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Affenpocken bei CSD-Parade in Berlin: Wieso die Sorge so groß ist


Veranstaltung am Samstag
Risiko durch Partys in Darkrooms: Affenpocken-Sorge vor CSD

Von dpa
Aktualisiert am 22.07.2022Lesedauer: 2 Min.
Berliner Christopher Street Day (CSD)Vergrößern des BildesTausende Menschen beim CSD in Berlin. (Quelle: Jörg Carstensen/dpa/dpa-bilder)
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Droht der Hauptstadt ein neuer Rekord an Affenpocken-Infektionen? Vor dem CSD ist die Sorge groß.

Zum Christopher Street Day am Samstag in Berlin werden nach zwei Jahren pandemiebedingter Einschränkungen wieder eine halbe Million Menschen erwartet. Sorgen gibt es diesmal weniger wegen des Coronavirus als wegen der Affenpocken.

Berlin gilt bundesweit als besonders stark betroffen. Die Teilnahme am CSD sei aber nicht generell mit einem erhöhten Infektionsrisiko verbunden, sagte der Sprecher des Lesben- und Schwulenverbands (LSVD) Berlin-Brandenburg, Christopher Schreiber, am Freitag. Zuvor hatten mehrere Berliner Medien über das Thema berichtet.

"Man muss zwei Sachen trennen: Das eine ist die Demonstration an sich, da ist das Übertragungsrisiko relativ gering nach bisherigem Kenntnisstand", sagte Schreiber. "Aber es gibt natürlich auch die ganzen Veranstaltungen drumherum, auch Partys, bei denen in Darkrooms viel Sex passiert." In dem Zusammenhang gebe es schon die Sorge, dass es dabei zu Ansteckungen kommen könne.

Impfkampagne läuft langsam an

Impfungen gegen Affenpocken, die bislang nur bestimmten Gruppen empfohlen werden, sind in Berlin-Mitte vergangener Woche angelaufen. "Den Impfstoff gibt es aber noch nicht flächendeckend in Berlin", sagte Schreiber. Die rund 8.000 verfügbaren Impfdosen reichten schlicht nicht aus für die Nachfrage in der Hauptstadt. "Ich weiß das von vielen Ärzten, von vielen HIV-Schwerpunktpraxen und infektiologischen Praxen", sagte der LSVD-Sprecher. "Deswegen fahren Menschen in andere Bundesländer, um sich dort impfen zu lassen."

André Lehmann aus dem LSVD-Bundesvorstand kritisiert, Berlin habe den Start der Impfkampagne offenbar verschlafen. "Impfungen dürfen nicht länger verschleppt werden, und den Arztpraxen muss unverzüglich genügend Impfstoff zur Verfügung gestellt werden."

Die Krankheit verläuft nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) in den meisten Fällen mild und heilt in der Regel von alleine ab. Bei den Erkrankten in Deutschland handelt es sich dem RKI zufolge fast ausschließlich um Männer. Die Übertragungen seien nach derzeitigen Erkenntnissen in erster Linie beim Sex mit anderen Männern erfolgt. Grundsätzlich kann sich mit dem Virus jeder anstecken, der engen körperlichen Kontakt mit einem Infizierten hat, so das RKI.

André Lehmann warnte vor einer Stigmatisierung schwuler Männer. "Das Thema Affenpocken geht alle an, denn die Krankheit ist durch engen Körperkontakt übertragbar", betonte er. "Das Geschlecht und die sexuelle Identität sind einem Virus recht egal."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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