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Nahost-Konflikt und Eurovision Song Contest: Handelt Israel-Beitrag vom Hamas-Terror?


Nahost-Konflikt und Eurovision Song Contest
Israelische Kandidatin droht mit Song-Rückzug


Aktualisiert am 26.02.2024Lesedauer: 2 Min.
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Die Sängerin Eden Golan: Sie sie Israel beim Eurovision Song Contest.Vergrößern des Bildes
Die Sängerin Eden Golan: Sie vertritt Israel beim Eurovision Song Contest. (Quelle: ESC)

Laut ESC-Regularien dürfen Musikbeiträge im Wettbewerb nicht politisch sein. Bricht der Song von Eden Golan diese Regel?

Aktuell prüft der Eurovision-Veranstalter, die European Broadcast Union (EBU), ob der israelische Beitrag eine zu politische Botschaft für den Eurovision Song Contest enthält. Im Song "October Rain" von Sängerin Eden Golan werde das Massaker der Hamas in Israel thematisiert, berichteten internationale Medien, nachdem ihnen der Text zugespielt worden war.

Ausschluss oder Rückzug?

Die Regeln des Wettbewerbs verbieten politische Botschaften, um die Neutralität der Veranstaltung zu wahren. In früheren Jahren hat die EBU nationale Vertreter gezwungen, ihre Texte zu ändern. Im Jahr 2009 zog sich etwa Georgien aus dem Wettbewerb zurück, nachdem sein vorgeschlagener Beitrag "We Don't Wanna Put In" wegen seiner offensichtlichen Anspielungen auf den russischen Präsidenten abgelehnt worden war.

In einer Erklärung zum israelischen Beitrag für 2024 erklärten die Organisatoren: "Die EBU prüft derzeit die Liedtexte, ein Prozess, der bis zur endgültigen Entscheidung zwischen der EBU und dem Sender vertraulich ist." Wenn ein Lied als inakzeptabel eingestuft werde, erhalte der Sender die Möglichkeit, ein neues Lied oder einen neuen Text einzureichen. Israels öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt KAN erklärte jedoch, sie werde jeden Antrag auf Änderung des Liedtextes ablehnen.

"Es sei darauf hingewiesen, dass der israelische Rundfunk nicht die Absicht hat, das Lied zu ersetzen. Israel wird nicht an dem Wettbewerb teilnehmen, wenn die Europäische Rundfunkunion ihn nicht genehmigt."

Proteste gegen die Teilnahme Israels mit antisemitischem Vergleich

Tatsächlich gab es um die Teilnahme Israels beim Eurovision Song Contest in diesem Jahr bereits einige internationale Debatten. Musiker aus Island, Finnland, Norwegen, Dänemark und Schweden riefen dazu auf, Israel wegen des Krieges in Gaza auszuschließen. So argumentierte etwa der isländische Komponisten- und Texterverband, Israels Militäraktion mache seine Teilnahme unvereinbar mit einer Veranstaltung, die "von Freude und Optimismus geprägt" sei. Schließlich sei auch Russland nach dem Einmarsch in die Ukraine disqualifiziert worden.

Bisher haben sich die Eurovision-Veranstalter gegen Forderungen nach einem Ausschluss Israels gewehrt und erklärt, die Situation in der Ukraine und im Gazastreifen sei anders. "Vergleiche zwischen Kriegen und Konflikten sind komplex und schwierig und stehen uns als nicht-politischer Medienorganisation nicht zu", sagte Noel Curran, Generaldirektor der Europäischen Rundfunkunion, in einer Erklärung. "Wir verstehen die Besorgnis und die tief verwurzelten Ansichten über den aktuellen Konflikt im Nahen Osten", sagte er. Er fügte hinzu, dass die Eurovision "kein Wettbewerb zwischen Regierungen" sei.

Text über Verlust von geliebten Menschen

Der israelische Rundfunkanstalt KAN hat währenddessen den Text des Songs "October Rain" veröffentlicht. Tatsächlich ist er eher poetisch formuliert und besingt den Verlust von geliebten Menschen. Vor allem die Textzeile "Sie sind alle gute Kinder, eines nach dem anderen" kann wirklich mit Bezug zum 7. Oktober interpretiert werden.

An diesem Tag hatte die islamistische Organisation Hamas einen Terrorangriff auf Israel verübt, bei dem 1.200 Menschen ums Leben kamen. Viele von ihnen waren junge Erwachsene, die ermordet oder verschleppt wurden. So wurden etwa 364 Teilnehmer eines Musikfestivals beim Kibbuz Re'im gejagt und brutal hingerichtet, 40 von ihnen wurden in den Gazastreifen entführt. Die Entscheidung der Eurovision-Veranstalter steht noch aus.

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