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Reichelt-Affäre – Springer soll juristischen Druck auf Betroffene ausgeübt haben


Springer unter Druck
Jetzt kommen neue Details im Fall Reichelt ans Licht

Von t-online
Aktualisiert am 22.10.2021Lesedauer: 2 Min.
Springer-CEO im Kreuzfeuer: Mathias Döpfner wird derzeit von vielen Seiten für den Umgang mit dem Fall Reichelt kritisiert.Vergrößern des BildesSpringer-CEO im Kreuzfeuer: Mathias Döpfner wird derzeit von vielen Seiten für den Umgang mit dem Fall Reichelt kritisiert. (Quelle: getty-images-bilder)
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Julian Reichelt ist seinen Job als "Bild"-Chef los. Nach Vorwürfen des Machtmissbrauchs gelobt Axel Springer Besserung. Doch angeblich soll das Unternehmen juristischen Druck auf ehemalige Affären Reichelts ausgeübt haben.

Der Medienkonzern Axel Springer soll im Zuge der Compliance-Ermittlungen gegen den mittlerweile freigestellten "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt juristischen Druck auf eine betroffene Frau ausgeübt haben. Das berichtet der "Spiegel". Demnach habe die Rechtsabteilung des Medienkonzerns dem Anwalt einer betroffenen Frau juristische Konsequenzen angedroht, falls Teile ihrer Aussagen aus dem Compliance-Verfahren gegen Reichelt an die Öffentlichkeit kommen sollten.

Darüber hinaus soll der Chefjustiziar Springers dem Anwalt der Betroffenen, Christian Schertz, vorgeworfen haben, ein schriftliches Protokoll ihrer Aussagen an Medien durchgestochen zu haben. Daher habe Springer den Anwalt aufgefordert, die Aussagen aus "Schadensbegrenzung" sofort zurückzuziehen. Eine weitere von Springer beauftragte Kanzlei warf zudem den Betroffenen einen Verstoß gegen das Geschäftsgeheimnisgesetz vor, das möglicherweise strafbar sei.

Springer spricht von "Fürsorgepflicht"

Springer soll laut dem Bericht bestätigt haben, den Anwalt der Betroffenen kontaktiert zu haben. Man habe ihm mitgeteilt, dass "alle anderen Beteiligten am Compliance-Verfahren" Vertraulichkeit bewahrt hätten. Die Drohung mit strafrechtlichen Schritten begründete der Verlag mit seiner "Fürsorgepflicht", um "die Integrität des Compliance-Verfahrens und die Rechte aller daran beteiligten Personen" zu schützen.

Das Compliance-Verfahren richtete sich im Frühjahr gegen den damaligen "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt. Eine extern eingeschaltete Anwaltskanzlei hatte demnach den Vorwurf untersucht, Reichelt habe mehrere Beziehungen zu untergebenen Mitarbeiterinnen unterhalten und sie daraufhin beruflich gefördert. Nach Abschluss des Verfahrens blieb Reichelt weiter im Amt. In dem Verfahren konnten laut Springer mehrere Beziehungen des Journalisten zu Mitarbeiterinnen nachgewiesen werden, allerdings habe sich der Vorwurf des Machtmissbrauchs nicht bestätigt. Reichelt blieb daraufhin im Amt.

Reichelt wittert "Vernichtungsfeldzug"

Am vergangenen Montag wurde Reichelt nach Recherchen der "New York Times" und der Ippen-Mediengruppe allerdings von Springer freigestellt. Reichelt soll nach Abschluss des Verfahrens weiter "Privates und Berufliches nicht klar getrennt" und den Vorstand belogen haben, heißt es in einer Konzern-Mitteilung.

Reichelt selbst äußerte sich zu den Vorwürfen bisher nicht öffentlich. Aus seinem Umfeld heißt es in dem Bericht, er sei erschüttert über die Berichterstattung der vergangenen Tage und empfinde sie als "Vernichtungsfeldzug".

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