vom Wagen zurückgezogen. Andreas S. soll daraufhin zu einer Kipplaufbüchse gegriffen und mit ihr auch auf K. geschossen haben. Im Anschluss soll S. den tödlich verletzten Polizisten nicht weiter beachtet, sondern Florian V. gedroht haben: "Find' meinen Ausweis! Sonst lege ich dich neben die zwei." Doch die Suche der Wilderer blieb erfolglos, Ermittler fanden den Ausweis später am Tatort.

Die Flucht der beiden Männer verlief laut V. auch danach turbulent: Ihr Auto soll nach wenigen Kilometern liegen geblieben sein, ein Autofahrer soll den Wagen demnach abgeschleppt haben. In S.' Haus angekommen war von dem Stress dann aber anscheinend nichts mehr zu spüren: Die beiden Männer hätten angefangen, die 22 gewilderten Hirsche in der Wurstküche zu zerlegen.

Armbrust, fünf Kurz- und zehn Langwaffen gefunden

Die Ermittler gehen davon aus, dass die beiden Männer mit der Tötung der Polizisten die vorherige Wilderei verdecken wollten. Andreas S. hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Dem Landkreistag zufolge besaß der 38-Jährige seit März 2020 keinen Jagdschein mehr. Mehrere Waffen seien im Jahr 2019 an Erwerbsberechtigte überlassen worden, die letzte Schusswaffe folgte im Januar 2020. Danach sei er nur noch in Besitz von Schalldämpfern inklusive Waffenbesitzkarten gewesen. Laut Staatsanwaltschaft Kaiserslautern hatte er zum Zeitpunkt der Tat keine Erlaubnis zum Besitz von Waffen gehabt und keinen Jagdschein besessen.

Bei einer Hausdurchsuchung im saarländischen Spiesen-Elversberg fanden die Ermittler fünf Kurzwaffen, ein Repetiergewehr, zehn weitere Langwaffen, eine Armbrust sowie einen Schalldämpfer und Munition. In dem Haus habe der 38-Jährige gewohnt, allerdings nicht alleine. In Sulzbach stellte die Polizei nach der Festnahme der beiden Verdächtigen zwei weitere Waffen sicher.

Verwendete Quellen
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