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USA: Mörder hingerichtet – Dutzende sprachen sich gegen Tötung aus


Doppelmörder in Missouri hingerichtet
Dutzende Strafvollzugsbeamte sprachen sich gegen Tötung aus

Von t-online, aj

Aktualisiert am 10.04.2024Lesedauer: 2 Min.
Brian Dorsey: Der 52-Jährige wurde per Giftspritze hingerichtet.Vergrößern des BildesBrian Dorsey: Der 52-Jährige wurde per Giftspritze hingerichtet. (Quelle: Jeremy Weis, Federal Public Defender via AP)
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Missouri hat einen verurteilten Mörder hingerichtet. Strafvollzugsbeamte hatten sich zuvor noch für eine lebenslange Haftstrafe ausgesprochen.

Im US-Bundesstaat Missouri wurde ein verurteilter Mörder hingerichtet. Der 52-jährige Brian Dorsey wurde per Giftspritze im Gefängnis in Bonne Terre getötet, nachdem juristische Anstrengungen seiner Anwälte, die Hinrichtung noch zu verhindern, gescheitert waren.

Der Mann hatte im Jahr 2006 seine Cousine und deren Ehemann ermordet und war deshalb zum Tode verurteilt worden. Medien berichteten, dass der Mann Reue gezeigt habe und sich deswegen zahlreiche Strafvollzugsbeamte für eine lebenslange Haftstrafe ausgesprochen hätten. Der Gouverneur von Missouri, Mike Parson, lehnte einen Antrag auf Aussetzung der Hinrichtung Dorseys ab. Auch der Oberste Gerichtshof der USA griff nicht ein.

Nach Angaben des "Guardian" war Dorseys Gnadengesuch von einer Vielzahl an Unterstützern unterschrieben worden. Darunter seien 72 derzeitige und ehemalige Strafvollzugsbeamte des Bundesstaates Missouri, ein ehemaliger Richter des Obersten Gerichtshofs von Missouri, fünf der Geschworenen, die ihn zum Tode verurteilt hatten, republikanische Abgeordnete, Experten für psychische Gesundheit, Glaubensführer sowie Mitglieder seiner Familie gewesen.

"Brian hat es nicht verdient, hingerichtet zu werden"

"Im Allgemeinen glauben wir an die Anwendung der Todesstrafe", hatten die Justizvollzugsbeamten in ihrem Brief an Gouverneur Parson geschrieben. "Aber wir sind uns einig, dass die Todesstrafe nicht die angemessene Strafe für Brian Dorsey ist". Ein Beamter schrieb: "Manche Häftlinge ändern sich nie, egal wie viele Jahre sie sitzen. Aber das ist nicht Brian ... Der Brian, den ich seit Jahren kenne, könnte niemanden verletzen. Der Brian, den ich kenne, hat es nicht verdient, hingerichtet zu werden."

Gouverneur Parson lehnte es ab, Dorseys Strafe umzuwandeln. "Der Schmerz, den Dorsey anderen zugefügt hat, kann nie wieder gutgemacht werden, aber die Vollstreckung von Dorseys Strafe gemäß dem Gesetz von Missouri und der Anordnung des Gerichts wird Gerechtigkeit schaffen und einen Abschluss ermöglichen", hieß es in einer Pressemitteilung, nachdem er die Berufung abgelehnt hatte.

In einer letzten Erklärung, die vor der Hinrichtung abgegeben wurde, drückte Dorsey seine tiefe Trauer über die Morde aus. "Worte können das Gewicht meiner Schuld und Scham nicht fassen", hieß es in der schriftlichen Erklärung, die auszugsweise wiedergegeben wurde. Nach Angaben der staatlichen Strafvollzugsbehörde wurde ihm auch seine letzte Mahlzeit serviert: zwei Cheeseburger mit Speck, zwei Hähnchenstreifen, zwei große Portionen Pommes Frites und eine Pizza mit Wurst, Peperoni, Zwiebeln, Pilzen und extra Käse.

2.300 Menschen sitzen in den USA im Todestrakt

Laut dem Informationszentrum für Todesstrafe in den USA wurden dieses Jahr bereits fünf Menschen hingerichtet, während es im vergangenen Jahr 25 waren. Derzeit sitzen mehr als 2.300 zum Tode verurteilte Straftäter im Todestrakt, einige von ihnen schon seit Jahrzehnten.

Im Januar wurde erstmals ein zum Tode verurteilter Mensch mittels einer neuen Stickstoff-Methode getötet – bei der Prozedur bekommt eine Person über eine Gesichtsmaske Stickstoff zugeführt, die Folge ist der Tod durch Sauerstoffmangel. Bislang haben 23 der 50 Bundesstaaten die Todesstrafe abgeschafft.

Verwendete Quellen
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